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Hochheim will mit Picasso-Werken auf sich aufmerksam machen +++ Görlitz vereint fast 40 Künstler in einer Schau +++ Chemnitz: Experimente mit Pergamyn +++ Galerie "Himmelreich" zeigt Arbeiten von Höpfner-Preisträgern +++ Ausstellung "Paper Roads" führt durch Papierwelten
Hochheim will mit Picasso-Werken auf sich aufmerksam machenHochheim/Main (ddp-swe). Bedeutende Kunstausstellungen gibt es nicht nur in Metropolen wie Frankfurt, Darmstadt und Kassel - diesen Beweis will ab Sommer die 16 000-Einwohner-Stadt Hochheim am Main antreten. 400 Werke moderner Künstler wie Picasso, Miro oder Dali habe die Kleinstadt im Rhein-Main-Gebiet von einem Wiesbadener Ehepaar als Dauerleihgabe bekommen, sagte Kulturdezernent Bert Haus (CDU) im ddp-Interview. Dazu gehörten auch zeitgenössische Werke und Ethno-Kunst aus Afrika und Asien.
Mit der Jugendstil-Villa des ehemaligen Sektfabrikanten Burgeff am Rande der örtlichen Weinberge kam nach Angaben von Haus vor zwei Jahren ein Gebäude in städtischen Besitz, das einen "adäquaten Raum" für die Ausstellung bot. Zunächst werde allerdings nur das Untergeschoss zur Verfügung stehen. In dieser Etage fänden zurzeit Sanierungsarbeiten statt, die im Sommer abgeschlossen sein sollen. Die geplante Ausstellung werde in ein Konzept "Wein, Musik und Kunst" eingebettet, kündigte Haus weiter an.
Potenzielle Besucher für die Ausstellung sieht der Kulturdezernent in erster Linie im Rhein-Main-Gebiet, aber auch darüber hinaus. Tägliche Öffnungszeiten wird sich die Kleinstadt nach Einschätzung von Haus aber nicht leisten können. Auch werde man auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen sein. Dafür sei aber zumindest gegenwärtig nicht geplant, Eintrittsgelder zu nehmen.
Görlitz vereint fast 40 Künstler in einer Schau
Görlitz (ddp-lsc). Ein Panorama zeitgenössischer Kunst öffnet am Freitag im Görlitzer Kaisertrutz. In einem großen Rahmen werden Arbeiten von fast 40 Künstlern präsentiert, die mit Görlitz und der polnischen Nachbarstadt Zgorzelec verbunden sind, teilten die Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur mit. Die Ausstellung mit dem Titel "Kunst in Görlitz - Jetzt!" soll die Vielfalt des künstlerischen Spektrums in der Neißestadt verdeutlichen, das von Malerei und Grafik über Plastik und Textilkunst bis hin zur Fotografie reicht.
Die Schau zeigt bis 21. Juli Arbeiten aus den vergangenen zwölf Jahren, darunter figurative Malerei, Werke der jüngeren Dresdner Schule, kraftvolle Plastiken, Stadtimpressionen, Installationen und Lichtskulpturen. Die Verbindungen der Künstler zu Görlitz sind dabei ganz unterschiedlich. Einige von ihnen haben kontinuierlich in der Stadt gearbeitet, manche haben ihre Wurzeln dort und wirken inzwischen anderswo.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war in Görlitz eine große städtische Kunstsammlung entstanden. Im Zeichen von Expressionismus und Neuer Sachlichkeit erlebte die Stadt zwischen den zwei Weltkriegen eine neue Blüte. Johannes Wüsten setzte in Görlitz neue Maßstäbe für den Kupferstich. Nachdem die Grenze zu Polen 1945 entlang der Neiße gezogen war, beeinflusste auch die Randlage das Kunstgeschehen.
(www.goerlitz.de)
Chemnitz: Experimente mit Pergamyn
Chemnitz (ddp-lsc). Experimente mit dem Spezialpapier Pergamyn gehen mehr als 20 europäische Künstlerinnen ab Samstag im Industriemuseum Chemnitz an. Das Kunstprojekt "eigenART" wird nach Angaben der Stadt im Rahmen der 8. Europawoche mit Teilnehmerinnen aus Chemnitz und sechs Partnerstädten organisiert. Am 11. Mai sind die Arbeiten in der Galerie Roter Turm zu sehen.
