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Dresden: Sächsisches Landesjugendblasorchester reist nach China +++ Weimar: MDR-Sinfonieorchester gestaltet 13 Konzerte in Thüringen +++ Essen: PACT Zollverein präsentiert Tanz und Theater +++ Hamburg: Opernsängerin Grace Bumbry kündigt Bühnencomeback an +++ Stralsund: Musik unter dem Walskelett
Dresden: Sächsisches Landesjugendblasorchester reist nach China
Auf Einladung des Orchesters der Jiatong Universität Shanghai reist das Landesjugendblasorchester Sachsen (LJBO) vom 27. September bis 2. Oktober 2005 nach China. In fünf öffentlichen Konzerten transportieren die 55 Amateurmusiker sächsische Blasmusikklänge und werden so zum „Botschafter für Sachsen“. Mit derselben Intention reist zeitgleich eine Wirtschaftsdelegation des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit unter der Leitung von Staatssekretärin Andrea Fischer durch Shanghai und die Provinz Zhejiang. Die Musik der jungen Künstler fördert somit nicht nur den Kulturaustausch, sondern auch die Entwicklung gemeinsamer wirtschaftlicher Perspektiven.
Die Tournee des Landesjugendblasorchesters steht unter der Leitung von Staatsminister a.D. Dr. Rolf Jähnichen, MdL, dem Ehrenpräsidenten des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. (SBMV) und dem Präsidenten des SBMV, Robert Clemen, MdL. Gemeinsam mit dem Orchester und einer 15köpfigen Begleitdelegation bereisen sie die Städte Shanghai, Hangzhou, Wuxi, Nanjing und Suzhou.
Gemeinsam mit Landesmusikdirektor Heiko Schulze haben die Musiker für die Chinatournee ein kulturübergreifendes Konzertprogramm zusammengestellt: Mit Werken von Bach, Mendelssohn Bartholdy und Wagner repräsentieren sie mehr als 300 Jahre sächsische Musikgeschichte. Als Annäherung an die Kultur des Gastlandes versucht sich das Orchester im Anschluss in traditioneller chinesischer Musik.
Im LJBO Sachsen spielen die besten Amateur-Blasmusikerinnen und –musiker Sachsens. Die 15- bis 27jährigen Jugendlichen stammen aus allen Teilen des Freistaates und bilden gemeinsam ein kreatives und motiviertes Orchester. Konzertante, sinfonische und moderne Blasmusik, präsentiert in abwechslungsreichen Konzertprogrammen, sind das Markenzeichen des jungen Orchesters.
Unmittelbar vor der Chinatournee ist das Landesjugendblasorchester am 26. September 2005 zum 8. Landeserntedank- und 5. Landesblasmusikfest in Bad Lausick zu erleben.
http://www.blasmusik-sachsen.de
Weimar: MDR-Sinfonieorchester gestaltet 13 Konzerte in Thüringen
Weimar (ddp-lth). Das MDR-Sinfonieorchester eröffnet am 4. September mit Werken von Franz Schubert und Anton Bruckner die neue Saison in Weimar. Das Konzert in der Weimarhalle unter Mitwirkung des Rundfunkchores dirigiert Fabio Luisi. Insgesamt plane der Klangkörper in der bevorstehenden Spielzeit in Mitteldeutschland 62 Konzerte, sagte dessen Chef Mario Plath am Dienstag in Weimar. Auf 13 dieser Abonnementkonzerte können sich Musikfreunde in vier Thüringer Städten freuen, darunter erstmals auch in Suhl.
Damit entspreche der MDR einem vielfach geäußerten Publikumswunsch, betonte Plath. Allerdings werde erst die Resonanz über den Ausbau zu einer Konzertreihe entscheiden. Plath spielte damit auf die bisher nur geringe Auslastung der Veranstaltungen in der Weimarhalle an. Während die Konzerte des MDR-Sinfonieorchesters insgesamt durchschnittlich zu fast drei Vierteln ausgebucht seien, liege Weimar mit gerade einmal 30 Prozent weit darunter. «Das können wir uns auf Dauer nicht leisten», betonte Plath.
Mit Unverständnis reagierte das Orchester auch auf die mangelnde Mobilität des Publikums ins Weimar und Erfurt. In Erfurt gastiert der Klangkörper traditionell seit 1995 im Kaisersaal, in dem größer besetzte Werke jedoch nicht aufgeführt werden können. Anders in der seit 2001 einbezogenen Weimarhalle, wo die große Sinfonik einschließlich chorsinfonischer Werke gespielt werden kann. Man habe gedacht, dass es möglich sein müsse, das Publikum beider Städte an beide Orte zu locken, «aber da haben wir uns getäuscht». Dennoch wagt man in dieser Saison einen neuen Versuch, indem der Konzertbeginn an beiden Spielstätten auf 17.00 Uhr vorverlegt wurde.
