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Ingolstadt: Kooperationsmodell zwischen Theater und Gymnasum +++ Berlin: Peymann inszeniert Jelinek - Neue Fassung von «Wolken.Heim» +++ Bremen: 16 Compagnien beim Festival «Tanz Bremen» +++ Mainz: Nadolny tritt Amt als Stadtschreiber an +++ Frankfurt/M.: Fischer-Verlag widmet Thomas Mann eigene Homepage
Ingolstadt Kooperationsmodell zwischen Theater und Gymnasum
Ein neuartiges Kooperationsmodell im Rahmen einer Partnerschaft wollen das Theater Ingolstadt und das Katharinen-Gymnasium Ingolstadt erproben. Damit sollen die Schüler an die Kunstform Theater herangeführt und ihre literarische Bildung vertieft werden. Das Theater bietet für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen altersspezifische und spielerische Vor- und Nachbereitungen von Theaterbesuchen. Zusätzlich wird es Projekte wie Partnerklassen, Probenbesuche und themenspezifische Theateraufführungen, auch zur Technik, geben.
Quelle: B5Aktuell
Berlin: Peymann inszeniert Jelinek - Neue Fassung von «Wolken.Heim»
Berlin (ddp). Eine aktualisierte und erweiterte Fassung des 1988 veröffentlichten Theaterstücks «Wolken.Heim. Und dann nach Hause» von Elfriede Jelinek wird am Mittwoch am Berliner Ensemble uraufgeführt. In dem Stück konfrontiert die Trägerin des Literaturnobelpreises 2004 Texte von Hölderlin, Hegel, Heidegger und Fichte mit Briefen der Rote Armee Fraktion und montiert so eine Textcollage über das Deutschsein. Die Regie hat Theaterchef Claus Peymann.
Angeregt wurde sie zu der Überarbeitung durch die Streiks bei Opel in Bochum und in der Zulieferindustrie, wie Jelinek in einem Zeitungsinterview sagte. Die Konzernmutter hetze ihre Töchter gegeneinander, um sie danach noch besser auspressen zu können, das habe sie inspiriert.
Bremen: 16 Compagnien beim Festival «Tanz Bremen»
Bremen (ddp). Das Festival «Tanz Bremen» geht ab Freitag in eine neue Runde. Für neun Tage treffen sich bis 12. März Compagnien, Newcomer und die lokale Tanzszene, um die Themen Tanz und Identität sowie Tanz und Kultur zu beleuchten. «Im Mittelpunkt steht die Frage nach einer regionalen Handschrift im Tanz», sagte die künstlerische Leiterin des Festivals, Sabine Gehm, am Dienstag in Bremen.
Als Höhepunkt des Festivals gilt der Auftritt der kanadischen Compagnie Marie Chouninard mit ihren Produktionen «Chorales» und «Les 24Préludes de Chopin». Eröffnet wird das Tanzfestival von der französischen Choreografin Mathilde Monnier. In einer deutschen Erstaufführung zeigt ihr Ensemble das Stück «publique».
«Tanz Bremen» zählt zu den wichtigsten Festivals für zeitgenössischen Tanz in Deutschland. In diesem Jahr konnte das Organisationsteam 16 Compagnien aus acht Ländern, darunter Frankreich, Kanada und Russland, für insgesamt 24 Vorstellungen an die Weser holen. Auf dem Programm stehen drei deutsche Erstaufführungen sowie drei Uraufführungen von Ensembles der Initiative «Tanzstadt Bremen».
http://www.tanz-bremen.de
Mainz: Nadolny tritt Amt als Stadtschreiber an
Mainz (ddp). Der deutsche Autor Sten Nadolny freut sich auf seine Arbeit als neuer Mainzer Stadtschreiber. Als er Anfang November 2004 von seiner Nominierung für den «renommierten und bedeutenden Literaturpreis» erfuhr, habe er einen «inneren Luftsprung» gemacht, sagte Nadolny am Dienstag der Nachrichtenagentur ddp in Mainz. Da er Mainz bisher «noch nicht so richtig» kenne, sei er «sehr neugierig» auf die Stadt. Seinen Hauptwohnsitz wolle er aber in Berlin lassen.
Nadolny betonte, der Preis bedeute für ihn Chance und Herausforderung. Die mit der Auszeichnung «zweifellos verbundene Arbeit» werde er nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vielmehr wolle er etwas «Pfiffiges und Unterhaltsames» schreiben, fügte er hinzu. Bei der Erstellung seines «elektronischen Tagebuchs» habe er deshalb daran gedacht, über das Leben und die Schwierigkeiten eines Schriftstellers zu schreiben. Die Stadt Mainz habe dabei »eine günstige Gelegenheit«, sich in seinen neuen Roman »reinzudrängeln", unterstrich Nadolny.
Am Dienstag war dem 62-Jährigen im Gutenberg-Museum der mit 12 500 Euro dotierte Stadtschreiberpreis 2005 der Stadt Mainz, des ZDF und von 3sat überreicht worden. Nun darf Nadolny im Stadtschreiberdomizil des Gutenberg-Museums wohnen und muss in Zusammenarbeit mit dem ZDF bis November ein «elektronisches Tagebuch» erstellen. Der Preis wird seit 1984 jährlich an Schriftsteller vergeben, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht und um das Zusammenwirken von Literatur und Medien bemüht haben.
Der 1942 im brandenburgischen Zehdenick geborene Nadolny war durch seinen 1983 publizierten Roman «Die Entdeckung der Langsamkeit» bekannt geworden. Er wurde bislang unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Hans-Fallada-Preis geehrt.
Frankfurt/M.: Fischer-Verlag widmet Thomas Mann eigene Homepage
Frankfurt/Main (ddp). Mit einer eigenen Homepage
( http://www.thomasmann.de ) ehrt der S.Fischer-Verlag in Frankfurt am Main seinen Autor Thomas Mann. Die Homepage wurde am Dienstag im Vorfeld des im August anstehenden 50. Todestages des Literatur-Nobelpreisträgers freigeschaltet. Sie bietet umfassende Informationen über den aus Lübeck stammenden Dichter.
Die Homepage informiert beispielsweise über Leben, Familie und Werk des 1875 geborenen Autors, bietet aber auch eine Übersicht aller wichtigen Werkfiguren, Bild- und Tondokumente sowie neue Beiträge aus Forschung und Literaturkritik. Als Partner des traditionsreichen Frankfurter Verlages fungieren unter anderem das Lübecker Buddenbrookhaus, das Thomas-Mann-Archiv bei der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, die Wochenzeitschrift «Die Zeit» und das Klassikradio.
Die Seite informiert ferner über ein Großprojekt des Fischer-Verlages: Das Frankfurter Verlagshaus gibt zurzeit gemeinsam mit dem bei der ETH Zürich angesiedelten Archiv eine 38 Bände umfassende «Große kommentierte Frankfurter Werkausgabe» des Oeuvres von Thomas Mann heraus. Verwendet wird die historische Rechtschreibung, so dass zum Beispiel die «Buddenbrooks» zum ersten Mal seit Erscheinen wieder in der Fassung des Erstdrucks zu lesen sind. Neben den autobiografisch geprägten «Buddenbrooks» zählen «Der Zauberberg», «Joseph und seine Brüder» und die Novelle «Der Tod in Venedig» zu den bekanntesten Werken Thomas Manns.