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23.6.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Sechs neue Filmporträts über DEFA-Filmemacher +++ Krise im Mittelpunkt - Medienforum NRW beginnt in Köln +++ Private fordern «Auftragsdefinition» für ARD und ZDF +++ «Zeit» Texte sind mit Audio-Files im Netz zu hören +++ Eigene Filmpreis-Kategorie für den Animationsfilm gefordert

Sechs neue Filmporträts über DEFA-Filmemacher
Potsdam (ddp-lbg). Im Potsdamer Filmmuseum werden heute sechs neue Filmporträts von DEFA-Filmemachern öffentlich vorgestellt. Nachdem im April die ersten sechs Porträts präsentiert worden waren, folgen nun Darstellungen unter anderen über den Komponisten Peter Gotthardt, die Fotografin Christa Köfer und den Tonmeister Peter Förster, sagte eine Sprecherin des Fernsehzentrums Babelsberg.
Auszubildende des Fernsehzentrums Babelsberg, des Aktionszentrums von Multimedia Babelsberg und des TV-Produktionszentrums Studio Fünf arbeiteten erstmals firmenübergreifend an den Porträts. Diese Kurzfilme gibt es künftig auch als Bonusprogramme auf DVD. Das Berliner Unternehmen Icestorm Entertainment bringt alte DEFA-Kinofilme auf DVD heraus und übernimmt die Porträts als
Bonustrack in die jeweiligen Menüs.

Krise im Mittelpunkt - Medienforum NRW beginnt in Köln
Köln (ddp-nrw). Die anhaltende Medienkrise steht im Mittelpunkt des Medienforums NRW, das heute (19.00 Uhr) in Köln beginnt. Bis Mittwoch diskutieren Manager und Journalisten über die Auswirkungen der allgemeinen Wirtschaftslage und das Wegbrechen des Werbemarktes.
Dabei konzentriert sich das Medienforum auf die klassischen Medien wie Zeitungen und Fernsehen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Veranstaltungsprogramm deutlich zusammengestrichen. Damit sollen die Kosten von 3,7 auf etwa 2,9 Millionen Euro gesenkt werden. Das neue Generalthema «Restart - Konzepte für die Zukunft» will die derzeitige Branchenstimmung zwischen Bangen und Hoffen widerspiegeln. Im Rahmenprogramm des Medienforums finden weitere Tagungen und Kongresse statt. Als Stargast wird der französische Schauspieler Gerard Depardieu erwartet.
http://www.medienforum.nrw.de

Private fordern «Auftragsdefinition» für ARD und ZDF
Berlin (ddp). Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bedarf nach Auffassung des Verbands Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) dringend einer «Auftragsdefinition». Gerade mit Blick auf die Vergabe der Fußball-Übertragungsrechte werde deutlich, dass ARD und ZDF mit Gebührengelder die «Spielregeln des Marktes außer Kraft» setzten, indem sie die Angebote der Privaten überbieten würden, kritisierte VPRT-Präsident Jürgen Doetz am Donnerstag in Berlin. Deshalb müssten die Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz in der nächsten Woche im Interesse der Gebührenzahler auch eine weitere Erhöhung der Gebühren für die nächste Gebührenperiode ablehnen.
Die Ministerpräsidenten werden am Mittwoch über eine neuerliche Änderung des Rundfunkstaatsvertrags entscheiden. Dabei soll es auch um die Online-Aktivitäten von ARD und ZDF gehen. Die privaten Sender fordern eine Begrenzung der Internet-Inhalte der Öffentlich-Rechtlichen. Auch Bezahlprogramme, ob via Internet oder TV, dürfe es von ARD und ZDF nicht geben, verlangte Doetz. Solche Angebote seien vom Grundversorgungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen her nicht gedeckt.

«Zeit» Texte sind mit Audio-Files im Netz zu hören
Hamburg (ddp). Die Wochenzeitung «Die Zeit» wartet mit einem neuen Angebot für Leser und vor allem Hörer auf. Das Blatt bietet jetzt ausgewählte Texte auf so genannten Audio-Files im Internet an. Wer keine Zeit hat, längere Stücke oder unterhaltsame Texte in der Printausgabe zu lesen, kann sich die gesprochenen Berichte im Internet (www.zeit.de/audio) anhören oder kostenlos herunterladen und auf einen MP3-Player speichern. Damit können die Texte selbst während einer Autofahrt von einem Handy, dass die Technik unterstützt, angehört werden.
Ziel sei es, den Kunden die Texte auch dann verfügbar zu machen, wenn sie keine Zeit haben «Die Zeit» zu lesen, sagte Sprecherin Iliane Weiß. Dem Angebot sollen noch weitere folgen. Am Ende werde ein gesamtes «Online-Paket» angestrebt. Dabei sei auch an einen SMS-Service für Nachrichten übers Handy und ein Archivangebot per Funktelefon gedacht. Näheres will «Die Zeit» in Kürze bekannt geben.
Das erste Angebot lief erfolgreich an. Binnen der ersten fünf Tage wurden 78 000 Mal Artikel abgerufen. Im Vergleich: Die verkaufte Auflage der «Zeit» lag im ersten Quartal 2003 bei etwas über 456 000 Exemplaren.

Eigene Filmpreis-Kategorie für den Animationsfilm gefordert
Hamburg/Berlin (ddp). Die deutschen Animationsfilmproduzenten fordern eine eigene Nominierungskategorie des Deutschen Filmpreises für ihre Produktionen. In einem offenen Brief an Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) begründeten sie dies am Donnerstag damit, dass die Animation «die Mutter aller laufender, lebender und beseelter Bilder» sei und sich auch in Deutschland zunehmender Popularität erfreue.
Heute sähen zwischen einer und fünf Millionen Zuschauer jährlich deutsche Animationsfilme, betonten die Filmemacher. Mit ihren Projekten erreiche die Sparte jährlich einen fünfzehnprozentigen Anteil am deutschen Kinomarkt und liege damit im europäischen Vergleich an erster Stelle. Eine eigene Nominierungskategorie würde dieser Entwicklung nach Meinung der Produzenten Rechnung tragen und «die großen Leistungen, die bisher erbrachte Grundlagenarbeit im Bereich Ausbildung/Filmschulen und Produktion würdigen».