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München: Jürgen Flimm zur Rücktrittsankündigung von Wolfgang Wagner +++ Dortmund: Kinderoper wird am Montag mit Festwoche eröffnet
München: Jürgen Flimm zur Rücktrittsankündigung von Wolfgang Wagner
München (ddp-bay). Der Intendant der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm, hat die Rücktrittsankündigung von Wolfgang Wagner als Festivalleiter in Bayreuth begrüßt. «Das war überfällig, nicht nur mir ist ein Stein vom Herzen gefallen», sagte der 67-Jährige der Illustrierten «Bunte».
Die Festspielleitung sollte nach Auffassung Flimms aber weiterhin in der Familie Wagner bleiben. «In der Wirtschaft ist man stolz auf Familienunternehmen, die seit über 100 Jahren bestehen, im Fall Bayreuth wird daran herumgekrittelt», sagte er. Sowohl die Halbschwestern Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner als auch deren Cousine Nike Wagner seien «hoch qualifizierte Fachleute und können das Profil der Marke Wagner stärken».
Eva Wagner-Pasquier sei in der Opernwelt «über alle Maßen geschätzt, auch bei uns in Salzburg». Zu ihrer Erfahrung komme «das jugendliche Ungestüm von Katharina». Das sei «eine gute Mischung». Die beiden Halbschwestern bewerben sich gemeinsam um die Nachfolge ihre Vaters.
Nike Wagner, die ebenfalls Interesse an der Festspielleitung bekundet hatte, wäre nach Einschätzung Flimms eine tolle Chefdramaturgin. «Um sie tut es mir leid. Aber ich kann sehr gut verstehen, dass sich Eva jetzt mit Katharina zusammenschließt. Es gibt einfach eine neue Konstellation, die eine neue Loyalität hervorbringt.» Ursprünglich hatte Nike Wagner sich gemeinsam mit Eva Wagner-Pasquier bewerben wollen.
Die Kritik des Intendanten des Berliner Ensembles, Claus Peymann, dass sich in Bayreuth «nur noch Deppen tummeln» würden, wies Flimm zurück: «Claus kennt den Hügel nicht, und auch nicht die handelnden Personen. Er wäre von Eva sicher entzückt.»
Dortmund: Kinderoper wird am Montag mit Festwoche eröffnet
Dortmund (ddp-nrw). Am Montag (5. Mai) wird das bundesweit erste eigens für Kinder erbaute Opernhaus in Dortmund eröffnet. Wie das Theater Dortmund am Freitag mitteilte, wird es zum Auftakt ein Gastspiel der Wiener Taschenoper geben. Zu sehen ist das «Tapfere Schneiderlein» von den Brüdern Grimm. Zudem sind eine Festwoche mit einem Symposium sowie ein Programm mit Musik und Tanz geplant.
Die Baukosten für die Kinderoper belaufen sich auf rund 450 000 Euro. Allerdings benötige das Projekt weitere finanzielle Unterstützung, für die ein Förderverein sorgen will, hieß es.
Die Einrichtung bietet rund 100 Plätze und soll Kinder und Jugendliche für das Musiktheater begeistern. Pro Saison sollen zwei große Produktionen für Kinder herausgebracht und gezeigt werden.