Das beispielsweise in Fotoalben und Pralinenverpackungen verwendete Pergamyn wird in einer traditionsreichen Firma im Erzgebirge hergestellt. Die Werke sollen eine Verbindung zwischen Industriematerialien und Kunst sichtbar machen. Dazu wird sich das vertraute Material beispielsweise in Kokons, in Kleider für Puppen aus Pappe und Objekte mit riesigen Mikadostäben verwandeln.
(www.chemnitz.de)
Galerie "Himmelreich" zeigt Arbeiten von Höpfner-Preisträgern
Magdeburg (ddp-lsa). Eine Ausstellung mit Arbeiten der Wilhelm-Höpfner-Preisträger Jan Thomas (1999) und Donald von Frankenberg (2001) ist ab Donnerstag in der Magdeburger Galerie "Himmelreich" zu sehen. Beide Künstler stellen sich nach Angaben der Galerie bis zum 25. Mai mit Grafiken und Plastiken vor.
Jan Thomas lebt in Halle. Der 1970 geborene Künstler studierte unter anderem Bildhauerei in Braunschweig und auf der Burg Giebichenstein. Im Jahr 2000 erhielt er den Kunstpreis des Halleschen Kunstvereins. Der Kieler Grafiker Donald von Frankenberg wurde 1972 in Stuttgart geboren. Er studierte Grafik und Malerei an der Muthesius-Hochschule in Kiel.
Die Galerie "Himmelreich" stellt seit 1990 regelmäßig die Wilhelm-Höpfner-Preisträger vor. 1984 wurde die Auszeichnung auf Initiative von Johanna Höpfner von der Stendaler Winckelmann-Gesellschaft erstmals vergeben. Bislang wurden 14 Künstler auf diese Weise geehrt, darunter sind Michael Augustinski, Hanns Schimansky und Timm Kregel.
Der Magdeburger Wilhelm Höpfner wurde 1899 geboren, er starb 1968. Sein künstlerischer Nachlass befindet sich im Stendaler Winckelmann-Museum. In den 20er Jahren gehörte der Maler zu den Mitgliedern der Künstlervereinigung "Die Kugel" in der Elbestadt, der unter anderem auch Erich Weinert und Bruno Beye angehörten. Von 1952 bis 1959 war er Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler des Bezirkes Magdeburg.
Ausstellung "Paper Roads" führt durch Papierwelten
Hildesheim (ddp-nrd). Das Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum zeigt ab Mittwoch die Sonderausstellung "Paper Roads" des niedersächsischen Künstlers und Lithographen Wolfgang Tiemann. Die Ausstellung erinnert an die Verbreitungsgeschichte des Mediums Papier, wie das Museum am Dienstag mitteilte. So sei das Geheimnis der Papierherstellung vor 1250 Jahren von chinesischen Kriegsgefangenen in Samarkand an arabische Händler weitergeben worden. Über die arabische Welt gelangte die Kulturtechnik schließlich nach Europa.
Tiemann setzte das Projekt "Paper Roads" nach einer dreijährigen Vorbereitungszeit im vergangenen Jahr um. Gezeigt werden 19 jeweils rund 5 mal 1,25 Meter große Aquatinta- und Kaltnadelradierungen. Das monumentale, alle Druckpressen sprengende Format der Tiefdruckarbeiten konnte nur durch die Verwendung einer 3,5 Tonnen schweren Walze ermöglicht werden. Die kolorierten Großdrucke setzen sich inhaltlich und formal mit den drei Kulturkreisen der Papierentwicklung auseinander. Die Arbeiten wurden im März im Staatlichen Museum für Kunst und Völkerkunde in Samarkand ausgestellt. Mit einer Open-Air-Performance in der usbekischen Metropole an der ehemaligen Seidenstraße fand das Projekt "Paper Roads" seinen vorläufigen Höhepunkt: Dabei entstand auf dem historischen Ragistan-Platz ein 25 Meter langes Papierbild.
Die Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum ist bis zum 11. August täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise liegen zwischen drei und sechs Euro.
(www.rpmuseum.de)