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Grünes Gewölbe zieht in Dresdner Schloss +++ Pommersches Landesmuseum plant neue Sonderausstellungen +++ Weltgrößtes Gemälde im ostfriesischen Lübbertsfehn geplant +++ Thierse würdigt Baselitz als Erneuerer der Malerei +++ Hrdlicka wird 75 - Ausstellung in Berlin
Grünes Gewölbe zieht in Dresdner Schloss
Dresden (ddp). Das Grüne Gewölbe in Dresden zieht zum Ende des Jahres von der Brühlschen Terrasse in das Dresdner Schloss um. Die Wettinische Schatzkammer verlasse damit ihr langjähriges Übergangsquartier im Albertinum, in dem die fürstliche Preziosensammlung seit 1974 zu sehen war, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden am Dienstag mit. Im Mai 2004 eröffnet das Grüne Gewölbe dann im Westflügel des Dresdner Schlosses. Ferner sollen nach Plänen des Museums ab Frühjahr 2005 erstmals die acht historischen Räume der Sammlung zu sehen sein.
Die Ausstellungsfläche für die einzig erhaltene fürstliche Schatzkammer Europas, zu der unter anderem Kostbarkeiten wie Melchior Dinglingers «Hofstaat eines Großmoguls» gehören, vergrößert sich in den neuen Räumlichkeiten den Angaben zufolge auf 1200 Quadratmeter. In einem historischen, nach Plänen des sächsischen Hofbaumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) errichteten Teil sind nach der Neueröffnung vor allem Wandarrangements zu sehen. Im modernen Grünen Gewölbe zeigt das Museum nach eigenen Angaben einzelne Kunstgegenstände in zeitgemäßen Vitrinen. Auch Sonderausstellungen sollen dort in Zukunft Platz finden.
Die Räume des Grünen Gewölbes im Schloss waren unter Leitung Pöppelmanns einst in prachtvoller Ausstattung als Gesamtkunstwerk gestaltet worden. Die Preziosensammlung besteht insgesamt aus mehr als 3000 kunsthandwerklichen Kostbarkeiten.
(www.skd-dresden.de)
Pommersches Landesmuseum plant neue Sonderausstellungen
Greifswald (ddp-nrd). Das im Ausbau befindliche Pommersche Landesmuseum in Greifswald wird im Mai mit einer Sonderausstellung für zeitgenössische isländische Kunst einen weiteren Ausstellungskomplex in Betrieb nehmen. Zeitgleich zu den skandinavischen Kulturtagen «Nordischer Klang» sollen in der neuen gläsernen Museumsstraße und im «Grauen Kloster» Leihgaben aus der isländischen Nationalgalerie Reykjavik vorgestellt werden, wie Museumsleiter Uwe Schröder am Dienstag sagte. Darüber hinaus werde das Neue Kunsthaus Ahrenshoop in Greifswald Installationen, Videos und Grafiken von Künstlern aus Deutschland, Dänemark und Schweden präsentieren. Im Juni werden zudem Tierplastiken des in Hinterpommern geborenen Bildhauers Hans Theuerjahn (1913-1991) gezeigt.
Seit Eröffnung der Gemäldegalerie im Pommerschen Landesmuseum im Mai 2000 haben bereits rund 59 000 Menschen die Einrichtung besucht. Mit der Erweiterung der Ausstellungsfläche werde sich das Museum künftig nicht nur als Ort für die Präsentation von Kunst und Regionalgeschichte, sondern auch als Gastgeber für Musik- und Filmveranstaltungen, Workshops und Fachkongresse profilieren, sagte Schröder.
Geplant seien allein in diesem Jahr mehr als 30 Veranstaltungen, darunter Fachvorträge über die ersten künstlerischen Entdeckungen der Insel Rügen, den Schriftsteller Hans Werner Richter (1908-1993) und die schönsten Liebesgeschichten der Bibel. Darüber hinaus stehen ein deutsch-polnischer Tag zum Umgang mit historischen Schauplätzen beiderseits der Oder, eine Radwanderung zu Bau- und Kunstdenkmälern Vorpommerns, eine Busexkursion zu pommerschen Burgen sowie ein Kunsthandwerkermarkt zur Adventszeit im Museumsprogramm.
Den Auftakt der Veranstaltungen im Museum gibt am 4. Februar die österreichische Künstlerin Silvia Grohs-Martin. Sie wird aus ihrem Buch «Ich sah die Toten groß und klein - eine Schauspielerin überlebt den Holocaust» lesen.
Weltgrößtes Gemälde im ostfriesischen Lübbertsfehn geplant
Lübbertsfehn (ddp). Ein ehemaliger Schüler von Joseph Beuys und ein deutscher Ehrenbürger der kubanischen Kulturmetropole Las Tunas wollen im ostfriesischen Lübbertsfehn das größte Gemälde der Welt erschaffen. Die völkerverbindende Projektidee von Herbert Goeckels und Hans-Ulrich Meyer sieht vor, dass zwei Maler aus Kuba gemeinsam mit Künstlern und Schulklassen aus Deutschland auf mehr als 4000 Quadratmetern Fläche die Stellwände eines begehbaren Labyrinths verzieren. Ein anderes Bild dieser Dimension sei nicht bekannt, sagte Goeckels.
Ein Kooperationsvertrag zwischen dem kubanischen Künstlerbund UNEAC und dem Kunstverein in Lübbertsfehn sei bereits abgeschlossen worden. Das Labyrinth wird ab April errichtet, von Juli bis August soll das Großbild zum Thema «Integration» entstehen. Anschließend ist eine bundesweite Wanderausstellung geplant. Im nächsten Jahr wird das Kunstwerk per Containerschiff nach Kuba transportiert, um es auf dem Platz der Revolution in Las Tunas zu präsentieren.
Thierse würdigt Baselitz als Erneuerer der Malerei
Berlin (ddp). Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat Georg Baselitz als «einen der bedeutendsten deutschen Maler der Gegenwart» gewürdigt. In seinem Glückwunsch zum 65. Geburtstag des Künstlers (Donnerstag) schrieb Thierse am Mittwoch, Baselitz habe mit seinem Schaffen «zur Erneuerung der Ausdrucksformen zeitgenössischer Malerei beigetragen». Er verstehe es, «die Menschen zu faszinieren». Mit Blick auf die Bilder des Künstlers im Berliner Reichstag schrieb der Bundestagspräsident, der parlamentarische Alltag werde dadurch inspiriert: «Ihre unverwechselbare künstlerische Ausdrucksweise begeistert tagtäglich die Besucher des Reichstagsgebäudes.» Baselitz, 1938 im sächsischen Deutschbaselitz als Hans Georg Kern geboren, wurde durch seine auf den Kopf gestellten Bilder bekannt. Erstmals brach er 1969, mit «Der Wald auf dem Kopf», auf diese Weise mit herkömmlichen Sehgewohnheiten.
Hrdlicka wird 75 - Ausstellung in Berlin
Berlin (ddp). Der 75. Geburtstag des Wiener Grafikers und Bildhauers Alfred Hrdlicka am 27. Februar wird in Berlin mit einer Ausstellung gefeiert. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) wird die Schau am 13. Februar im Willy-Brandt-Haus im Beisein des Künstlers eröffnen. Bis 14. März werden die Zeichnungen und Grafiken aus der Sammlung Ernst Hilger (Wien) zu sehen sein, teilten die Veranstalter am Mittwoch in Berlin mit.