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24.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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"Manifesta 4" startet in Frankfurt +++ Buchheim-Museum erwartet bis zum Einjährigen 285 000 Besucher +++ Bauarbeiten für Neues Museum in Berlin können beginnen +++ Umstrittene Melgaard-Schau öffnet am 2. Juni +++ British Museum in der finanziellen Krise


"Manifesta 4" startet in Frankfurt
Frankfurt/Main (ddp). Die internationale Kunstbiennale "Manifesta 4" wird heute in der Kunsthalle Schirn auf dem Römerberg in Frankfurt am Main eröffnet. Bis Ende August zeigen rund 90 Künstler aus über 30 europäischen Ländern in Museen, Ausstellungsräumen und auf öffentlichen Plätzen in der Stadt ihre Arbeiten. Auch in U-Bahn-Stationen und am Mainufer sind Projekte geplant. Besucher und Künstler werden auf Workshops, bei Vorträgen und mit einer Internetplattform zur Diskussion eingeladen. Als "Europäische Biennale zeitgenössischer Kunst" wird die Manifesta seit 1996 alle zwei Jahre in wechselnden Ländern und Städten veranstaltet.

Buchheim-Museum erwartet bis zum Einjährigen 285 000 Besucher
Bernried (ddp). Das Buchheim-Museum in Bernried am Starnberger See feiert am Sonntag sein einjähriges Bestehen und rechnet bis dahin mit 285.000 Besuchern. Mit handsignierten Katalogen will der Kunstsammler Lothar-Günther Buchheim zehn Jubiläumsgäste beschenken, bevor das Sonderprogramm gegen 15.00 Uhr beginnt. Die Gäste erwartet eine große Tombola, bei der es unter anderem Mondscheinfahrten auf dem erst kürzlich eingeweihten Museumsschiff "Phantasie" zu gewinnen gibt.

Bauarbeiten für Neues Museum in Berlin können beginnen
Berlin (ddp). Die Bauarbeiten am Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel können beginnen. Die "definitive Entscheidung" dafür sei am Donnerstag in einer Sitzung mit Vertretern des Bundes und Berlins gefallen, teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Abend in Berlin mit. Damit sei trotz angespannter Finanzlage ein Durchbruch bei der Realisierung des Masterplans für das UNESCO- Weltkulturerbe gelungen.

Umstrittene Melgaard-Schau öffnet am 2. Juni
Die umstrittene Ausstellung des norwegischen Installationskünstlers Bjarne Melgaard im Herforder Museum MARTa soll in überarbeiteter Form am 2. Juni eröffnet werden. Das teilte der künstlerische Leiter des Museums, Jan Hoet, am Donnerstag mit. Statt "Black Low" firmiert sie nun unter dem Titel "Die Ruine einer Ausstellung", nachdem der Künstler Veränderungen zustimmte. Melgaard setzt bei seinen Arbeiten bevorzugt Gewaltabbildungen ein, die er aus dem Internet heruntergeladen hat. Er thematisiert dabei unter anderem Selbstmord, Satanismus und verschiedene Formen von Gewaltanwendung. Dem Verbot der Schau durch die Stadt folgte nach einem Rechtsgutachten die Aufhebung des Verbots. Aufsätze zum Thema Gewalt werden die Ausstellung nun begleiten.

British Museum in der finanziellen Krise
orf - Das British Museum in London, eines der bedeutendsten Museen der Welt, steckt in einer schweren finanziellen Krise. Derzeit beträgt das Defizit fünf Millionen Pfund. Das British Museum ist mit 5,5 bis 6 Millionen Eintritten jährlich das am meisten besuchte Museum Europas und gilt als Flaggschiff und Aushängeschild aller Museen in Grossbritannien.
Dennoch ist es nun gezwungen, 150 Mitarbeiter zu entlassen, zehn Prozent des gesamten Personals. Wegen dieser Einbussen sind schon jetzt mehr als 20 Ausstellungsräume des Museums nur noch drei Stunden am Tag geöffnet, darunter das Mausoleum von Halikarnassos, das in der Antike als eines der sieben Weltwunder galt.
Durch den ausgebauten Innenhof, der von dem Star-Architekten Norman Foster entworfen wurde, verdoppelte sich zwar im vergangenen Jahr die Zahl der Besucher des Museums, das blieb aber ohne nennenswerten Effekt auf die finanzielle Situation des Hauses. Es fehlen die Gelder zur Betreuung des Innenhofes.
Die Gründe für das seit Jahren schwelende Finanzproblem sind schwer durchschaubar. Von Missmanagement und fehlende Zuschüsse schreibt beispielsweise der Guardian, doch Regierung und Museumsführung waschen ihre Hände in Unschuld.
In den vergangenen Jahren ist immer wieder erwogen worden, Eintrittsgelder für den Besuch des Museums zu erheben, doch man entschied sich dagegen, denn der Zutritt ist seit Gründung des Hauses kostenlos. Und gerade erst vor einem knappen Jahr wurden die Eintrittsgelder in den meisten anderen grossen Museen des Landes abgeschafft.
Erwartungsvoll sieht man nun dem Amtsantritt eines neuen Direktors entgegen, der gegen Ende des Sommers den Direktionsposten der National Gallery verlässt, um das British Museum zu übernehmen. Als Direktor der National Gallery war Neil MacGregor beim Publikum beliebt und wurde in der Fachwelt anerkannt.
Die Übernahme des British Museum wurde in der englischen Presse allgemein begrüsst. Er besitze im Unterschied zu seinem Vorgänger Robert Anderson das nötige Charisma, die Schätze des Museums nicht nur einem Fachpublikum, sondern der Öffentlichkeit zu vermitteln. Neil MacGregor gilt als inspirierender Kommunikator.
Allen Vorschusslorbeeren zum Trotz wird MacGregors Neuanfang nicht einfach werden. Vor seinem Amtsantritt hatte er bereits vergeblich mit der Regierung über den Ausgleich des finanziellen Defizits verhandelt. Fraglich ist auch, ob der neue Mann ein so grosses Haus wie das British Museum erfolgreich verwalten kann.