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22.9.: film aktuell +++ filmfestival

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Kabinett kürzt Landesmittel für niedersächsische Filmförderung +++ 350 Streifen bei Leipziger Dokfilmfestival +++ «Herr Lehmann» im Wettbewerb des Filmfestivals Warschau +++ Neuer Drehbuchpreis soll mehr Spielfilme über Köln hervorbringen +++ Drei deutsche Filme mit Chancen auf Europäischen Filmpreis


Kabinett kürzt Landesmittel für niedersächsische Filmförderung
Hannover (ddp-nrd). Das Kabinett will die Landesmittel für die niedersächsische Filmförderung im kommenden Jahr um mehr als ein Drittel kürzen. Die Betroffenen bezeichneten die Entscheidung als «inakzeptabel» und forderten eine finanzielle Beteiligung des Wirtschaftsministeriums an der Filmförderung.
Der Haushaltsplanentwurf sieht eine Etatkürzung um 980 000 Euro vor, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Derzeit erhält die Nordmedia, die Mediengesellschaft Niedersachsens und Bremens, pro Jahr rund 2,8 Millionen Euro vom Land. Anfang 2004 waren die Mittel bereits um zehn Prozent verringert worden.
Die Filmförderung in Niedersachsen soll den Angaben zufolge «im Wesentlichen» erhalten bleiben und auf wichtigen Feldern ihre Effizienz steigern. Die Nordmedia solle sich in Zukunft auf den Kernbereich Filmförderung konzentrieren und den größten Teil anderer Aufgabenbereiche aufgeben. Dazu gehörten unter anderem Fortbildungsmaßnahmen für Filmschaffende.
Die Betroffenen reagierten auf die Ankündigung mit Unverständnis. Diese Entscheidung sei eine «Katastrophe» für das Filmland Niedersachsen, sagte Karl Maier, Geschäftsführer des Film & Medienbüros Niedersachsen, eines Interessenverbandes niedersächsischer Filmemacher. Es sei nicht nachvollziehbar, warum der Filmbereich derart überproportional stark gekürzt werden solle.
Maier forderte eine finanzielle Beteiligung des Wirtschaftsministeriums an der Nordmedia-Finanzierung. Diese solle mindestens 500 000 Euro betragen. Medienförderung sei stets auch Wirtschaftsförderung, betonte er.
Kulturminister Lutz Stratmann (CDU) kündigte für die Förderung von Kultureinrichtungen eine Einsparung von insgesamt 2,6 Millionen Euro an. Davon entfielen 1,2 Millionen Euro auf die staatlichen Kultureinrichtungen. Die so genannte freie Kultur sei mit einem Einsparvolumen von 1,4 Millionen Euro betroffen.
Der Minister betonte, die öffentliche Förderung des Kulturlandes Niedersachsen bleibe «auf hohem Niveau» erhalten. Das Ehrenamt und die Entwicklung der Kulturförderung vor allem auch im ländlichen Raum würden gestärkt.

350 Streifen bei Leipziger Dokfilmfestival
Leipzig (ddp). Zum diesjährigen Festival für Dokumentar- und Animationsfilm werden mehr als 350 Filme aus 64 Ländern in den Leipziger Kinos gezeigt. Die meisten Produktionen stammten jedoch aus Deutschland, sagte der Direktor der zweitgrößten Festspiele dieser Art in Europa, Claas Danielsen, am Mittwoch in Leipzig.
Vom 19. bis 24. Oktober konkurrieren die besten Filme um vier Auszeichnungen. Eine fünfköpfige Jury hat unter den rund 2000 Einsendungen die interessantesten Werke nominiert. Die traditionelle Auszeichnung Goldene Taube für den besten Dokumentarfilm ist in diesem Jahr erstmals mit 10 000 Euro dotiert. Für die neue Auszeichnung, den Discovery Channel Filmpreis, wurden den Angaben zufolge 23 deutsche Dokumentarfilmer nominiert. Zudem gibt es den Nachwuchswettbewerb Talent-Taube und die Goldene Taube für den besten Animationsfilm.
http://www.dokfestival-leipzig.de

«Herr Lehmann» im Wettbewerb des Filmfestivals Warschau
München (ddp). Beim Warschauer Internationalen Film Festival (7. bis 18. Oktober) nimmt in diesem Jahr Leander Haußmanns «Herr Lehmann» am offiziellen Wettbewerb um den Grand Prix Nescafe teil. Zudem werden beim 3. German Panorama 15 deutsche Produktionen gezeigt, wie die German Films - Service + Marketing GmbH am Mittwoch in München mitteilte. Darunter sind «Die fetten Jahre sind vorbei» von Regisseur Hans Weingartner, «Die Spielwütigen» von Andres Veiel, «Gegen die Wand» von Fatih Akin, «Muxmäuschenstill» von Marcus Mittermeier und «The Soul of a Man» von Wim Wenders.
Der Regisseurin Mirjam Kubescha, Mitglied der diesjährigen Festivaljury, ist eine Retrospektive mit den Filmen «Inside Boxes», «Germanija», «Ecce Homo» und «Schwestern» gewidmet.

Neuer Drehbuchpreis soll mehr Spielfilme über Köln hervorbringen
Köln (ddp-nrw). Ein neuer Drehbuchpreis soll dazu beitragen, dass Köln öfter zum filmischen Schauplatz wird. Der Gewinner des Drehbuchwettbewerbs «KölnFilm 2005» in der Sparte Spielfilm bekommt 15 000 Euro, wie Vertreter der Gruppe FilmInitiativ Köln am Dienstag abend bekanntgaben. Die Imhoff Stiftung und FilmInitiativ tragen den Wettbewerb gemeinsam. Einsendeschluss ist der 1. Februar 2005.
Die Veranstalter erhoffen sich «mitreißende Geschichten, die in den Kölner Alltag eintauchen oder kulturelle Strömungen der Stadt filmisch verarbeiten». Möglicherweise entstehe die «ultimative Köln-Film-Geschichte», die die Stadt so unverwechselbar erscheinen lasse wie New York, Paris oder Berlin.
Nach Angaben der Initiatoren wurden die ersten Filme in der Domstadt bereits 1896 gedreht. Kölner Wahrzeichen wie Dom und Karneval seien in vielen Filmen und Fernsehformaten zu sehen, heißt es in einer Mitteilung. Die Stadt erteile pro Jahr rund 1000 Drehgenehmigungen. Doch leider seien «Filme rar, die Köln nicht nur als Kulisse nutzen, sondern als Schauplatz in eine Geschichte einbinden». Dazu seien aber eine gute Idee und ein gutes Drehbuch nötig.
http://www.koeln-im-film.de

Drei deutsche Filme mit Chancen auf Europäischen Filmpreis
Berlin (ddp). Die European Film Academy hat aus über 400 Filmen 42 für den Europäischen Filmpreis ausgewählt. Darunter befinden sich auch die deutschen Streifen «Agnes und seine Brüder» von Oskar Roehler, «Gegen die Wand» von Fatih Akin, «Was nützt die Liebe in Gedanken» von Achim von Borries sowie der deutsch-österreichische Film «Die fetten Jahre sind vorbei» von Hans Weingartner, wie European Film Academy am Dienstag in Berlin mitteilte. Aus den 42 Filmen werden die 1600 Mitglieder der European Film Academy die Gewinner auswählen und am 11. Dezember in Barcelona bekannt gegeben.