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24.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Dresden: Musikfestspiele enden mit Beethovens «Missa solemnis» +++ München: Augsburger Mozartfest erinnert an das «Bäsle» +++ Bayreuth: Katharina Wagner plant Projekt mit Rammstein +++ Duisburg: Duisburger Musikpreis geht an Pina Bausch +++ Lübeck: Paul-Hindemith-Preis 2008 für den Komponisten Illés


Dresden: Musikfestspiele enden mit Beethovens «Missa solemnis»
Dresden (ddp-lsc). Zum Abschluss der Dresdner Musikfestspiele erklingt am Sonntag (25.5.) in der Dresdner Kreuzkirche Beethovens «Missa Solemnis». Es dirigiert der scheidende Intendant Hartmut Haenchen. Bei der 31. Auflage der Festspiele standen in den vergangenen zwei Wochen mehr als 70 Veranstaltungen auf dem Programm. Unter dem Motto «Utopia» wurden unter anderem Lesungen, Freiluft- und Orgelkonzerte angeboten.
Die Dresdner Musikfestspiele wurden 1978 gegründet und zählen inzwischen zu den renommiertesten internationalen Klassikfestivals. Alljährlich strömen deswegen im Frühjahr Gäste aus aller Welt nach Dresden, wo an bekannten Spielstätten ebenso wie Open Air und neuerdings auch an unbekannten Orten, die Entdeckungen und Überraschungen bereithalten, genreübergreifend Konzerte sowie Aufführungen von hoher Qualität zu erleben sind. Mit mehr als 150.000 Besuchern verzeichneten die Dresdner Musikfestspiele 2003 einen Publikumsrekord und gelten seitdem als größtes deutsches Klassikfestival. Intendant Haenchen wird 2009 von Jan Vogler abgelöst.


München: Augsburger Mozartfest erinnert an das «Bäsle»
München (ddp). Auf die Spuren der Liebschaft von Wolfgang Amadeus Mozart zu seiner Cousine Maria Anna Thekla Mozart begibt sich ab Montag (26. Mai) das Augsburger Mozartfest 2008. Das Festival beginnt mit der Uraufführung eines Auftragswerks der Stadt. Das Stück «Mon cher Cousin» der jungen Wiener Komponistin Johanna Doderer ist dem 250. Geburtstag des berühmten «Bäsles» am 25. September gewidmet. Das fünftägige Festival präsentiert neben zwei weiteren Uraufführungen vor allem wenig bekannte Werke von Komponistinnen des 18. Jahrhunderts.
Johanna Doderer und die Autorin Susanne F. Wolf haben eine fiktive Erwiderung des «Bäsles» auf Mozarts erotische Briefe geschrieben. Von dem Briefwechsel zwischen Mozart und seiner Cousine sind nur die Schreiben des Komponisten erhalten. Mit deftig-erotischem Wortwitz geben sie Zeugnis von dem heftigen Flirt zwischen dem Komponisten und der Tochter des Augsburger Buchbinders Franz Aloys Mozart, des Bruders von Mozarts Vater Leopold. Im Original sind die «Bäsle»-Briefe am 30. Mai als Jazz-Vertonung von Wolfgang Lackerschmid und Stefanie Schlesinger zu hören.
Die Komponistin Annette Focks, die die Filmmusik zu Chris Kraus\' Erfolgsfilm «Vier Minuten» komponierte, hat für das Mozartfest 2008 ein Cello-Konzert geschrieben, in dem sie in der Form eines «Musikalischen Briefs ohne Worte» ebenfalls den Briefwechsel thematisiert. Das Stück wird am 31. Mai von der Bayerischen Kammerphilharmonie uraufgeführt.
http://www.mozartstadt.de


Bayreuth: Katharina Wagner plant Projekt mit Rammstein
Katharina Wagner (30), Opernregisseurin, bereitet laut dem Dirigenten Christian Thielemann tatsächlich mit der Band Rammstein ein Projekt im Teutoburger Wald vor. «Katharina plant so etwas, sie hat mir davon erzählt. Es ist aber noch nicht klar, ob ich mitmachen werde», sagte der 49-jährige Thielemann der Berliner Zeitung «B.Z.». Das Projekt klinge aber «ganz lustig». Mit Blick auf die künftige Leitung der Bayreuther Festspiele sagte Thielemann: «Ich bin nach wie vor dabei.» Er sei zudem immer dafür gewesen, «dass jemand von der Familie Wagner das macht». Die Familie wisse sehr genau Bescheid und habe die Tradition im Hintergrund. Er habe Katharina Wagner immer dazu ermuntert. «Aber natürlich brauchen sie jemanden, der ihnen hilft.» Nach der Rücktrittsankündigung von Wolfgang Wagner wollen dessen Töchter Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier gemeinsam die Festspielleitung übernehmen.


Duisburg: Duisburger Musikpreis geht an Pina Bausch
Duisburg (ddp). Der Musikpreis der Stadt Duisburg geht in diesem Jahr an die Choreographin Pina Bausch. Damit werde sie für ihre weltweiten Verdienste um die Tanzkunst ausgezeichnet, teilten die Stadtverwaltung und die Köhler-Osbahr-Stiftung am Freitag gemeinsam mit. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert. Er soll am 30. November im Duisburger Lehmbruck-Museum überreicht werden.
Zur Begründung hieß es, Bausch habe einen unverkennbaren Stil kreiert, der wegen seiner Originalität und seines hohen qualitativen Anspruchs seit vier Jahrzehnten auf allen Kontinenten gefeiert werde. Sie sehe ihre Kreationen als Gesamtkunstwerk, dessen Ausdruck gängige, aber auch die meisten innovativen Vorstellungen eines modernen Tanztheaters bei weitem übersteige. Dazu gehöre auch die Abkehr vom jugendlichen Ideal einer Tanzcompagnie.
Der Preis wurde 1989 vom Stifterehepaar Köhler-Osbahr ins Leben gerufen und wird seit 1990 jährlich vergeben. Unter den bisherigen Preisträgern sind der Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin und der Komponist Hans Werner Henze.


Lübeck: Paul-Hindemith-Preis 2008 für den Komponisten Illés
Lübeck (ddp). Der ungarische Komponist Márton Illés erhält den mit 20 000 Euro dotierten Paul-Hindemith-Preis 2008. Die Preisverleihung findet am 14. August bei einem Festakt im Reinbeker Schloss statt. Das Votum der Jury unter Vorsitz des Intendanten des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals, Rolf Beck, fiel auf den 32-Jährigen, wie die Festival-Stiftung am Freitag in Lübeck mitteilte.
Der Hindemith-Preis ist einer der höchst dotierten Komponistenpreise und wird gemeinsam von vier Stiftungen aus der Schweiz und Deutschland verliehen. Hindemith-Preisträgern waren vor dem Ungarn unter anderem Matthias Pintscher (2000), Michel van der Aa (2006) und Dai Fujikura (2007).
Illés erhielt seine musikalische Grundausbildung zwischen 1981 und 1994 in verschiedenen Kodály-Schulen im ungarischen Györ. Er studierte unter anderem in Basel und Karlsruhe Komposition. Er lebt und arbeitet in Karlsruhe, wo er seit 2005 Musiktheorie an der Staatlichen Hochschule für Musik lehrt.

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