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Berlin: Köhler fordert Einsatz für Freiheit von Literatur und Sprache +++ Weimar: Goethe-Gesellschaften tagen ab Donnerstag
Berlin: Köhler fordert Einsatz für Freiheit von Literatur und Sprache
Berlin (ddp). Bundespräsident Horst Köhler fordert ein verstärktes Engagement für die Freiheit von Literatur und Sprache. «Wenn Deutschland die Kulturnation ist, als die es sich begreift, dann müssen gerade wir unermüdlich für die Freiheit der Sprache, der Kunst, der Kultur eintreten und kämpfen», sagte Köhler am Dienstag auf dem 72. Internationalen PEN-Kongress in Berlin laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Diese Freiheit sei in vielen Ländern bedroht. Noch immer drohe vielen Schriftstellern Zensur, Unterdrückung, Folter, Verschleppung, Gefängnis oder sogar Mord.
Zwar hätten Schriftsteller nicht immer Recht, sagte Köhler weiter. «Aber mit der Freiheit der Sprache verteidigen wir gerade die Freiheit zu irren.» Nur die Freiheit zum Irrtum verhindere, dass sich so genannte endgültige Wahrheiten mit Gewalt und Terror dauerhaft durchsetzten. Literatur klopfe zudem «die herrschenden Sprachspiele ab auf Lüge, Verschleierung und Täuschung». So verweigere sie sich totalitären Ansprüchen aller Systeme.
Schriftsteller aus aller Welt diskutieren bis Sonntag in Berlin. Mehr als 450 Autoren sind unter dem Motto «Schreiben in friedloser Welt» zusammengekommen. Der 1921 gegründete internationale PEN setzt sich für die Freiheit des Wortes und den interkulturellen Dialog zwischen Autoren ein. Sein letztes Treffen in Deutschland hatte der Weltkongress des Schriftstellerverbandes 1986 in Hamburg.
Weimar: Goethe-Gesellschaften tagen ab Donnerstag
Weimar (ddp-lth). Die Jahrestagung der Goethe-Gesellschaften findet ab Donnerstag in Weimar statt. Erwartet werden bis Sonntag etwa 160 Vertreter aus den deutschen Ortsvereinigungen, wie die Leiterin der Geschäftsstelle der Weimarer Goethe-Gesellschaft, Petra Oberhauser, am Dienstag sagte. Die Tagung findet im jährlichen Wechsel immer in einer der 59 Ortsvereinigungen statt.
Zum Auftakt wird im Goethe- und Schiller-Archiv am Donnerstag eine Ausstellung eröffnet. Die Ausstellung «120 Jahre Goethe-Gesellschaft in Weimar - Die deutschen Goethe-Gesellschaften stellen sich vor» präsentiert einen Querschnitt des Wirkens der deutschen Literaturgesellschaft. «Es ist auch für mich völlig überraschend gewesen, wie vielfältig die einzelnen Gesellschaften arbeiten», sagte der Präsident der Goethe-Gesellschaft, Jochen Golz.
Bei der Tagung steht ein Wiedersehen mit jungen Forschern im Mittelpunkt. Neun ehemalige Stipendiaten der Gesellschaften referieren über ihre aktuelle Forschung und berichten von ihrem Werdegang nach dem Stipendium. Golz hat Forscher unter anderem aus Ungarn, Georgien, Russland, China, Bulgarien und Spanien eingeladen. Zudem soll die 200. Stipendiatin, die Tschechin Alice Staskova, vorgestellt werden. «Wir wollen ein Netzwerk zwischen den ehemaligen Stipendiaten und der Goethe-Gesellschaft schaffen», erklärte der Präsident das Ziel der Arbeitstagung.
http://www.goethe-gesellschaft.de