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Berlin: Alte Nationalgalerie zeigt französische Meisterwerke +++ Köln: Museum Ludwig zeigt Grafiken der Nonne Sister Corita
Berlin: Alte Nationalgalerie zeigt französische Meisterwerke
Berlin (ddp-bln). Die Alte Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel präsentiert ab heute Meisterwerke aus Frankreich. Die Schau sei «das Vorspiel» zur Ausstellung französischer Meisterwerke aus dem Metropolitan Museum of Art New York in der Neuen Nationalgalerie, sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster.
Die Neue Nationalgalerie am Potsdamer Platz zeigt ab 1. Juni für vier Monate rund 150 Gemälde und Skulpturen der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts aus dem Metropolitan Museum, weil dieses umbaut und deshalb eine Abteilung auslagert.
Die Schau in der Alten Nationalgalerie offeriert unter dem Titel «Frankreich in der Alten Nationalgalerie» mit 60 Werken fast ihren kompletten Bestand an französischer Kunst des 19. Jahrhunderts. Darunter sind die legendären Erwerbungen des damaligen Direktors Hugo von Tschudi, der um 1900 unter anderem die ersten Werke von Cézanne, Manet und van Gogh offiziell in ein Museum brachte, wie es hieß. Die Berliner Nationalgalerie sei durch Tschudi weltweit zu einem Vorbild für Museen geworden.
Neben den Gemälden können die Besucher der Schau 30 Zeichnungen und Druckgraphiken französischer Meister aus dem Berliner Kupferstichkabinett bewundern - darunter Blätter von Manet, Pissarro, van Gogh und Cézanne. Ein weiterer Ausstellungsabschnitt ist dem Thema «Berliner Impressionismus» gewidmet, in dem Malerei der Berliner Secession um 1900 vorgestellt wird.
Wie die Metropolitan Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie wird auch die Schau «Frankreich in der Alten Nationalgalerie» finanziell durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie ermöglicht.
Köln: Museum Ludwig zeigt Grafiken der Nonne Sister Corita
Köln (ddp). Parallel zum Evangelischen Kirchentag in Köln zeigt das Museum Ludwig die erste Einzelausstellung von Sister Mary Corita Kent (1918-1986) in Deutschland. Die Nonne, die in der katholischen Immaculate Heart Community in Los Angeles lebte, hat sich politisch gegen soziales Unrecht und den Vietnamkrieg engagiert, wie ein Museumssprecher am Dienstag mitteilte. In Siebdrucktechnik fertigte die Ordensfrau Transparente für Demonstrationen und Plakate an. Dabei fügte sie Bilder und Texte, abstrakte Muster und kräftige Farben in kritischen, aber oft humorvollen Kompositionen zusammen. Außerdem organisierte sie Gesprächsreihen und happeningartige Veranstaltungen.
Für Sister Corita waren Religion und Politik, hohe und angewandte Kunst nicht zu trennen, hieß es weiter. Die Vehemenz, mit der sie unter der Flagge der katholischen Kirche politische Verantwortung übernahm und einforderte, führte zur Ablehnung ihrer Tätigkeiten seitens des katholischen Klerus Kaliforniens, so dass sie 1968 ihren Orden verließ.
Mit einer Auswahl von rund 40 Siebdrucken und Buchpublikationen aus den 60er Jahren gibt das Museum Ludwig einen Überblick über das Werk von Sister Corita. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche im Rheinland. Sie wird vom 9. Juni bis 2. September gezeigt.