Hauptbild
Kent Nagano eröffnet das Internationale Musikfest Hamburg. Foto: Felix Broede
Kent Nagano eröffnet das Internationale Musikfest Hamburg. Foto: Felix Broede
Hauptrubrik
Banner Full-Size

24.4.2023: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

Autor
Publikationsdatum
Body

Liebeslieder aus 1000 Jahren beim Internationalen Musikfest Hamburg +++ Vorbereitungen für Heavy-Metal-Festival in Wacken angelaufen +++ Hollywoodstar Hans Zimmer startet Tournee in Oberhausen +++ 16 300 Besucher bei Thüringer Bachwochen

Liebeslieder aus 1000 Jahren beim Internationalen Musikfest Hamburg

Das Internationale Musikfest Hamburg ist jedes Jahr der Höhepunkt der Saison. In diesem Jahr lautet das Festivalmotto Liebe - von «Romeo und Julia» bis «Porgy & Bess».

Hamburg (dpa/lno) - Nach Themen wie Utopie, Glaube, Hoffnung und Natur dreht sich beim Internationalen Musikfest Hamburg (28.4. bis 7.6.) in diesem Jahr alles um die Liebe. Zu Gast sind Stars wie Cecilia Bartoli, Barbara Hannigan und Yuja Wang, Jonas Kaufmann, Lang Lang, Maurizio Pollini und Krystian Zimerman. Sir John Eliot Gardiner feiert seinen 80. Geburtstag mit einem Brahms-Zyklus, die Wiener Philharmoniker reisen mit Shootingstar Jakub Hrůša an, wie die Elbphilharmonie mitteilte.

Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter Leitung von Kent Nagano eröffnet das Festival am Freitag und Sonntag (28. und 30. April). Das wenige Tage zuvor beim Orchesterdebüt in der New Yorker Carnegie Hall präsentierte Programm verbindet den Hamburger Johannes Brahms (Schicksalslied) und den weltweit wohl bedeutendsten deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven (8. Symphonie) mit einem zeitgenössischen, in New York lebenden US-Komponisten: Sean Shepherds Werk «An einem klaren Tag - On a Clear Day», basiert auf einem Gedichtzyklus der in Hamburg lebenden Lyrikerin Ulla Hahn.

Ob Mendelssohns «Sommernachtstraum», Prokofjews «Romeo und Julia» oder Schumanns Chorballade «Vom Pagen und der Königstochter», vieles im Musikfest-Programm nimmt unmittelbar auf das Motto Liebe Bezug. Traditionell bietet das Musikfest auch Gelegenheit für besondere Produktionen - von Gershwins «Porgy & Bess» über eine etwas andere Version von Schuberts «Die schöne Müllerin» bis zu einem musiktheatralischen Manifest des russischen Regisseurs Kirill Serebrennikow.

Im Fokus steht mit Alfred Schnittke wieder ein bedeutender Komponist mit Hamburg-Bezug. Und auch jenseits der Klassik gibt es viel zu entdecken, unter anderem widmet sich ein kleiner Schwerpunkt der aktuellen französischen Chanson-Szene. Die Sopranistin Julia Bullock setzt mit der American Modern Opera Company Olivier Messiaens zwölfteiligen Zyklus «Harawi - Chant d'amour et de mort» in Szene, die Tallis Scholars präsentieren ein A-cappella-Programm um das «Hohelied der Liebe».


 

Vorbereitungen für Heavy-Metal-Festival in Wacken angelaufen

Vor dem 32. Heavy-Metal-Festival in Wacken im Sommer plagen die Veranstalter keine größeren Personalsorgen. Vorfreude sei zu spüren, sagt Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. Die Karten sind längst vergriffen.

Wacken (dpa/lno) - Mehr als drei Monate vor dem Start des Heavy-Metal-Festivals in Wacken (2. bis 5. August) laufen die Vorbereitungen nach Angaben der Veranstalter bereits auf Hochtouren. «Die Vorfreude auf den Sommer und das anstehende Wacken Open Air ist im Team immer stärker zu spüren», sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur. Durch die über Jahre gewachsene Gemeinschaft mit den Dienstleistenden und Partnern sei das Festival gut aufgestellt.

Im vergangenen Sommer hatten auch die Festival-Veranstalter mit logistischen Engpässen als Folge der Corona-Pandemie zu kämpfen. 2020 und 2021 war das Festival abgesagt worden, 2020 gab es eine Internetausgabe. «Wir müssen an allen Ecken und Kanten zusehen, dass wir auf die Mann-Zahlen kommen», sagte Jensen dpa im Sommer vergangenen Jahres.

Zu den Planungen für das kommende Festival sagte Jensen nun, das Festival in Wacken befinde sich stetig in Bewegung. «Die Arbeitsplatzstruktur wurde - auch beeinflusst durch die Pandemiejahre - noch ortsunabhängiger und digitaler.» Themen wie Nachhaltigkeit und dazugehörige Projekte würden im laufenden Festivalbetrieb immer wieder getestet.

