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22.9.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Berlin: Novelle des Urheberrechts verabschiedet +++ Ahlen: Georg Baselitz lässt das Inventar von Schloss Derneburg versteigern +++ Hamburg: «FTD» versteigert Werke junger deutscher Künstler +++ Bremen: Lettisches Kunstprojekt Pink House +++ Aachen: Ludwig Forum zeigt Kunstwerke voller Ironie von Erwin Wurm +++ Köln: Mike Kelley erhält Kölner Hahn-Preis +++ Bonn: August Macke Haus zeigt Frühwerk von Otto Freundlich


Berlin: Novelle des Urheberrechts verabschiedet
Berlin (ddp). Beim Weiterverkauf von Kunstwerken erhalten die Urheber der Werke künftig neue Rechte. Der Bundesrat stimmte am Freitag in Berlin der Änderung des Urheberrechtsgesetzes zu, mit dem eine EU-Richtlinie umgesetzt wird. Sie harmonisiert das so genannte Folgerecht, also den gesetzlichen Anspruch des Urhebers auf einen Anteil am Erlös aus einem Weiterverkauf seines Werkes.
Der einheitliche Folgerechtsanspruch des Urhebers gegen den Veräußerer in Höhe von 5 Prozent wird nunmehr abhängig vom Kaufpreis gestaffelt von 0,25 Prozent bis 4 Prozent und durch den Höchstbetrag von 12 500 Euro begrenzt. Ein Anspruch auf Folgerecht besteht künftig erst bei 400 Euro statt bislang 50 Euro. Die Frist, innerhalb derer die Urheber Auskunft über die Weiterveräußerung verlangen können, wird auf drei Jahre verlängert.

Ahlen: Georg Baselitz lässt das Inventar von Schloss Derneburg versteigern
Ahlden (ddp-nrd). Die Versteigerung des Inventars des historischen Schlosses Derneburg hat am Freitag im Kunstauktionshaus Schloss Ahlden begonnen. Diverse Möbel des Malers Georg Baselitz kommen dort bis Samstag unter den Hammer, wie das Kunstauktionshaus mitteilte. Der 68-jährige Baselitz lebte 30 Jahre in dem Schloss bei Hildesheim und hatte dort auch sein Atelier. Nun verlegt er seinen Wohnsitz an den Ammersee in Bayern. Schloss Derneburg wurde an einen amerikanischen Kunstsammler verkauft.
Versteigert werden unter anderem der Lieblingssessel von Georg Herbert Fürst zu Münster und Art-Déco-Möbel der Designer Edgar-William Brandt und Louis Majorelle. Zusätzlich zum Inventar des Schlosses Derneburg werden zahlreiche andere Exponate aus privaten Sammlungsauflösungen versteigert. Insgesamt handelt es sich um rund 2400 Objekte. Ob Baselitz persönlich bei der Auktion anwesend sein wird, war noch unklar.

Hamburg: «FTD» versteigert Werke junger deutscher Künstler
Hamburg (ddp). Die «Financial Times Deutschland» versteigert bei Ebay zehn Werke junger deutscher Künstler. Mit dem Erlös der Auktion würden Stipendiaten des Künstlerhauses Schloss Balmoral unterstützt, teilte die Zeitung am Donnerstag in Hamburg mit. Zu den beteiligten Künstlern gehören der Hamburger Jonathan Meese und dessen Malerkollege Henning Klees. Neben der Malerei sind auch Fotografien und Collagen vertreten.
Die Versteigerung läuft bis 1. Oktober. Die Gebote beginnen bei je einem Euro. Schloss Balmoral unterstützt bildende Künstler verschiedenen Alters. Träger ist die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur.

Bremen: Lettisches Kunstprojekt Pink House
Bremen (ddp-nrd). Das erstmals auf der 51. Biennale in Venedig vorgestellte Lettische Kunstprojekt Pink House wird von Freitag bis 30. September in Bremen Gröpelingen zu sehen sein. Das durch EU-Gelder geförderte Projekt setzt sich mit Formen des urbanen Lebens auseinander und stellt Probleme der modernen Stadtgesellschaft zur Diskussion. Rund um das aufblasbare Gebäude ist ein umfangreiches Programm mit Performances, Theater und Musik geplant.

