Body
Romantische Landschaftsporträts von Esser in Rostock zu sehen +++ Pop-Art und Sinnlichkeit Zwei neue Ausstellungen in Jena
Romantische Landschaftsporträts von Esser in Rostock zu sehen
Rostock (ddp-nrd). Romantische Landschaftsfotos im Großformat sind seit dem Wochenende in der Rostocker Kunsthalle zu sehen. Bei Spaziergängen quer durch Europa hat der Düsseldorfer Fotograf Elger Esser vor allem Küstenstriche und stille Architekturschönheiten porträtiert. 40 seiner Arbeiten, die als Großabzüge jeweils eine komplette Wand füllen, werden in Rostock gezeigt. Nach Ausstellungen in New York und Paris ist das nach Angaben des 35-jährigen Künstlers die umfangreichste Personalschau in Deutschland. Sie ist bis zum 13. April in Rostock zu sehen.
Die Bilder entstanden zumeist an Ufern und Küsten entlang des Mittelmeeres und entführen den Betrachter in eine stille Welt. Esser, der in Rom aufgewachsen ist und an der Kunstakademie Düsseldorf Fotografie studierte, arbeitet mit Weitwinkelobjektiven, die seine Objekte in die Ferne rücken lassen. Im Labor werden die Fotos zudem nachträglich bearbeitet. Dadurch erhalten die Bilder eine Farbigkeit in ausgeblichenen Erdtönen.
Die Rostocker Kunsthalle am Schwanenteich lasse seine Fotografien in einem ganz besonderen Licht erscheinen, sagte Esser zur Ausstellungseröffnung am Samstagabend. Mit dieser Schau wolle er auch dazu beitragen, dass die Einrichtung vor der Schließung bewahrt werde, nicht zuletzt weil sie der einzige Museumsneubau aus DDR-Zeiten sei. Die Kunsthalle steht mangels Besucherinteresses auf der Streichliste der finanzschwachen Kommune.
Pop-Art und Sinnlichkeit Zwei neue Ausstellungen in Jena
Jena (ddp-lth). Thüringer Pop-Art und nonfigurative Sinnlichkeit präsentiert das Stadtmuseum Jena seit Samstag in der ersten Doppel-Ausstellung des Jahres. In der einen sind mit «Verwerfungen» aktuelle Gemälde und Zeichnungen des Schmalkalder Künstlers Harald Reiner Gratz zu sehen, in der anderen mit «Räume, Reservate und Ressourcen» Arbeiten auf Papier des Berliners Frank Siewert.
Gratz gelte nicht nur als einer der aktivsten, sondern auch als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Maler aus Thüringen und zudem als Wanderer zwischen verschiedenen künstlerischen Möglichkeiten, sagte Kurator Erik Stephan zur Eröffnung. Die Jenaer sei die erste Schau in einem Thüringer Museum seit 1995.
Die Arbeiten des 1962 im thüringischen Schellbach geborenen Gratz, der an der Hochschule für Kunst und Design Halle-Burg Giebichenstein sowie der Dresdener Hochschule für Bildende Künste studierte, kommen farbig und kraftvoll, etwas poppig und heiter mit einem Schuss Melancholie daher. «Seine Motive liegen sortiert wie bunte Ikonen pop-artistischer Bestandsaufnahmen beieinander», erläutert Stephan.
Die «Räume, Reservate und Ressourcen» des 1963 in Berlin geborenen Siewert, der an der Bergakademie Freiberg Werkstoffwissenschaften studierte, entstanden in den vergangenen fünf Jahren. Seine Bildwelt zeigt nach Worten des Kurators Strukturen, die zwischen organischen und anorganischen Zeichen pendeln. Zudem bringe er seine Zeichnungen in immer anderen Überarbeitungen ein und stärke damit «jene nonfigurative Sinnlichkeit, die seine Blätter als feinteiligen Mikrokosmos zwischen Ordnung und Chaos ausweisen».
Beide Ausstellungen werden bis 13. April gezeigt. Das Jenaer Stadtmuseum am Markt erwartet seine Besucher dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr, mittwochs bis 18.00 Uhr.