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22.2.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Frankfurt/M.: Henryk M. Broder bekommt Börne-Preis überreicht +++ München: Gerhard Polt erhält den Oberbayerischen Kulturpreis +++ Görlitz: Gruppen aus elf Ländern beim 13. Straßentheaterfestival +++ Cuxhaven: Theatergruppe zeigt «King of Tonga» am Bauhafen


Frankfurt/M.: Henryk M. Broder bekommt Börne-Preis überreicht
Frankfurt/Main (ddp). Der Journalist und Schriftsteller Henryk M. Broder bekommt am Sonntag (24. Juni) in der Frankfurter Paulskirche den Ludwig-Börne-Preis 2007 überreicht. Die Auszeichnung der Ludwig-Börne-Stiftung ist mit 20 000 Euro dotiert und wird jährlich an deutschsprachige Autoren vergeben, die im Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage Hervorragendes geleistet haben.
Der diesjährige Juror für die Auszeichnung, «Focus»-Chefredakteur- und Herausgeber Helmut Markwort, nannte Broder einen «Ludwig Börne von heute». Broder sei «ein freier Geist, der leidenschaftlich und feurig schreibt, oft polemisch und ohne Rücksicht auf \'political correctness\', aber immer unabhängig und überraschend».
Der Ludwig-Börne-Preis wird seit 1994 vergeben. Zu den bisherigen Trägern gehören der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der frühere «Spiegel»-Herausgeber Rudolf Augstein und der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Im vergangenen Jahr wurde der Journalist und Autor Wolfgang Büscher mit dem Preis geehrt.
Benannt ist der Preis nach dem Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne, der als Wegbereiter des politischen Feuilletons gilt. Börne wurde als Löb Baruch 1786 in Frankfurt am Main geboren und starb 1837 im Pariser Exil.

München: Gerhard Polt erhält den Oberbayerischen Kulturpreis
München (ddp-bay). Der Kabarettist Gerhard Polt wird am Sonntag (24. Juni) mit dem Oberbayerischen Kulturpreis 2007 ausgezeichnet. Die Verleihung findet im Rahmen der 16. oberbayerischen Kulturtage in Murnau statt, wie der Bezirk Oberbayern mitteilte. Ausgezeichnet werde auch die Tanzpädagogin und Gründerin des Bayerischen Staatsballetts, Konstanze Vernon.
Seit 1980 verleiht der Bezirk Oberbayern jährlich den Oberbayerischen Kulturpreis an jeweils zwei Persönlichkeiten, die sich hervorragende Verdienste um die Kultur in Oberbayern erworben haben. Es ist die höchste kulturelle Auszeichnung des Regierungsbezirks.

Görlitz: Gruppen aus elf Ländern beim 13. Straßentheaterfestival
Görlitz (ddp-lsc). Nachwuchsschauspieler aus Frankreich, Polen und Deutschland sind Teilnehmer des künstlerischen Ateliers im Rahmen des Straßentheaterfestivals «ViaThea» in Görlitz/Zgorzelec. Bei dem Projekt vom 26. Juli bis 5. August 2007 in Jelenia Góra und Görlitz werden 18 junge Schauspieler bei einem Workshop das Theaterspiel auf der Straße kennen lernen, wie Stadtsprecherin Sylvia Otto am Freitag mitteilte. Bereits zum zweiten Mal organisiert das deutsch-französische «forum junger kunst» das trinationale Straßentheater-Atelier.
Die öffentliche Abschlusspräsentation des Straßentheater-Nachwuchses ist im Rahmen des 13. Internationalen Straßentheaterfestival «ViaThea» vom 2. bis 4. August in Görlitz zu erleben. In dieser Zeit werden außerdem 16 international renommierten Theatergruppen aus elf Ländern und von drei Kontinenten etwa 60 Auftritte spielen. Das übergreifende Thema dieses Jahrgangs lautet «Körpertheater».
«Zwischen Görlitz und der traditionellen polnischen Straßentheaterstadt Jelenia Góra (Hirschberg) werden die Gruppen erstmals auch in kleineren Städten, wie Zawidow (Seidenberg), der Geburtsstadt Jakob Böhmes auftreten», sagte Otto. Einen besonderen Höhepunkt bilde der Auftritt der australischen Gruppe «Strange Fruit». Die Künstler werden auf 4,5 Meter hohen Glasfieberstäben eine Show vorführen.
Das Internationale Straßentheaterfestival wurde 1995 ins Leben gerufen. Inzwischen ziehe das Ereignis Tausende von Görlitzern und ihre Gäste an.
http://www.viathea.de

Cuxhaven: Theatergruppe zeigt «King of Tonga» am Bauhafen
Cuxhaven (ddp-nrd). Die auf ungewöhnliche Inszenierungen spezialisierte Theatergruppe «Das Letzte Kleinod» zeigt ein Stück über den «King of Tonga». Die Aufführung hat am 4. Juli am Bauhafen an der Kugelbake in Cuxhaven Premiere, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten. Der «King of Tonga» soll der Legende nach der Seemann Hinrich Meyer aus Jork gewesen sein, der in der Südsee Schiffbruch erlitt, eine Häuptlingstochter heiratete und 1845 zum König von Tonga gekrönt wurde.
Regisseur Jens-Erwin Siemssen war für die dokumentarische Inszenierung auf Spurensuche gegangen. Er habe in Gemeindearchiven geforscht und in Meyers Geburtsort im Alten Land Interviews geführt, sagte Siemssen. Zudem reiste er in die Südsee und recherchierte am Königshof Nuku\'alofa. Aus den gesammelten Informationen entstand das Stück über die Sehnsucht von der Nordsee nach der Südsee. «Das Märchen vom King of Tonga hat seine Verlockung bis heute nicht verloren», sagte Siemssen.
Doch die Erzählung über den Seemann Meyer handele auch von der Reibung, die sich durch die Konfrontation zweier Kulturen ergebe. Das Stück endet mit den Unruhen, die das kleine Königreich im vorigen Jahr erschütterten. Es wird an der Kugelbake aufgeführt, weil das Seezeichen den Seeleuten bereits zu Meyers Zeiten den Weg nach Übersee wies, wie Siemssen weiter sagte. Von einer Tribüne in den Dünen verfolgen die Zuschauer die Inszenierung am alten Bauhafen des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Reservierungen und Kartenvorverkauf unter Telefon 04749-102564.
http://www.das-letzte-kleinod.de