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Zinnowitz: Kaminer stellt «Karaoke» vor +++ Dresden: Staatsschauspiel startet in neue Spielzeit
Zinnowitz: Kaminer stellt «Karaoke» vor
Zinnowitz (ddp-nrd). Der Schriftsteller Wladimir Kaminer stellt sein soeben erschienenes Buch «Karaoke» am Sonntag in Zinnowitz vor. Damit setzt der aus Russland stammende Kultautor den Schlusspunkt unter die diesjährige Gastspielreihe im gelben Theater »Blechbüchse«, wie die Vorpommersche Landesbühne Anklam am Dienstag mitteilte.
In seinem neuen Werk beschreibt Kaminer, der seit den 90er Jahren in Deutschland lebt und bislang sieben Bücher veröffentlicht hat, Mysterien und Begegnungen aus der Welt der Musik. Alles begann damit, dass ihm seine Klassenlehrerin Klavierunterricht verordnete, damit er in seiner Freizeit nicht auf dumme Gedanken kam. Statt des Klaviers bekam der junge Wladimir Kaminer eine Sperrholzgitarre. Seither versucht er, das Geheimnis der Musik zu ergründen.
Mit dieser Lesung wird die Reihe Literatur, Theater und Musik in der »Blechbüchse« beendet. Zirka 4500 Zuschauer erlebten Theaterstücke aus dem Repertoire der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, Gastspiele der Bands »Keimzeit« und »Stern Meissen" sowie Lesungen und Konzerte.
Dresden: Staatsschauspiel startet in neue Spielzeit
Dresden (ddp-lsc). Das Dresdner Staatsschauspiel ist am Montag in seine 94. Spielzeit gestartet. Intendant Holk Freytag forderte alle Mitarbeiter des Theaters dazu auf, den Wahlkampf als «Riesenchance» zu sehen. «Wir müssen jede Luftblase der Politiker nehmen und sie zerplatzen lassen», sagte er. Mit seinem Programm wolle das Haus in den nächsten Jahren unter anderem das Projekt des Essener Kulturwissenschaftlers Jörn Rüsen aufgreifen, der eine Grundlage für einen «Neuen Humanismus» schaffen wolle. Die Stücke «Mephisto», «Hamlet» und «Der Prinz von Homburg» setzten sich in dieser Spielzeit mit Fragen nach der Humanität auseinander.
In der Spielzeit 2006/07 will das Staatsschauspiel beide Teile des «Faust» nach 15 Jahren wieder auf die Bühne bringen. Wie Freytag betonte, seien die Stücke der letzte Versuch, die Welt mit den Mitteln des Theaters zu erklären. Das Staatsschauspiel habe jedoch mit der Erfahrung, die es bei der Inszenierung der beiden Versionen des Stückes «Die Weber» gemacht habe, eine gute Grundlage. Solche Produktionen seien nur möglich, wenn das ganze Haus diese mittrage.
Das Berliner Landgericht hatte die Aufführung der Inszenierung von Regisseur Volker Lösch im November per Einstweiliger Verfügung untersagt. Der lizenzhabende Verlag hatte sich an eingefügten Passagen eines «Chors der Arbeitslosen» gestört. Letztlich setzte sich das Staatsschauspiel jedoch durch.
Für die Zuschauer beginnt die Theatersaison am 16. September mit der Uraufführung von Katharina Gerickes Stück «Vom Fluss», ein Tag später kommt Kurt Vonneguts «Schlachthof 5» zum ersten Mal auf die Bühne.
http://www.staatsschauspiel-dresden.de