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23.12.: theater aktuell +++ theater

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Jelinek-Uraufführung durch Kleiderspenden gesichert +++ Verhandlung um Dresdner «Weber»-Inszenierung erst 2005 +++ Magdeburger Puppentheater zählt über 41 000 Zuschauer

Jelinek-Uraufführung durch Kleiderspenden gesichert
Berlin (ddp-bln). Mit Kleiderspenden von den Berlinern hat das Berliner Ensemble die Uraufführung von Elfriede Jelineks «Wolken.Heim.Und dann nach Hause» ausgestattet. Nach einem Aufruf kamen die benötigten 25 schwarzen Fräcke für Damen und Herren zusammen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Dies sei vermutlich das erste Mal, dass das Theater für die Garderobe eines Stückes ganz ohne Geld auskomme.
Besitzer, die ihrer ausgedienten Abendgarderobe den letzten Auftritt im Werk der diesjährigen Literaturnobelpreisträgerin gönnten, wurden mit Freikarten belohnt. Premiere ist Ende Februar.

Verhandlung um Dresdner «Weber»-Inszenierung erst 2005
Dresden/Berlin (ddp). Das Staatsschauspiel Dresden darf die umstrittene Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Stückes «Die Weber» in diesem Jahr nicht mehr aufführen. Das Landgericht Berlin wird die Entscheidung im Verfahren, das der lizenzhabende Verlag Felix Bloch Erben wegen Urheberrechtsverletzung gegen das Haus angestrengt hat, nicht vorziehen, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag der Nachrichtenagentur ddp sagte. Es bleibe beim ursprünglich angesetzten Termin für die Verhandlung am 11. Januar. Das Theater hatte eine frühere Verhandlung beantragt, da die Inszenierung von Volker Lösch für den 29. Dezember auf dem Spielplan stand.
Auch TV-Moderatorin Sabine Christiansen war zuvor mit einer Unterlassungsklage gegen das Stück vorgegangen. Sie hatte beantragt den Satz «Wen ich sehr schnell erschießen würde, das wäre Sabine Christiansen» aus dem Stück zu streichen. Das Dresdner Landgericht hatte ihren Antrag am 9. Dezember mit Verweis auf die Kunstfreiheit zurückgewiesen.

Magdeburger Puppentheater zählt über 41 000 Zuschauer
Magdeburg (ddp-lsa). Das Magdeburger Puppentheater hat in diesem Jahr 41 318 Besucher gezählt. Das sind etwa 3000 weniger als 2003. Unter den Zuschauern waren rund 16 500 Erwachsene. Damit liege man im bundesdeutschen Trend, wonach immer mehr Vorstellungen für «große Leute» angeboten werden, sagte Intendant Michael Kempchen am Dienstag in der Landeshauptstadt. Das Absinken der Zuschauerzahl habe seine Ursache im großen Zuspruch zum Internationalen Figurentheaterfestival «Blickwechsel» in 2003.
Die erfolgreichsten Produktionen 2004 waren das Buckauer Hofspektakel «Im weißen Rössl» mit 23 und die Weihnachtsinszenierung «Aschenbrödel» mit 44 gespielten Vorstellungen. Insgesamt waren die Puppenspieler mit 44 Gastspielen im In -und Ausland unterwegs. Zu ihren Stationen gehörten unter anderem die Niederlande und die USA sowie Berlin und Stuttgart.
Die jährliche durchschnittliche Auslastungsquote der Vorstellungen im eigenen Haus lag bei 90 Prozent. Jeder vierte Besucher kam bei Familienvorstellungen aus dem Magdeburger Umland. Der Kostendeckungsgrad betrug 2004 rund 14 Prozent. Damit erreichte das Magdeburger Puppentheater den Angaben zufolge im Vergleich zu anderen Kinder- und Jugendtheatern sowie Puppentheatern in Deutschland ein überdurchschnittliches Ergebnis. Der Bundesdurchschnitt liege bei 10 Prozent.
http://www.puppentheater-magdeburg.de