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24.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Münchner Galerist übernimmt Vorstandsvorsitz im Galerien-Verband +++ Michael Fürst fordert Kanzler-Veto gegen «Flick-Collection»


Münchner Galerist übernimmt Vorstandsvorsitz im Galerien-Verband
Köln (ddp-bay). Der Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG) hat den Münchner Galeristen Bernhard Wittenbrink zu seinem neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen strebe Wittenbrink «eine engere Verflechtung mit der deutschen Galerieszene an, um den Galerien im internationalen Kunsthandel wieder mehr Bedeutung zu geben», teilte der Verband am Montag in Köln mit.

Zu den wichtigsten Themen für den BVDG gehört in nächster Zeit den Angaben zufolge «die europäische Harmonisierung des Folgerechtes und der Mehrwertsteuer». Auf nationaler Ebene will der neue Vorstand der Galeriearbeit vor Ort mehr Gewicht geben. Der BVDG hat rund 315 Mitglieder und ist ein Zusammenschluss von Galeristen, die ihren Hauptsitz in Deutschland haben und überwiegend mit der bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts handeln.

Michael Fürst fordert Kanzler-Veto gegen Flick
Berlin (ddp). Das Direktoriumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michael Fürst, kritisiert scharf die Politik wegen der in Berlin geplanten Kunstausstellung des Industriellen-Erben Friedrich Christian Flick. «Die Habgier der verarmten Kulturmetropole siegte ganz offensichtlich über die Moral der Berliner Republik», sagte Fürst der Netzeitung. Flick müsse man einen Mangel an Sensibilität vorhalten, wenn er seine Kunst in Berlin zeigen wolle, doch «viel schlimmer» wiege der Mangel an Sensibilität der Politik.
Nach Fürsts Meinung liege es «klar auf der Hand», dass man die «Flick-Collection» nicht in Berlin ansiedeln dürfe. «Damit würde einem Namen gehuldigt, der durch verwerfliche Handlungen eines der Namensträger schwer belastet ist und bleibt.» Fürst forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, die Ausstellung zu verhindern. Er sagte: «Ich hoffe und bin mir darin auch sicher, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder die notwendige Sensibilität dafür aufbringt, hier endlich sein entscheidendes Veto einzulegen.»
Friedrich Christian («Mick») Flick will seine Kunstsammlung unter dem Namen «Flick-Collection» ab Herbst für mindestens sieben Jahre in Berlin ausstellen. Sein Großvater Friedrich war einer der größten Rüstungslieferanten des NS-Regimes. Fürst hob ausdrücklich hervor, dass Friedrich Christian Flick keine Verantwortung für die Schuld seines Großvaters trage. Es gehe aber um die «historische Verantwortung, die mit diesem Namen verbunden bleibt».