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Frankfurt/Main: Kinderfilmfestival «Lucas» erstmals mit Kurzfilmen +++ Budapest: Ungarn will sich als Filmland etablieren +++ Berlin: First Steps 2005 werden zum sechsten Mal verliehen
Frankfurt/Main: Kinderfilmfestival «Lucas» erstmals mit Kurzfilmen
Frankfurt/Main (ddp). Beim diesjährigen Kinderfilmfestival «Lucas» in Frankfurt am Main werden erstmals auch Kurzfilme zu sehen sein. Wie das Deutsche Filmmuseum am Freitag mitteilte, gehören 4 der 17 Wettbewerbsbeiträge zu dieser Gattung. Die Wettbewerbsfilme bei dem 28. Internationalen Kinderfilmfestival repräsentieren jeweils ein Land. Mit 17 Beiträgen ist der Wettbewerb 2005 so umfangreich wie noch nie.
Ergänzt wird der Festival-Wettbewerb um eine Schwerpunktreihe «Klassiker des Europäischen Kinderfilms». Dabei sind zehn verschiedene Beiträge zu sehen, zum Beispiel «Bugsy Malone» mit dem Weltstar Jodie Foster als Jung-Darstellerin oder der Märchenfilm «Drei Nüsse für Aschenbrödel».
«Lucas» ist nach Veranstalterangaben das älteste, unabhängige Kinderfilmfestival in Deutschland. Es wendet sich an Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren. Veranstalter sind neben dem Filmmuseum der Bundesverband Jugend und Film sowie die hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk.
http://www.lucasfilmfestival.de
Budapest: Ungarn will sich als Filmland etablieren
In Ungarn wird der Traum aller Pazifisten wahr: Auf dem Gelände einer ehemaligen Raketenbasis bei Budapest entstehen die modernsten Filmstudios des Landes.
Mit Steuervergünstigungen will "Etyekwood" Großproduktionen aus den USA anlocken - und damit dem Nachbarn Tschechien Konkurrenz machen, wo schon jetzt Hollywood-Blockbuster am laufenden Band entstehen.
In der Traumfabrik selbst betrachtet man die Studios in Übersee allerdings mit Argusaugen. Mit neuen Gesetzen will Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger jetzt gegen die Abwanderung ankämpfen.
Quelle: orf.at
Berlin: First Steps 2005 werden zum sechsten Mal verliehen
Berlin (ddp). Andrea Hohnen sitzt «auf der Lauer». Sie weiß, irgendwann kommt der Film, auf den sie wartet. «Es gibt immer wieder Streifen, die unsere Sicht auf die Welt verändern», sagt sie. Einmal kam er nachts um halb eins, als die Programmleiterin des Nachwuchsfilmer-Preises First Steps schon acht Filme geschaut hatte. In den vergangenen Monaten hat Hohnen für die Kür der Besten wieder mehr als 200 Abschlussarbeiten von Filmstudenten gesehen. Am Dienstag werden in Berlin zum sechsten Mal die First Steps Awards verliehen.
Nachdem sie im Endspurt wieder einige Nächte vor dem Fernseher verbracht hat, zieht Hohnen bereits ein erstes Fazit: «Um den Nachwuchs ist es sehr gut bestellt.» 209 Filme sind in diesem Jahr eingereicht worden: 118 fiktionale Arbeiten, 36 Dokumentar- und 55 Werbefilme. 26 Beiträge haben es in den fünf Kategorien Werbespot, Kurzfilm bis 25 Minuten, Spielfilm bis 60 Minuten, Abendfüllender Spielfilm und Dokumentarfilm bis zur Nominierung geschafft.
«Jeder Jahrgang ist anders», sagt Hohnen. Vor einigen Jahren seien viele Arbeiten technisch sehr spektakulär gewesen. Dieses Jahr sei dagegen ein großes Interesse für Milieus erkennbar. So erzählt der nominierte Film «Die Boxerin» die Geschichte einer jungen Außenseiterin aus Eberswalde, die ihrem Umfeld entfliehen will.
Ein anderer Film ist klassisches Ruhrpottkino, ein weiterer thematisiert, wie jemand zum Verräter wird, ein Dokumentarfilm begleitet Jugendliche, die den Hauptschulabschluss nachholen. In diesen Filmen «erfahren wir etwas über das Land, in dem wir leben, weil die Macher ganz genau hingeguckt haben», sagt Hohnen.
Die First-Steps-Programmleiterin ist das ganze Jahr unterwegs, fährt zu Filmfestivals und Vorführungen von Hochschulen. Deutschland habe mit sechs Filmschulen und vielen Fortbildungsangeboten eine «luxuriöse Ausbildungslandschaft» für angehende Filmemacher, sagt sie. Bei den Arbeitsmöglichkeiten nach dem Studium sehe es durch die Krise in der Branche allerdings deutlich schlechter aus.
First Steps will jungen Filmemachern den Berufseinstieg erleichtern. Die private Initiative wurde von Bernd Eichinger (Constantin Film), Nico Hofmann (teamWorx/UFA), Roger Schawinski (Sat.1), J. Justus Schneider (Mercedes-Benz) und Stefan Aust (Spiegel TV) gegründet. Die Preise sind mit insgesamt 72 000 Euro dotiert, das Geld muss nicht zweckgebunden verwendet werden.
Die Macher von First Steps verfolgen jedoch kontinuierlich den weiteren Werdegang der Preisträger und Nominierten. Deren Namen tauchten in der Mehrzahl auch nach First Steps wieder auf, sagt Hohnen - und verweist auf Beispiele wie Benjamin Quabeck («Verschwende Deine Jugend»), Hans Weingartner («Die fetten Jahre sind vorbei») und Hannes Stöhr («One Day in Europe»). «99 Prozent haben weiter gearbeitet und inzwischen bis zu fünf Filme gemacht», sagt Hohnen.
Nadine Emmerich
http://www.firststeps.de