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24.8.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Erste Neuhardenberger Theaterproduktion auf NVA-Flughafen +++ Nietzsche-Preis für Marie-Luise Haase und Michael Kohlenbach +++ Premierenreigen zum Auftakt des Thalia-Jubiläums +++ «Das verräterische Herz» - Erste Spielzeit-Premiere am DNT Weimar

Erste Neuhardenberger Theaterproduktion auf NVA-Flughafen
Neuhardenberg (ddp-lbg). Die erste Theaterproduktion der Stiftung Schloss Neuhardenberg feiert am Samstag (19.00 Uhr) Premiere. In einem Hangar des früheren NVA-Flugplatzes der Oderbruch-Gemeinde inszeniert Martin Wuttke das Stück «Podpolje» nach Fjodor Dostojewskijs «Aufzeichnungen aus dem Kellerloch» von 1863, kündigte die Stiftung an. Wuttke übernimmt auch selbst eine Rolle. Das Stück wird in Kooperation mit der Berliner Volksbühne bis 6. September noch fünf Mal aufgeführt.
Die Stiftung will rund um das im Mai nach mehrjähriger Restaurierung übergebene Schinkel-Schloss jährlich ein bis zwei Theaterproduktionen auf die Beine stellen. Tickets für «Podpolje» kosten den Angaben zufolge 16 Euro und können im Neuhardenberger Museumsshop sowie bei den Vorverkaufsstellen von Ticketonline in Berlin und Brandenburg erworben werden. (Internet: www.schlossneuhardenberg.de)

Nietzsche-Preis für Marie-Luise Haase und Michael Kohlenbach
Naumburg (ddp-lsa). Marie-Luise Haase und Michael Kohlenbach sind am Freitag mit dem Friedrich-Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anhalt geehrt worden. Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) würdigte bei der Verleihung in Naumburg die Verdienste der beiden Autoren um eine originalgetreue Edition des Spätwerks Nietzsches. Damit sei eine «publizistische Sensation» vorgelegt worden. Es sei zu hoffen, dass die damit vollzogene Neubewertung des Spätwerks des deutschen Philosophen (1844 bis 1900) eine breitere und nachhaltigere öffentliche Wahrnehmung erfährt.
Der Literaturpreis ist mit 15 000 Euro dotiert Das Land Sachsen-Anhalt verleiht jährlich einen Literaturpreis, der abwechselnd als Friedrich-Nietzsche-Preis und als Wilhelm-Müller-Preis vergeben wird.

Premierenreigen zum Auftakt des Thalia-Jubiläums
Halle (ddp-lsa). Das Thalia-Theater Halle feiert sein 50-jähriges Bestehen. Den Auftakt zur am Montag beginnenden Jubiläumsspielzeit geben nach Angaben der Bühne vier Premieren an vier aufeinanderfolgenden Tagen. Den Anfang macht «Der Teufel mit den drei goldenen Haaren» nach Friedrich Karl Waechter. Ein Schauspieler schlüpft in alle bekannten Gestalten des Märchens und lässt sie lebendig werden.
«Die Frau im All» am Dienstag wird im Planetarium auf der Peißnitz-Insel aufgeführt. Das Projekt von Sofie Maruschka Hüsler erinnert an den Weltraumflug von Valentina Tereschkowa, der ersten Frau im All. Um Weltraumträume geht es auch bei den «Sternengeschichten» am Mittwoch. Grundlage für das Stück von Sebastian Schindegger sind die «Sterntagebücher» von Stanislaw Lem. Den Premierenreigen beschließt am Donnerstag das Stück «Wer hat meinen kleinen Jungen gesehen?» von Suzanne van Lohuizen.
Ursprünglich sollte die Jubiläumsspielzeit im umgebauten großen Haus des Theaters in der Kardinal-Albrecht-Straße eröffnet werden. Zusätzliche Arbeiten führten jedoch zu Bauverzug, so dass die Premieren noch in der Interimsspielstätte im Kaufhaus am Markt stattfinden. Dort eröffnet das Thalia am Montag auch die Ausstellung «Drei-mal hoch-Geburtstagsspiele». 50 Tage lang will die Bühne auf unterhaltsame Weise Einblick in die Geschichte des Kinder-und Jugendtheaters geben. Die Besucher können nicht nur schauen, sondern werden aktiv in die Schau einbezogen. Hallenser haben mit privaten Erinnerungsstücken zur Ausstellung beigetragen. Alle Premieren beginnen um 10.00 Uhr. Die Ausstellung wird um 11.00 Uhr eröffnet.
(www.thaliatheaterhalle.de)

«Das verräterische Herz» - Erste Spielzeit-Premiere am DNT Weimar
Weimar (ddp). Am Deutschen Nationaltheater Weimar hebt sich heute der Vorhang zur ersten Premiere der neuen Spielzeit. Auf dem Programm steht der szenische Monolog «Das verräterische Herz», der nach verschiedenen Erzählungen von Edgar Allen Poe entstand. Unter der Regie von Puppenspieler und Autor Hans-Jochen Menzel wird Stefan Wey im «Dialog» mit Puppen von Christian Werdin zu erleben sein. Nach Angaben des Theaters spürt «Das verräterische Herz» der Frage nach, was normal und was verrückt ist in einer Welt, in der sich Merkwürdigkeiten häufen. Während der Poe-Monolog im Foyer III über die Bühne geht, beginnt zeitgleich der Spielbetrieb auch im Großen Haus. Dort ist als erste Vorstellung im Musiktheater Wagners «Tannhäuser» in der Regie von Heinz Lukas-Kindermann zu erleben.
Gleich drei neue Inszenierungen haben im September am Weimarer Theater Premiere. Neben Giuseppe Verdis «Don Carlo» und Baldassarre Galuppis «Die verkehrte Welt oder Die Herrschaft der Frauen» - beide in italienischer Sprache - im Musiktheater gibt es im Schauspiel mit «Lebendige Forellensauce überlaut» einen Kurt-Schwitters-Abend. Mit zwei Choreographien wird das Tanztheater Jerome Bel am DNT gastieren. Insgesamt bietet das DNT seinem Publikum in dieser Spielzeit zehn neue Inszenierungen im Schauspiel und acht im Musiktheater.