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Berlin: Lammert fordert Talkshow-Pause für Politiker +++ Frankfurt/Main: ARD feiert zehnjähriges Bestehen ihrer Aussprachedatenbank
Berlin: Lammert fordert Talkshow-Pause für Politiker
Berlin (ddp). Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat die Verflachung der politischen Kultur in Deutschland beklagt und den Politikern eine zeitweilige Fernseh-Abstinenz empfohlen. «Vielleicht sollten alle Politiker mal eine zweijährige Talkshow-Pause einlegen», sagte Lammert der «Berliner Zeitung» (Mittwochausgabe). Die beachtliche Präsenz von Politikern in immer mehr Talkshows habe keine nachhaltige Verbesserung des Ansehens der Politiker bewirkt.
Lammert betonte: «Ich persönlich bin auch der Meinung, die Politik macht sich in zu vielen Zusammenhängen zu billig, das gilt besonders für das Fernsehen.» Er selber gehe grundsätzlich nur in Sendungen, in denen er die Möglichkeit habe, allein oder jedenfalls über einen hinreichenden Zeitraum über Themen tatsächlich reden zu können. Durch Talkshow-Auftritte lasse sich vielleicht der eigene Bekanntheitsgrad steigern. Ihm sei aber vor allem die ernsthafte und gründliche Auseinandersetzung mit politischen Themen wichtig.
Frankfurt/Main: ARD feiert zehnjähriges Bestehen ihrer Aussprachedatenbank
Frankfurt/Main (ddp-hes). Die ARD feiert das zehnjährige Bestehen ihrer Aussprachedatenbank. Seit Einführung des phonetischen Archivs seien rund 170 000 Namen und Begriffe festgelegt und als Audiodatei abgespeichert worden, teilte der verantwortliche Hessische Rundfunk (HR) am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Zugriff auf die akustischen Recherchehilfen haben unter anderen die Hörfunk- und Fernsehjournalisten aller öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten in Deutschland. Bei ihrer Anwenderkonferenz am Dienstag in Frankfurt bezeichneten die Benutzer die Datenbank als unverzichtbar und auch aktuell verlässlich.
Die Datenbank wird laufend auf den neuesten Stand gebracht, mindestens zweimal täglich vertonen professionelle Sprecher neue Wörter oder aktualisieren die Lautung bestehender Einträge. Mitarbeiter des HR durchsuchen dazu Agentur- und Zeitungsmeldungen auf Namen und Begriffe, die sofort recherchiert, bearbeitet und in die Datenbank eingestellt werden. Unterstützung leisten dabei Botschaften, Kulturvereine und wissenschaftliche Einrichtungen in Deutschland und der ganzen Welt.
Zu den Benutzern der Datenbank zählen inzwischen auch der österreichische Rundfunk ORF, das Schweizer Fernsehen SF und der Sender Arte. Auf der diesjährigen Anwenderkonferenz wollen die Beteiligten beispielsweise entscheiden, ob Chinas Hauptstadt künftig weiter «Peking» oder ab jetzt «Beijing» heißen soll.