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Junges europäisches Theatertreffen beginnt Donnerstag in Frankfurt +++ Prager Nacht bietet Literarisches in Dresden +++ Erich Loest erhält Preusker-Medaille
Junges europäisches Theatertreffen beginnt Donnerstag in Frankfurt
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Das erste Theaterfestival «Magic Love» beginnt am Donnerstag in Frankfurt (Oder). Zu dem viertägigen Treffen werden nach Veranstalterangaben 15 freie Gruppen aus 14 europäischen Ländern erwartet. Zum Auftakt wird das Berliner carrousel-Theater um 20.00 Uhr im Kleist-Forum seinen Urfaust aufführen. Am Freitag zeigen die Theatergruppen Ausschnitte aus Dramen ihrer Länder, die sich dem Thema Liebe widmen. Am Samstag bringt das Krakower Teatr Mumerus erstmals seine multimediale Adaption «A trip to the Moon» nach Jules Verne auf die Bühne.
Ein Höhepunkt des Festivals wird am selben Tag eine Parade «Love in Europe» über die Grenzbrücke nach Polen zum Collegium Polonicum sein. Dieser Umzug soll den Angaben zufolge von Jugendlichen aus mehreren europäischen Ländern gestaltet werden. Sie wollen dort europäische Liebesgeschichten und zugleich die «gemeinsame Vielfalt in Europa» zeigen.
Veranstalter des Festivals ist das Kulturprojekt Magic-Net, zu dem sich die 15 Theater - darunter carrousel - zusammengefunden haben. Dieses Netzwerk will einem jungen Publikum europäische Dramatik näher bringen. Das 2001 gestartete dreijährige Projekt mit Workshops und Treffen wird von der EU mit 900 000 Euro unterstützt. Im dritten Jahr wollen die Gruppen gemeinsam zwei bis drei klassische Dramen auf die Bühne bringen.
Prager Nacht bietet Literarisches in Dresden
Dresden (ddp-lsc). Dresden entdeckt bei der Prager Nacht die tschechische Literatur. Das Stuttgarter Artefakt-Team und das Dresdner Literaturbüro bieten am Samstag Lesungen an ungewöhnlichen Schauplätzen an. Das Angebot reicht vom Krematorium bis zur Kläranlage, von der Synagoge bis zum Raddampfer. Namhafte Dresdner Schauspieler stellen dabei Texte unter anderem von Karel Capek, Erwin Egon Kisch, Vaclaw Havel, Milos Kundera, Richard Weiner und Jaroslav Hasek vor. Die Lesungen erfolgen nach Artefakt-Angaben parallel an allen Schauplätzen, werden alle laufend wiederholt und sind auf den jeweiligen Ort der Lesung zugeschnitten.
Die Texte sind der auf 33 Bände ausgelegten Tschechischen Bibliothek der Deutschen Verlagsanstalt (DVA) entnommen. Die Besucher können mit speziellen Shuttle-Bussen im Halb-Stunden-Takt von einer Lesung zur nächsten fahren. Für alle Lesungen und den Bustransfer kostet die Karte an der Abendkasse, dem DVB-Servicemobil am Postplatz, zwölf Euro.
(www.dresdner-literaturbuero.de
Erich Loest erhält Preusker-Medaille
Leipzig (ddp-lsc). Der Leipziger Schriftsteller Erich Loest wird am Donnerstag für sein Engagement für die öffentlichen Bibliotheken im Freistaat ausgezeichnet. Die Deutsche Literatur-Konferenz verleiht ihm als Anerkennung dafür die Karl-Preusker-Medaille. Loest habe sich besondern intensiv für die Ausstattungen der Bücherein eingesetzt, begründete die Konferenz in Berlin. Loest ist Ehrenbürger der Stadt Leipzig und wurde nach der Wende mit seinem Roman «Nikolaikirche» berühmt.
Mit der Verleihung der Karl-Preusker-Medaille würdigt die Vereinigung literarischer Vereine und Verbände seit 1996 jährlich Personen oder Institutionen, die sich besondere Verdienste in der Literatur, in der Kulturpolitik, im Verlagswesen, im Buchhandel oder in öffentlichen Bibliotheken erworben haben. Die Auszeichnung ist Karl Benjamin Preusker (1786-1871) gewidmet, der am 24. Oktober 1828 in Großenhain die erste öffentliche Bibliothek in Deutschland eröffnete.