In Weimar steht 2005/06 denn auch die große Chorsinfonik im Mittelpunkt. So wird der nach MDR-Angaben weltweit größte eigenständige Konzertchor unter anderem in der Bruckner-Messe, mit Mendelssohn-Bartholdys «Elias» und seiner «Walpurgisnacht» sowie dem Requiem von Michael Haydn und Strawinskys «Les Noces» zu erleben sein. Auch die Programmgestaltung in Erfurt bewegt sich nach Plaths Worten «jenseits der allfälligen Wunschkonzertmelodien». Dort kommen Werke auf die Bühne, die alle auf ihre Weise «dem Wohlklang vergangener Musikepochen nachspüren». Das Gastkonzert in Suhl am 8. April 2006 vereint unter dem Dirigat von Hartmut Haenchen Schuberts As-Dur-Messe und Mozarts «Kyrie» mit Vivaldis D-Dur-«Gloria».
http://www.mdr.de
Essen: PACT Zollverein präsentiert Tanz und Theater
Essen (ddp-nrw). Tanz, Theater und zeitgenössische Kunst prägen das Programm in der neuen Saison des PACT Zollvereins in Essen. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein startet am Wochenende die neue Spielzeit, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Zum Auftakt ist im Rahmen der RuhrTriennale am Samstag die Deutschlandpremiere des Schauspiels «Fort Europa» des niederländischen Regisseurs Johan Simons und seiner Gruppe ZT Hollandia zu sehen. Das Stück setzt sich den Angaben nach kreativ mit der europäischen Migrationspolitik auseinander.
Das Projekt «SQUATT» von Theaterwissenschaftlern aus Gießen findet im September unter der Anleitung des Komponisten Heiner Goebbels statt. Das Projekt ist ein gemischtes Bühnenprogramm aus Theater, Installation, Film und Hörszenen.
Neben diesen Vorstellungen sind auch etablierte Formate wie das «Atelier» Teil des neuen Programms. Die Plattform für neue Kunst und Choreographie ermöglicht an drei Terminen im August, September und Oktober jungen Künstlern aus aller Welt, Einblicke in ihre Arbeiten zu geben.
PACT Zollverein ist nach eigenen Angaben Entwicklungs-, Produktions- und Aufführungsort und konfrontiert die Kunstwelt sowie das Publikum mit aktuellen Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst. Das Fundament bilden Ateliers, Workshops und interdisziplinäre Symposien. Die Einrichtung befindet sich in der ehemaligen Waschkaue der Schachtanlage 1/2/8 auf dem Unesco-Weltkulturerbe Zeche Zollverein.
http://www.pact-zollverein.de
Hamburg: Opernsängerin Grace Bumbry kündigt Bühnencomeback an
Hamburg (ddp). Die amerikanische Mezzosopranistin Grace Bumbry hat acht Jahre nach ihrem Rückzug von der Musiktheaterbühne ihr Comeback angekündigt. Fast vier Jahrzehnte hatte sie im Rampenlicht der internationalen Musikwelt gestanden, bis sie 1997 dann ihren Rücktritt erklärte. Wann sie die Opernbühne wieder betrete, wolle sie noch nicht verraten, sagte die Sängerin am Dienstag dem Radiosender NDR Kultur in Hamburg. Auch über die erste Rolle schweigt sie sich noch aus. Fest stehe aber, dass sie ihr Comeback im italienischen Fach feiern werde und das noch vor 2007, sagte die 67-jährige Diva.
«Ich habe mein Debüt im Opernfach 1960 gegeben, bis 1997 hatte ich tagein, tagaus Stress. Ich musste immer neuen Opernstoff lernen, hatte immer viele Auftritte», sagte Bumbry. Und dann habe sie nach 37 Jahren gemerkt, dass sie Distanz brauche. Sie habe niemals Zeit für sich gehabt.
Beim Schleswig-Holstein Musik Festival gastierte die «schwarze Venus» in diesem Jahr mit einem Liederabend und gab einen Meisterkurs an der Hochschule für Musik und Theater in Lübeck.
Stralsund: Musik unter dem Walskelett
Stralsund (ddp-nrd). Zu einem musikalischen Spaziergang durch das Stralsunder Meeresmuseum laden die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch ein. Das Blechbläserquintett Elbeblech spielt bei einem so genannten Wandelkonzert auf. Die Musiker geben an mehreren Standorten des Museums Kostproben ihres Könnens, so unter dem Walskelett und vor dem Aquarium der Meeresschildkröten. Es erklingt Musik aus zwei Jahrhunderten von Händels Oratorium «Salomo» bis zu Jazz von Antonio Carlos Jobim, wie die Festspielleitung am Dienstag ankündigte.
Zum Ensemble Elbeblech gehören Michael Schlabes und Thomas Meise (Trompeten), Michael Winter (Horn), Tobias Schiessler (Posaune) und Stefan Kaundinya (Tuba). Die fünf Musiker bewerben sich mit ihrem Konzert um den 10 000-Euro-Preis für das beste Ensemble sowie um den mit 5000 Euro dotierten Publikumspreis. Mit diesen Preisen fördert das Festival jährlich die besten Musiker der «Jungen Elite», die eine eigene Konzertreihe innerhalb der Festspiele bestreiten. Das Wandelkonzert beginnt am Mittwoch um 19.30 Uhr im Museum.