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Frankfurt/Main: Rekordpreis für Damien Hirsts «Lullaby Spring»+++ Siegen: Sigmar Polke erhält 11. Rubenspreis +++ Magdeburg: «Moderne trifft Erbe» beim Tag der Architektur +++ Jena: Grimmlings «Schwarzweiße Träume» in Jenaer Kunstsammlung
Frankfurt/Main: Rekordpreis für Damien Hirsts «Lullaby Spring»
Frankfurt/Main (ddp). Damien Hirsts «Lullaby Spring» ist am Donnerstagabend in London zu einem Rekordpreis versteigert worden. Ein anonymer Käufer zahlte 9,6 Millionen britische Pfund (rund 14,5 Millionen Euro) für die Installation aus dem Jahr 2002, wie Sotheby\'s Deutschland am Freitag in Frankfurt am Main mitteilte. Dies sei das höchste Ergebnis, das je in einer Auktion für ein Werk eines lebenden Künstlers erzielt wurde. «Lullaby Spring» besteht aus Stahl, Glas und bemalten Pillen: Der britische Künstler schichtete tausende Tabletten auf Metallleisten.
Erst jüngst hatte Hirst mit dem Werk «For the Love of God» für Schlagzeilen gesorgt: Am 1. Juni 2007 präsentierte der 42-Jährige in London den mit 8601 Diamanten besetzten Abguss eines echten Totenschädels. Das Werk soll rund 75 Millionen Euro wert und damit die derzeit teuerste Arbeit zeitgenössischer Kunst sein.
Siegen: Sigmar Polke erhält 11. Rubenspreis
Siegen (ddp). Der Maler Sigmar Polke erhält am Sonntag (24. Juni, 11.00 Uhr) den 11. Rubenspreis der Stadt Siegen. Der Preis wird alle fünf Jahre an einen lebenden europäischen Maler oder Zeichner als Anerkennung für sein Lebenswerk verliehen, wie die Stadt Siegen am Freitag mitteilte. Aus Anlass der Preisverleihung wird Polke im Museum für Gegenwartskunst Siegen von Sonntag an bis 16. September mit einer Ausstellung gewürdigt. Sie wurde vom Künstler eigens für das Museum konzipiert.
Polke, 1941 in Schlesien geboren, lebt seit 1953 in Deutschland. Nach Angaben einer Museumssprecherin bildeten «Requisiten von Wirtschaftswunder, Fernweh und Gemütlichkeit» in den 60er Jahren die Basis seiner Werke. In den 70er Jahren erweiterte er seine Palette um Motive aus der deutschen Märchen- und Sagenwelt. Dem folgten Zitate aus Bilderbögen, aus der Kunst- und Kulturgeschichte sowie aus dem aktuellen Zeitgeschehen. Schon in seinem Frühwerk verwendete Polke Rasterpunkte als Reaktion auf die Flut reproduzierter Bilder. Diesem Stilmittel sei er bis heute treu geblieben. Das Interesse an der Verfremdung des Zeitungsdrucks werde in den letzten Jahren ergänzt durch den Umgang mit anderen Reproduktionstechniken wie Radierung oder Fotokopie.
Der Preis wurde erstmalig 1957 vergeben. Vor Polke wurden dieMaler Hans Hartung (1957), Giorgio Morandi (1962), Francis Bacon (1967), Antoni Tàpies (1972), Fritz Winter (1977), Emil Schumacher (1982), Cy Twombly (1987), Rupprecht Geiger (1992), Lucian Freud (1997) und Maria Lassnig (2002) geehrt. Arbeiten von ihnen werden parallel zur Polke-Schau in der Siegener SammlungLambrecht-Schadeberg gezeigt.
Magdeburg: «Moderne trifft Erbe» beim Tag der Architektur
Magdeburg (ddp-lsa). Die Architektenkammer Sachsen-Anhalt veranstaltet am Wochenende den diesjährigen Tag der Architektur. Unter dem Motto «Moderne trifft Erbe» hätten Besucher die Möglichkeit, landesweit 32 Gebäude, einen Kurpark sowie einen Privatgarten zu besuchen, teilte die Kammer in Magdeburg mit. Die Architekten stünden gemeinsam mit den Bauherren für Gespräche und Führungen bereit.
Zu dem diesjährigen Motto «Moderne trifft Erbe» werden besonders Umnutzungen und Sanierungen von denkmalgeschützten Gebäuden gezeigt. So gibt beispielsweise Einblicke in die Stadtkirche St. Nicolai in Wettin, den Historischen Kurpark in Bad Schmiedeberg, die Internationale Grundschule Pierre Trudeau in Barleben oder in die Moritzburg in Halle.
Außerdem öffnen am Wochenende einige Architekturbüros in Sachsen-Anhalt ihre Türen und beantworten Fragen zum Bauen, zur Innenraumgestaltung sowie zum Energiesparen.
Das Programm für die Veranstaltungen am 23. und 24. Juni gibt es bei der Architektenkammer Sachsen-Anhalt unter 0391/536 110 oder im Internet unter ak-lsa.de.
Jena: Grimmlings «Schwarzweiße Träume» in Jenaer Kunstsammlung
Jena (ddp-lth). Gemälde und Zeichnungen von Hans-Hendrik Grimmling präsentieren die Städtischen Museen Jena der Öffentlichkeit von Samstag an in ihrer Kunstsammlung. Die Ausstellung «meine träume sind schwarzweiß» orientiere sich im Wesentlichen am aktuellen Schaffen des in Berlin lebenden Malers und Autors, sagte Kustos Erik Stephan am Freitag in Jena. Anlass der lange geplanten Schau sei der 60. Geburtstag des Künstlers in diesem Jahr.
Grimmling gehöre zu den bedeutendsten bildenden Künstlern aus dem Osten Deutschlands. Er habe einen eigenen und originären Stil der Malerei entwickelt, der sich «deutlich von den Vorgaben seiner Lehrergeneration unterschied und engagierter als bei diesen nach neuen Wegen in der Kunst suchte», betonte Stephan.
Der in Zwenkau bei Leipzig geborene Grimmling studierte in Dresden, wo er Meisterschüler bei Gerhard Kettner war, und in Leipzig bei Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer. Die Vorliebe für «schwarze» Bilder begründet sich den Angaben zufolge zum Teil durch die Herkunft des Künstlers aus dem Leipziger Braunkohlerevier.
Die Ausstellung ist bis 19. August dienstags, mittwochs und freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr, donnerstags von 14.00 bis 22.00 Uhr sowie an Wochenenden von 11.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen.