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Frankfurt/M. : Freiheit für wen? - Diskussion im Schauspiel Frankfurt +++ Bochum: Peter-Weiss-Preis geht an Ingo Schulze +++ Marburg: 11. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche +++ Anklam: Vorpommerns Theaterschüler spielen in Kanada +++ Bergen: Internationale Bibliothek wird auf Rügen eröffnet
Frankfurt/M.: Freiheit für wen? - Diskussion im Schauspiel Frankfurt
Das Schauspiel Frankfurt lädt zu einer öffentlichen Diskussion rund um die Vorfälle um "Das große Massakerspiel oder Triumph des Todes" am 23. Februar, 23.00 Uhr ins Große Haus.
Nach dem Eklat um einen seiner Darsteller wehrte sich das Schauspiel Frankfurt gegen grundsätzliche Kritik: "Das Schauspiel wird nicht hinnehmen, dass so ein bedauerlicher Vorfall wie dieser dazu genutzt wird, den Kunstraum Theater und die künstlerische Freiheit der dort tätigen Künstler einzuschränken".
Die Diskussion findet im Anschluss an die zweite Vorstellung des Ionesco-Stückes statt, in welchem Regisseur Hartmann für Thomas Lawinky spielt.
Bei der Diskussion: Elisabeth Schweeger (Intendantin), Sebastian Hartmann (Regisseur), Armin Petras (Kurator schmidtstrasse12), Anita Iselin (Schauspielerin), Andreas Leupold (Schauspieler), Nicole Stelten (Schauspielerin), Jennifer Minetti (Schauspielerin), Peter Michalzik (Frankfurter Rundschau), Tobias Wellemeyer (Generalintendant Theater Magdeburg), Rolf Bolwin (Geschäftsführender Direktor, Deutscher Bühnenverein).
Bochum: Peter-Weiss-Preis geht an Ingo Schulze
Bochum (ddp-bln). Der Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum geht in diesem Jahr an den in Berlin lebenden Schriftsteller Ingo Schulze. Der 1962 in Dresden geborene Autor erhalte die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung für seine «literarische Meisterschaft, mit der er in seinen Büchern sowohl die Wendezeit in Deutschland und Europa als auch die Nachwendezeit darstellt», erklärte die Jury am Mittwoch. Der Preis soll am 11. November überreicht werden.
Im Rückgriff auf alteuropäische Bildungsreservoirs wie das Märchen oder die romantische Erzählkunst und auf amerikanische Prosa spüre Schulze «den aktuellen Metamorphosen des alten Dreiklangs von Wort, Geld und Zahl nach», hieß es weiter. Er stehe dem Schriftsteller Peter Weiss, nach dem der Bochumer Preis benannt ist, «an analytischer Kraft und Verständnis der gesellschaftlichen Prozesse sehr nahe».
Der Peter-Weiss-Preis ist der Kulturpreis der Stadt Bochum, der seit 1990 alle zwei Jahre vergeben wird. Mit der Auszeichnung sollen Schriftsteller, bildende Künstler, Theatermacher und Regisseure unterstützt werden. Zu den bisherigen Preisträgern zählen George Tabori, Marcel Ophüls oder Elfriede Jelinek.
Marburg: 11. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche
Hessische Produktionen stehen vom 19. bis 25. März im Mittelpunkt der Kinder- und Jugndtheaterwoche in Marburg. Zur Eröffnung zeigt das Mannheimer "Schnawwl" seine Version der König-Artus-Sage "King A" - drei der 21 Stücke behandeln Ritter und Krieger.
In „Die Wanze“ etwa bringt das Theater Waidspeicher aus Erfurt einen Insektenkrimi auf die Bühne, das Junge Staatstheater Wiesbaden verspricht mit seiner Bearbeitung der „Verwandlung“ fast eine fröhliche Adaption der Erzählung Franz Kafkas, in der sich ein junger Mann in einen Käfer verwandelt.
In „Steht auf, wenn ihr Schalker seid“ des Landestheaters Burghofbühne Dinslaken geht es um übertriebenes Fantum. In „ritzen“ thematisiert das Theater der Jungen Welt aus Leipzig die Selbstverletzung junger Frauen.
Das Hessische Landestheater selbst ist mit drei Stücken im Programm vertreten – „Teddy namens Washable“, „Kabale und Liebe“ als Klassenzimmerproduktion und die „Lehrernacht“ für Jugendliche. Unter dem Motto „spiel-stark“ bietet das Festival 85 Workshops für Schulen in Stadt und Landkreis an, die Ergebnisse der Workshops sind am Ende der Festivalwoche (Freitag, 24. März, 16 Uhr) auf der Bühne des Theaters am Schwanhof zu sehen.
Der Festivalpreis in Höhe von 1.500 Euro wird vom Freundeskreis des Landestheaters finanziert und hat inzwischen Renommé weit über Hessens Landesgrenzen hinaus.
Anklam: Vorpommerns Theaterschüler spielen in Kanada
Anklam/Toronto (ddp-nrd). Schauspielschüler der Theaterakademie Vorpommern stellen sich im April bei Gastspielen in Kanada vor. Begleitet werden sie von Ensemblemitgliedern der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, wie das Theater am Mittwoch ankündigte. Am Institut für Schauspiel und Sprachkommunikation der Universität Waterloo und an der Universität Toronto treten sie mit jeweils zwei Vorstellungen von Carlo Goldonis «Diener zweier Herren» auf. Das Stück war die Studienabschluss-Inszenierung des 4. Studienjahres und wurde im vergangenen Jahr mit großem Erfolg mehrere Wochen lang im Theaterzelt Chapeau Rouge gezeigt.
Im Gegenzug planen kanadischen Studenten einen Besuch in Vorpommern. In Zinnowitz werden sie Timberlake Wertenbakers Stück «Our Contrys Good» und das Stück des Autors Michel Marc Bouchard aus Quebec «The Orphan Muses» präsentieren.
Bergen: Internationale Bibliothek wird auf Rügen eröffnet
Bergen (ddp-nrd). Ein internationaler Leseclub in Bergen soll Lust auf Literatur fremder Länder machen. Aussiedler und Einheimische haben dafür in den vergangenen Wochen rund 2500 Büchern in Russisch, Französisch, Englisch, Polnisch, Schwedisch und Deutsch zusammengetragen. Die kleine Bibliothek kam über Zeitungsanzeigen und Spenden zu Stande, wie das Landesarbeitsministerium am Mittwoch mitteilte. Das Projekt wurde mit 10 000 Euro vom Land gefördert.
Mit Unterstützung der Stadtbibliothek wurde der Bestand besucherfreundlich sortiert. Sitz der Bücherei ist das Jugend- und Vereinshaus JoJo. Künftig sind auch Lesungen, Filmabende und Vorträge vorgesehen. Die Eröffnung ist am 3. März geplant.