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24.11.: theater aktuell +++ theater

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Berliner Gericht stoppt Dresdner «Weber»-Inszenierung +++ Jenaer Jugendtheaterclub spielt in Plattenbauwohnung


Berliner Gericht stoppt Dresdner «Weber»-Inszenierung
Dresden (ddp). Der lizenzgebende Verlag Felix Bloch Erben hat die umstrittene Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Stücks «Die Weber» am Dresdner Staatsschauspiel gestoppt. Wie Verlagsanwalt Cornelis Lehment am Mittwoch überraschend in Dresden mitteilte, hat das Landgericht Berlin per einstweiliger Verfügung auf Antrag des Verlages untersagt, das Stück weiter mit jenen umstrittenen Chorszenen aufzuführen, in denen «Dresdner Weber Antworten auf Fragen zu aktuellen politischen und sozialen Themen geben». Bei Zuwiderhandlung wird laut Lehment ein Ordnungsgeld bis zu 250 000 Euro fällig.

Die von Laienschauspielern gesprochenen Texte hatten in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt, weil dort Tötungsfantasien gegenüber Prominenten wiedergegeben werden und zudem von «Verbrennung in Öfen» die Rede ist. Das Landgericht Dresden wollte am Mittwoch über einen Antrag von TV-Moderatorin Sabine Christiansen für eine einstweilige Verfügung gegen eine Textpassage des Stückes entscheiden, durch die sich die Moderatorin in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt sieht.

Grundlage der Untersagungsverfügung ist nach Angaben des Anwalts die Verletzung der von Felix Bloch Erben exklusiv für alle dramatischen Werke von Gerhart Hauptmann vertretenen Bühnenaufführungsrechte. «Die Weber» stehen bereits für Donnerstag das nächste Mal auf dem Spielplan.

Zunächst war vom Landgericht Leipzig eine Verhandlung über den Verlagsantrag für den 8. Dezember angesetzt worden. Um eine schnelle Entscheidung herbeizuführen, rief Lehment das Landgericht Berlin am Verlagssitz an. Der Antrag auf einstweilige Verfügung am Landgericht Leipzig wurde nach der Entscheidung des Gerichts in der Hauptstadt zurückgezogen.


Jenaer Jugendtheaterclub spielt in Plattenbauwohnung
Jena (ddp-lth). Seine zweite Inszenierung in dieser Spielzeit bringt der Jugendtheaterclub (JTC) am Theaterhaus Jena am Donnerstag auf die Bühne. «Finnisch oder Ich möchte dich vielleicht berühren» entstand nach einer Vorlage von Martin Heckmann und wurde von Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak in Szene gesetzt. Als Spielraum für den Monolog dient nach Angaben der Bühne eine Wohnung in Jenas Plattenbauviertel Lobeda-Ost, die das Theaterhaus für die Reihe «außerHaus» angemietet hat.

Erzählt wird die Geschichte eines schüchternen jungen Mannes. Er ist zwar mit allen positiven Attributen ausgestattet, die nach weitverbreiteter Ansicht für eine Partnersuche unerlässlich sind, doch schafft er es nicht, dafür sein «Schneckenhaus» zu verlassen. Thomas Hof gibt diesem Menschen Gestalt. Der junge Mann hat mit Ausschnitten unter anderem aus dieser Produktion den Eignungstest an der Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn Bartholdy» Leipzig bestanden. Musikalisch stehen ihm Jost Knapp und Katharina Menzer live zur Seite.

http://www.theaterhaus-jena.de