«Das Wacken Open Air findet seit mehr als 30 Jahren statt und über die Zeit sind viele enge Kooperationen und Freundschaften gewachsen», sagte Jensen. Dies sei ein wichtiger Bestandteil - «quasi eine Familie, mit der wir im ständigen Austausch stehen». Das helfe dabei, auf kurzfristige Bedürfnisse reagieren zu können.

Das 32. Festival im Norden (2. bis 5. August), kurz W:O:A, soll in diesem Sommer erstmals vier Tage dauern. Angekündigt sind unter anderem die britische Band Iron Maiden, Megadeth, Doro und Helloween. Bereits fünf Stunden nach dem Start des Vorverkaufs waren alle 80 000 Tickets weg. Ein Restkontingent an Karten wurde früheren Angaben der Veranstalter zufolge noch für offizielle Reisepartner des W:O:A zurückgehalten.


 

Hollywoodstar Hans Zimmer startet Tournee in Oberhausen

Oberhausen (dpa) - Mit neu arrangierten Klängen seiner Welthits hat Filmmusikkomponist Hans Zimmer am Sonntag in Oberhausen seine Europa-Tournee 2023 gestartet. Der zweifache Oscar-Preisträger spielte vor 10 000 Konzertbesuchern. Die Liveband des Hollywood-Stars und Orchestermusiker präsentierten die Klassiker aus Filmen wie «Gladiator», «Fluch der Karibik» oder «Interstellar». Zimmer ist bekannt für seinen Sound aus elektronischer Musik mit traditionellen Orchesterarrangements.

Berühmt wurde der in Frankfurt am Main geborene 65-Jährige für die Musik zum Zeichentrickfilm «König der Löwen» (1994), für die er seinen ersten Oscar gewann. Seinen zweiten Academy Award bekam Zimmer 2022 für die Filmmusik zum Blockbuster «Dune». Erstmals für den Oscar nominiert worden war der Deutsche 1988 für die Musik zu «Rain Man». Meilensteine waren dann auch die Komödie «Besser geht's nicht» (1997) und das Kriegsepos «Der schmale Grat» (1998).

Zimmer gilt als Hollywood-Star, dessen Gesicht nur die wenigsten kennen. In Oberhausen präsentierte sich der Instrumentalist im Zentrum der Bühne an seinen Keyboards. Begleitet von einer pompösen Lichtshow dirigierte er sein Ensemble.

In Deutschland spielt Zimmer noch in Frankfurt/Main (27.4.), Stuttgart (29.4.), Hannover (20.5.), München (24.5.), Berlin (26./27.5.), Hamburg (28.5.) und Köln (9.6.). Die Europa-Tour führt ihn in 15 Länder, erstmals darunter auch nach Portugal, Spanien und in die Slowakei.


 

16 300 Besucher bei Thüringer Bachwochen

Erfurt (dpa/th) - Die Thüringer Bachwochen haben in diesem Jahr 16 300 Gäste angelockt. Nach zwei ausgefallenen Festivals und 13 800 Besuchern im vergangenen Jahr stabilisierten sich damit die Zahlen langsam, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten. Dennoch habe man im Vorfeld höhere Erwartungen gehabt. Nach rund 50 Veranstaltungen endet das Festival mit einem Konzert in der Bachkirche Arnstadt am Sonntagabend.

«Trotz anhaltender Krisen und Herausforderungen sehen wir eine starke Wertschätzung der Kultur in diesen schwierigen Zeiten», sagte der Geschäftsführer der Bachwochen, Christoph Drescher. Viele Veranstaltungen hätten inhaltlich gut funktioniert. Dennoch spiegele die Auslastung von 65 Prozent «die unverändert fordernde Situation für die Kultur- und Veranstaltungsbranche wider».

Erstmals konnten Gäste in diesem Jahr mit dem Bezahlsystem «Pay what you can» einen eigenen Preis wählen. Zwei Drittel des Publikums habe den vorgeschlagenen Preis bezahlt, ein Drittel habe ihn in beide Richtungen angepasst, teilten die Organisatoren mit. «Die Flexibilität im Preis war zudem ein Türöffner für jüngere Besucher, die teils erstmals zu den Konzerten der Bachwochen gekommen sind.»

Die Thüringer Bachwochen verbinden Barockmusik, insbesondere Bach-Kompositionen mit zeitgenössischen Werken. Besucher erleben das Festival-Programm an authentischen Wirkungsstätten des Komponisten (1685-1750) in Thüringen. Dazu gehören unter anderem Eisenach, Arnstadt, Erfurt und Weimar. Das nächste Festival findet vom 21. März bis 14. April 2024 statt. Als Ensemble in Residenz wird dann das belgische Ensemble «Vox Luminis» zu Gast in Thüringen sein.

 

Autor