Aachen: Ludwig Forum zeigt Kunstwerke voller Ironie von Erwin Wurm
Aachen (ddp-nrw). Im Aachener Ludwig Forum sind ab Samstag Werke des in Wien lebenden Künstlers Erwin Wurm zu sehen. Im Mittelpunkt stehen Arbeiten aus den vergangenen 15 Jahren, wie eine Museumssprecherin am Donnerstag mitteilte. International bekannt wurde der 52-Jährige vor allem durch die «one minute sculptures», fotografisch festgehaltene Situationen, in denen sich Personen für einen kurzen Moment quasi in eine Skulptur verwandeln.
Generell zeichneten sich Wurms Arbeiten durch «akrobatische Posen und skurrilen Humor, lapidare Utensilien und alltägliche Schauplätze» aus, erläuterte die Sprecherin weiter. In seinen Arbeiten wirbt der Künstler ironisch für politisch unkorrektes Handeln und Müßigkeit. Er liefert unter anderem eine Anleitung zur Gewichtzunahme, auch befasst er sich mit dem Zusammenhang zwischen Philosophie und Verdauung.
Gezeigt werden auch die jüngst entstandenen Skulpturen, die der Schau den Titel gaben und die für das Selbstverständnis Erwin Wurms stehen: der Künstler als Weltverschlinger («The Artist Who Swallowed The World»).
Die Ausstellung wird bis 26. November gezeigt. Das Ludwig Forum ist dienstags bis sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
http://www.ludwigforum.de

Köln: Mike Kelley erhält Kölner Hahn-Preis
Köln (ddp-nrw). Mike Kelley erhält den Kölner Hahn-Preis 2006 der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig. Den in Los Angeles lebenden Künstler hat die Jury aus 37 Kandidatenvorschlägen der Mitglieder der Gesellschaft für Moderne Kunst ausgewählt. Die Preisverleihung findet am 30. Oktober statt, wie eine Museumssprecherin am Donnerstag mitteilte.
Mit der Ernennung von Mike Kelley würdigt die Gesellschaft für Moderne Kunst «einen der vielseitigsten und einflussreichsten Künstler der Gegenwart», hieß es weiter. Da es sich beim Hahn-Preis Köln um einen Ankaufspreis handelt, erwirbt die Gesellschaft für Moderne Kunst die Arbeit «Primal Architecture» aus dem Jahr 1995. Für den Ankauf investiert die Gesellschaft für Moderne Kunst die fast zweieinhalbfache Summe des vorgesehenen Etats von 100 000 Euro. Das Werk von Mike Kelley geht als Dauerleihgabe in die Sammlung des Museum Ludwig.
Die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig Köln wurde 1985 von 43 Kölner privaten Sammlern und Kunstfreunden als eingetragener Verein gegründet. Ihr Ziel ist «die Auseinandersetzung mit der modernen und zeitgenössischen Kunst am Museum Ludwig finanziell und ideell zu unterstützen». Aus 43 Gründern ist heute ein Kreis von über 600 aktiven Förderern entstanden.

Bonn: August Macke Haus zeigt Frühwerk von Otto Freundlich
Bonn (ddp-nrw). Arbeiten von Otto Freundlich (1878-1943) sind ab 29. September im Bonner August Macke Haus zu sehen. Der Künstler gilt als Pionier der ungegenständlichen Kunst der Moderne, erklärte eine Museumssprecherin am Donnerstag. Er beeinflusse weiterhin viele Künstler der Gegenwart.
Die Ausstellung im Macke Haus widme sich dem bisher wenig beachteten Frühwerk Freundlichs und stelle es in den Zusammenhang internationaler Kunstströmungen. Rund 90 Arbeiten von insgesamt 19 Künstlern wurden aus öffentlichen und privaten Sammlungen zusammen getragen. Neben Malereien und Plastiken werden auch Holzschnitte, Glasfenster, Mosaiken und Entwürfen gezeigt. Außer Otto Freundlich sind auch Otto Dix, Max Ernst, Georges Grosz und Karl Schmidt-Rottluff in der Schau vertreten. Sie wird bis 14. Januar gezeigt.