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Festivals und Solistenauftritte - Tonhalle mit neuem Programm +++ Uraufführung der Internetoper "Orpheus Kristall" in München +++ Bayerische Staatsoper will den "Ring" im Geiste Wernickes vollenden +++ Kinderchöre aus 10 Ländern singen in Halle
Festivals und Solistenauftritte - Tonhalle mit neuem ProgrammDüsseldorf (ddp-nrw). Der musikalische Zyklus "Jerusalem Chamber Music Festival" zählt zu den Höhepunkten in der neuen Spielzeit der Düsseldorfer Tonhalle. Verantwortlich für das renommierte Kammermusikfestival ist die russische Pianistin Elena Bashkirova, wie Generalmusikdirektor John Fiore am Donnerstag sagte.
Erwartet werden in der kommenden Saison außerdem Solisten wie der junge Geiger Julian Rachlin oder die Pianistin Elisabeth Leonskaja. Ein Stimmen-Akrobatik-Programm präsentiert der Amerikaner Bobby McFerrin. Der Geiger Gidon Kremer wird mit seinem Ensemble Kremerata Baltica Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy spielen. Zu einem Filmklassiker von Charlie Chaplin werden die Düsseldorfer Symphoniker die Original-Musik beitragen. Das Ensemble wird in der neuen Spielzeit zudem zu einer Kurztournee nach Österreich aufbrechen.
(Internet: www.duesseldorfer-tonhalle.de)
Uraufführung der Internetoper "Orpheus Kristall" in München
München (ddp). Die Internet-Oper "Orpheus Kristall" des Hamburger Komponisten Manfred Stahnke wird am Freitagabend (20.00 Uhr) im Rahmen der 8. Münchener Biennale für neues Musiktheater uraufgeführt. Die "Oper in zwei Medien" kombiniert die neuen Kommunikationstechnologien des WorldWideWeb mit der überlieferten Kunstform Oper. Externe Musikergruppen werden über das Internet mit der Stimme des Orpheus auf der Bühne des Carl-Orff-Saals im Münchner Gasteig-Kulturzentrum verbunden und sollen dem Publikum ein ganz neues Hörerlebnis vermitteln.
Bei der Uraufführung der Internetoper kommt aufwändige Technik zum Einsatz, die zu einer innovativen Form der Kommunikation zwischen den auf der Bühne anwesenden Künstlern und Musikern in Amsterdam, New York und San Francisco führen soll.
Auf der Münchener Biennale werden bis zum 11. Mai noch drei weitere Uraufführungen zeitgenössischer Musiktheater-Kompositionen zu sehen und zu hören sein. Das alle zwei Jahre stattfindende Festival steht dieses Jahr unter dem Motto "Oper als virtuelle Realität".
(Weitere Vorstellungen am 4. Mai, 22.00 Uhr, sowie am 6. Mai,
20.00 Uhr.)
Bayerische Staatsoper will den "Ring" im Geiste Wernickes vollenden
München (ddp). Die Bayerische Staatsoper hält auch nach dem plötzlichen Tod des Opernregisseurs Herbert Wernicke an ihrem "Ring"-Projekt fest. Die Neuinszenierung der Wagnerschen Nibelungen-Tetralogie, die im Februar mit "Rheingold" begonnen hatte, soll nun von zwei neuen Regisseuren in Wernickes Einheitsbühnenbild vollendet werden, wie der Intendant des Nationaltheaters, Sir Peter Jonas, am Donnerstag in München sagte.
Der frühere Intendant der Staatsoper Hannover, Hans-Peter Lehmann, wird die von Wernicke bereits zu großen Teilen fertig konzipierte "Walküre" übernehmen, die zu den Münchner Opernfestspielen Ende Juni herauskommen soll. "Siegfried" und "Götterdämmerung" werden von David Alden weitgehend neu produziert. Das übrige Produktionsteam sowie die angekündigte Sängerbesetzung bleiben unverändert.
Beide Regisseure hätten zugesagt, sich an das von Wernicke für den gesamten Münchner "Ring" geschaffene "visuelle Grundkonzept" zu halten, sagte Jonas. Das einheitliche Bühnenbild zeigt den Innenraum des Bayreuther Festspielhauses.
Jonas nannte den Tod Wernickes eine "professionelle Katastrophe" für die Bayerische Staatsoper. Die jetzt gefundene Lösung sei nicht nur "logistisch in Ordnung, sondern liege auch voll auf der künstlerischen Linie des Hauses. Sie werde von Generalmusikdirektor Zubin Mehta, dem Sängerteam sowie allen anderen Mitarbeitern solidarisch mitgetragen. Die Proben zur "Walküre" sollen am 21. Mai beginnen. Premierendatum des ersten Teils von Richard Wagners Tetralogie ist der 30. Juni. "Siegfried" soll am 3. November, "Götterdämmerung" am 28. Februar 2003 herauskommen.
Jonas lobte Lehmann als profunden Wagner-Kenner, der überdies "nicht eitel" sei. Er könne sich bei der "Walküre" auf detaillierte Vorgaben Wernickes stützen und werde sich vor allem um die Personenführung kümmern. Der frühere Hannoveraner Intendant begann seine Karriere als Assistent von Wagner-Enkel Wieland in Bayreuth und hat zuletzt 2001 die "Meistersinger von Nürnberg" an der San Francisco Opera inszeniert.
Der Regisseur David Alden war in den vergangenen Jahren häufig an der Bayerischen Staatsoper zu Gast. Er war unter anderem treibende Kraft der Münchner Händel- und Monteverdi-Renaissance. 2001 wurde der US-Amerikaner mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet. Jonas wies auch auf eine Gemeinsamkeit von Lehmann und Alden in bezug auf Wagner und München hin: Beide hätten die letzten "Tannhäuser"-Inszenierungen am Nationaltheater besorgt. Lehmann brachte die Wagner-Oper 1970 heraus, Alden im Jahre 1994.
Kinderchöre aus 10 Ländern singen in Halle
Halle (ddp). Mit einem Konzert ist am Donnerstagabend in Halle das 23. Internationale Kinderchorfestival eröffnet worden. 500 Kinder von 13 Chören und 2 Tanzgruppen aus 10 Ländern geben bis zum Sonntag Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen. Zu den Höhepunkten gehört am Samstag "Die singende Meile" - ein Festivalumzug aller Teilnehmer, der mit dem Singen am Händel-Denkmal abschließt. Neben Auftritten im Thalia-Theater, im Händel-Haus und in der Johanneskirche führen musikalische Abstecher nach Zerbst, Löbejün, zum Merseburger Dom und in sechs hallesche Seniorenheime.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden zu den Festivals 268 Chöre und Ensembles aus 26 Ländern eingeladen. Jährlich bewerben sich mit CD und Video in der Singschule des Konservatoriums annähernd 50 Chöre, die Händels Geburtsstadt kennen lernen und miteinander ins Gespräch kommen möchten.