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Branchenexperte: Kultursponsoring ist nicht mehr wegzudenken +++ Landschaften von Newton erstmals in Deutschland zu sehen +++ Paris: Gegenwarts-Kunstmesse FIAC
Branchenexperte: Kultursponsoring ist nicht mehr wegzudenken
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Zeiten, in denen Kultureinrichtungen wie die beiden Kunstsammlungen in Düsseldorf auf Sponsoren verzichten konnten, sind nach Einschätzung von Branchenkenner Otmar Böhmer offenbar endgültig vorbei. Neben dem finanziellen Aspekt gebe es eine Anzahl von Begleiterscheinungen, die sich beim Sponsoring positiv auswirkten, sagte Böhmer, Geschäftsführer von K20 und K21, in einem ddp-Gespräch. So dürfte etwa nicht unterschätzt werden, dass eine Ausstellung entsprechend in den Firmen und durch die Firmen kommuniziert werde, die sie auch unterstützen. In der Regel würden die Mitarbeiter und befreundete Unternehmen erreicht, die schließlich die gesponserte Ausstellung besuchen.
Dabei scheuten sich die Unternehmen auch nicht, beim Sponsoring neue und ausgefallene Ideen umzusetzen. Bei der Kunstsammlung im Ständehaus (K21) etwa sei vereinbart worden, dass Besucher einmal im Monat freien Eintritt haben. Den Verlust übernimmt der Vertragssponsor. Im Gegenzug biete die Museumsleitung spezielle Abende für Mitarbeiter und Partner ihrer Sponsoren an. Unter anderem würden die Kunstsammler vorgestellt, die ihre Bestände im K21 ausstellen lassen, sagte Böhmer. «So haben beide Seiten etwas von dieser Verbindung», ist sich der Geschäftsführer sicher.
Außerdem sei man im K21 neuerdings auch damit beschäftigt, mittels Sponsoren zeitgenössische Kunst zu erwerben. Böhmer: «Das liegt nahe und ist auch möglich, da Arbeiten zumeist noch lebender Künstler nicht so teuer sind wie die alter Meister.» Der Geschäftsführer sagte weiter: «Künftig wollen wir versuchen, in unseren Häusern auch über diesen Weg Akzente zu setzen.»
(Internet: www.kunstsammlung.de)
Landschaften von Newton erstmals in Deutschland zu sehen
Düsseldorf (ddp-nrw). Der Fotograf Helmut Newton präsentiert von Dienstag an erstmals in Deutschland seine Landschaftsaufnahmen. Sie sind Teil der Ausstellung «Sex and landscapes - new and unknown works», die bis zum 30. November in der Düsseldorfer Galerie Hans Mayer zu sehen sind. Seine neuesten Bilder erzählen nach Angaben der Veranstalter auch von der Rückkehr des gebürtigen Berliners Newton in die heutige Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands.
Vom großformatigen Blick auf dämmrige Flusslandschaften oder dem still romantischen Grunewald-See fällt sein Blick auf kollektive sommerliche Nacktheit im Freibad von Berlin-Halensee. Daneben präsentiert die Galerie seine Lichtbilder mit Schäferhunden, die sich über Frauen aufbauen oder eine Waffenkammer der amerikanischen Polizei.
(Internet: www.artnet.com)
Paris: Gegenwarts-Kunstmesse FIAC
Insgesamt 169 Galerien aus 19 Ländern in Europa, Asien und Amerika beteiligen sich an der 29. Ausgabe der Pariser Messe für Gegenwartskunst FIAC, die vom 24. bis zum 28. Oktober im Messezentrum an der Porte de Versailles stattfindet.
Die Schau gliedert sich in die Abschnitte One man show, Group Show, Perspectives (junge Künstler) sowie Edition et Video Cube, einem ausschließlich der Video-Kunst gewidmeten Sektor, gaben die Organisatoren in einer Aussendung bekannt.
Von den 169 Teilnehmergalerien stammen 53 Prozent aus dem Ausland. Am stärksten vertreten ist Italien mit 14 Ausstellern, gefolgt von den USA mit 13, Belgien mit zwölf sowie Großbritannien und Deutschland mit je elf. Das Selektionskomitee der Ausstellung COFIAC ließ in diesem Jahr auch drei neue Länder zu, nämlich Griechenland (Galerie Unlimited Contemporary Art aus Athen), Russland (Galerie Krokin aus Moskau) und Israel (Galerie Dvir aus Tel Aviv).
Von den 900 bei der FIAC vertretenen Künstlern stammen 80 Prozent aus dem Ausland und nur 20 Prozent aus Frankreich. Insgesamt sind bei der Schau 48 Nationalitäten aus fünf Kontinenten vertreten. Besonders stark repräsentiert sind Skandinavien (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden), der Nahe Osten (Irak, Libanon, Ägypten und Israel) und Osteuropa (Bulgarien, Rumänien, Russland und Tschechien).