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Pop-Art-Star Romero Britto zur Deutschland-Premiere in Berlin +++ Kultursponsoring kommt bei Besuchern von Düsseldorfer Kunstsammlungen gut an


Pop-Art-Star Romero Britto zur Deutschland-Premiere in Berlin
Berlin (ddp). Der amerikanische Pop-Art-Künstler Romero Britto kommt erstmals nach Deutschland. Am Freitag eröffnet er in Berlin eine Ausstellung eigener Werke. Sie wird bis 16. November im Quartier 206 in der Friedrichstraße gezeigt, teilten die Veranstalter am Dienstag in Berlin mit.
Eigentlich wollte Britto, den Kunstliebhaber als Nachfolger von Pop-Art-Ikonen wie Andy Warhol und Keith Haring sehen, vor fast genau einem Jahr seine Deutschlandpremiere inszenieren. Dies verhinderten die Terroranschläge vom 11. September.
Romero Britto, 1963 im brasilianischen Recife geboren, ist mit seinen poppig-bunten, teils kindlich-verspielten, teils zärtlich-romantischen Bildern bekannt geworden. Begonnen hatte der Künstler mit dem Abmalen von Werken großer Kollegen aus Büchern. Damit habe er etwas Farbe und Fröhlichkeit in seine triste Kindheit bringen wollen, erinnerte sich Britto einmal.
1977 zeigte er seine erste Ausstellung bei der «Organization of American States». In den USA gelang ihm 1989 mit Illustrationen zu einer Werbekampagne für «Absolut-Vodka» der Durchbruch. Es folgten weitere Werbeaufräge, aber Britto hielt an seinem Ziel, produktunabhängige Kunst zu machen, fest. Inzwischen werden seine Arbeiten weltweit in Ausstellungen präsentiert. Pop-Künstler Robert Rauschenberg, Schauspiellegende Sophia Loren und Tennis-Star Andre Agassi sind bekennende Britto-Bewunderer. Der Künstler lebt in South Beach, Miami.

Kultursponsoring kommt bei Besuchern von Düsseldorfer Kunstsammlungen gut an
Düsseldorf (ddp-nrw). Kultursponsoring kommt bei den Besuchern der Kunstsammlung NRW (K20) und der Kunstsammlung im Ständehaus (K21) in Düsseldorf offenbar gut an. Das geht aus einer am Dienstag in Düsseldorf präsentierten Untersuchung der Ludwig-Maximilians-Universität München hervor, in deren Rahmen vom Juni bis Oktober dieses Jahres über 600 Personen befragt worden waren.
Rund 90 Prozent der Teilnehmer brachten dabei ihre positive Einstellung gegenüber der finanziellen Unterstützung von Kunst und Kultur durch Unternehmen zum Ausdruck, wie der Leiter der Untersuchung, Manfred Schwaiger, sagte. Eine besonders hohe Akzeptanz fand sich dabei bei den Besuchern, die sich der Untersuchung zufolge als «individualistischer und stärker erlebnisorientiert» als der Rest der Bevölkerung einstuften.
Sponsoring sei für Unternehmen eine «ideale Möglichkeit», ihr Ansehen in der Bevölkerung zu verbessern, erläuterte Schwaiger. Bei der Massenwerbung über Radio oder Fernsehen kämen nur zwei Prozent der Firmen-Informationen beim potenziellen Kunden an. Von 2136 Werbeminuten pro Tag würden durchschnittlich etwa nur 16 (rund 50 Spots) gesehen. Im K21 hingegen hätten 61 Prozent der befragten Besucher registriert, dass eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Kultureinrichtung sponsere.
Die Zeiten, in denen Museen wie die Kunstsammlung NRW sowie ihr vor einem halben Jahr neu eröffneter zweiter Standort im Ständehaus auf Sponsoren verzichten konnten, sind nach Einschätzung von Branchenkenner Otmar Böhmer offenbar endgültig vorbei. Neben dem finanziellen Aspekt gebe es eine Anzahl von Begleiterscheinungen, die sich beim Sponsoring positiv auswirkten, sagte der Geschäftsführer von K20 und K21. So dürfte etwa nicht unterschätzt werden, dass eine Ausstellung entsprechend in den Firmen und durch die Firmen kommuniziert werde, die sie auch unterstützen. In der Regel würden die Mitarbeiter und befreundete Unternehmen erreicht, die schließlich die gesponserte Ausstellung besuchen. Dabei scheuten sich die Unternehmen auch nicht, beim Sponsoring neue und ausgefallene Ideen umzusetzen. Bei der Kunstsammlung im Ständehaus (K21) etwa sei vereinbart worden, dass Besucher einmal im Monat freien Eintritt haben. Den Verlust übernimmt der Vertragssponsor. Im Gegenzug biete die Museumsleitung spezielle Abende für Mitarbeiter und Partner ihrer Sponsoren an. Unter anderem würden die Kunstsammler vorgestellt, die ihre Bestände im K21 ausstellen lassen, sagte Böhmer. «So haben beide Seiten etwas von dieser Verbindung», ist sich der Geschäftsführer sicher.
Außerdem sei man im K21 neuerdings auch damit beschäftigt, mittels Sponsoren zeitgenössische Kunst zu erwerben. Böhmer: «Das liegt nahe und ist auch möglich, da Arbeiten zumeist noch lebender Künstler nicht so teuer sind wie die alter Meister.» Der Geschäftsführer sagte weiter: «Künftig wollen wir versuchen, in unseren Häusern auch über diesen Weg Akzente zu setzen.»
Brigitte Pavetic

(Internet: www.kunstsammlung.de)