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22.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Bund soll Staatsoper allein finanzieren +++ 25. Dresdner Musikfestspiele starten Mitte Mai +++ "Linzer Messiaen-Tage 2002" im Neuen Dom +++ Internationaler Tanz im Festspielhaus St.Pölten

Berlin: Bund soll Staatsoper allein finanzieren
Die Zukunft der Berliner Opernhäuser bleibt ungewiss. Während sich Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) die Schließung einer der drei Opern vorstellen kann, will Kultursenator Thomas Flierl (PDS) mit dem Bund über eine Übernahme der Staatsoper Unter den Linden verhandeln.
Angesichts der Debatte über die Entflechtung der Kulturförderung von Bund und Ländern sei auch dieses Thema noch nicht vom Tisch, sagte Flierl aus Anlass der ersten 100 Tage seiner Amtszeit. Eine "Berlin-übergreifende Verantwortung für die Staatsoper" sei durchaus vorstellbar. Er werde die Zukunftsfrage der drei Opernhäuser mit Kulturstaatsminister Nida-Rümelin im Kontext der Neuordnung der Zuständigkeiten für die Kultur in der Hauptstadt erörtern - "aber nicht unter dem Hammer der Existenzfrage".
Zu diesem Gesamtkomplex gehöre auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Dabei müssten auch historische Aspekte eine Rolle spielen. Es sei denkbar, dass in einem künftigen "Mehr-Säulen-Modell" der Bundeskulturstiftung auch die Preußen-Stiftung, die Kulturstiftung der Länder, die Förderung zeitgenössischer Kunst und auch der Hauptstadtkulturvertrag berücksichtigt werden könnten, meinte Flierl. Die notwendigen Entscheidungen würden im Sommer getroffen.

25. Dresdner Musikfestspiele starten Mitte Mai
Dresden (ddp). Zum 25. Mal laden die Dresdner Musikfestspiele in diesem Jahr in die Elbestadt. Das Festival feiert sein Jubiläum an 25 Tagen vom 16. Mai bis zum 9. Juni unter dem Thema "Sehnsucht und Abschied". Von Oper über Tanz und Jazz bis hin zu Weltmusik reicht das Programm, wie die Veranstalter am Montag in Berlin betonten. Zu den 80 Veranstaltungen mit zahlreichen prominenten Künstlern aus dem In- und Ausland werden rund 120.000 Besucher erwartet. Den Auftakt macht am 16. Mai Claudio Monteverdis "L\'Orfeo" als konzertante Aufführung.

"Linzer Messiaen-Tage 2002" im Neuen Dom
Im Linzer Neuen Dom finden im Mai aus Anlass des zehnten Todestages von Olivier Messiaen (am 27.4.) unter dem Titel "Linzer Messiaen-Tage 2002" drei Orgelkonzerte mit Werken dieses bedeutenden französischen Komponisten und Organisten statt. "Sowohl die Größe der Rudigierorgel als auch die Größe des Kirchenraumes bilden einen idealen Rahmen für die Darstellung eines Teils der Orgelwerke von Olivier Messiaen", so die Diözese Linz am Montag in einer Aussendung. Der Komponist selbst war bei seinem letzten Besuch 1991 in Linz vom Raum des Linzer Domes und von der Rudigierorgel sehr beeindruckt.
Bei den drei Orgelkonzerten spielen am Mittwoch, dem 1. Mai, Studierende der Orgelklasse Brett Leighton (Brucknerkonservatorium Linz), am Donnerstag, dem 9. Mai, Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und am Mittwoch, dem 22. Mai, der Organist an der Martin Luther-Kirche in Linz, Kristian Schneider. Die Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr.
Bei der Auswahl der Orgelwerke war es Domorganist Kreuzhuber ein besonderes Anliegen, die zur jeweiligen Kirchen-Jahreszeit passenden Orgelwerke Messiaens erklingen zu lassen: "Les Corps Glorieux" (die verherrlichten Leiber) am 1. Mai, "L\'Ascension" zu Christi Himmelfahrt (9. Mai) und die Messe de la Pentecôte (Pfingstmesse) kurz nach Pfingsten (22. Mai).
In der Weihnachtszeit 2002 wird übrigens Messiaens berühmtester Orgelzyklus, die "Nativité du Seigneur" im Linzer Mariendom mit Studierenden der Orgelklasse Brett Leighton zu hören sein.

Internationaler Tanz im Festspielhaus St.Pölten
Mit der Paul Taylor Dance Company (USA) gastiert am Samstag, dem 27. April, eines der aufregendsten und innovativsten Tanzensembles der Welt im Festspielhaus St. Pölten, heißt es in der Ankündigung des Hauses. Der Auftritt der spanischen Compania Nacional de Danza (16. und 17. Mai) setzt den internationalen Tanzschwerpunkt unter dem neuen Intendanten Michael Birkmeyer fort.
Das Programm des Modern Dance am 27. April (20.00 Uhr) beginnt mit "Cloven Kingdom", einer Choreografie aus 1976, die laut Aussendung zu Paul Taylors besten Arbeiten zählt. Der Choreograf nimmt sich dabei die tierische Komponente des menschlichen Wesens vor und enthüllt auf komödiantische Weise die "Impulse der Bestie unter der Schale gesellschaftlicher Konventionen". In "The Word" beschäftigt sich Taylor mit dem Thema Konformismus. Elf Tänzerinnen und Tänzer in gleichen Schuluniformen formieren sich in militärisch anmutenden Reihen. "Piazzolla Caldera" ist eine Untersuchung des Tango als populäre Tanzform, als kulturhistorische Erscheinung und als Musik.
Die 1979 gegründete Compania Nacional de Danza aus Madrid, seit 1990 unter der Leitung von Nacho Duato, verbindet klassische Ausdrucksformen mit avantgardistischen Bewegungselementen und nationale Traditionen mit internationalen Einflüssen. Das in St. Pölten präsentierte Programm wurde von Duato choreografiert: Für "Remansos" schuf er drei Volkstänze zur Klaviermusik des Komponisten Enrique Granados. "White Darkness" folgt "Por Vos Muero" mit katalanischen Volksliedern aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

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