Body
Berlin: «Die Rose von Stambul» in der Neuköllner Oper +++ Uelzen: Aus für Hundertwasser-Musical +++ Freital: Zimmermanns «Weiße Rose» wieder auf der Bühne +++ München: Katharina Wagner äußert sich zur Bayreuth-Leitung +++ Berlin: Konzert mit Fischer-Diekau-Meisterkurs-Teilnehmern
Berlin: «Die Rose von Stambul» in der Neuköllner OperBerlin (ddp-bln). «Die Rose von Stambul» feiert am Donnerstag in der Neuköllner Oper Premiere. Leo Falls 1916 in Wien uraufgeführte Operette wird nicht nur textlich in die Gegenwart geholt. Wo in der Originalfassung die Exotik der Türkei mit allerlei orientalischen Klischees beschworen wurde, ist die Geschichte einer Zwangsheirat in der Inszenierung von Yüksel Yolcu sehr tagesaktuell.
Im Zentrum steht der Konflikt eines europäisch-aufgeschlossenen Mädchens mit der traditionellen Rolle einer türkischen Ehefrau. Musikalisch wurden die walzerseligen Klänge vom Jazztrompeter Paul Brody aufpoliert. Indem er die Kompositionen Leo Falls mit türkisch-arabischen Instrumenten wie der Davul, einer speziellen Trommel oder der Oud, einer Laute, spielen lässt, bekommen die Operettenlieder von einst einen zeitgenössischen World-Music-Sound.
Die musikalische Leitung dieses Projektes haben Hans-Peter Kirchberg und Winfried Radeke. Der Kolumbianer Jaime Tadeo Mikan sorgt für die Choreografie, die Bühnenbildnerin Ismet Ergün verwandelt den Theatersaal der Neuköllner Oper in einen sinnlichen west-östlichen Diwan.
(Weitere Vorstellungen bis zum 13. März, Neuköllner Oper, Karl-Marx-Str. 131-133, Neukölln, Kartentelefon: 030-68 89 07 77, Eintrittskarten von 12 bis 21 Euro.)
Uelzen: Aus für Hundertwasser-Musical
Das Hundertwasser-Musical im deutschen Uelzen mit Musik von Konstantin Wecker wird wegen Finanzschwierigkeiten und zu geringer Nachfrage nach nur einer Saison eingestellt.
Die Spielzeit 2005 sei wegen des zu hohen finanziellen Risikos gestrichen worden, sagte der Geschäftsführer der Produktionsgesellschaft, Thomas Parr, heute in der niedersächsischen Stadt. Eine spätere Wiederaufnahme des Musicals sei aber nicht ausgeschlossen. Das Stück über den Wiener Maler und Architekten Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) war im vergangenen Jahr uraufgeführt worden.
Quelle: orf.at
Freital: Zimmermanns «Weiße Rose» wieder auf der Bühne
Freital (ddp-lsc). Die Landesbühnen Sachsen zeigen ab 8. März Udo Zimmermanns «Weiße Rose». Das Stück mit zwei Sängern und 15 Instrumentalisten feiert im Kulturhaus Freital seine Premiere, wie der Theaterverbund am Montag in Dresden mitteilte. Im Mittelpunkt stehen die Widerstandskämpfer Sophie und Hans Scholl, die 1943 nach einer Flugblattaktion gegen Krieg und Faschismus an der Münchner Universität verhaftet und zum Tode verurteilt worden waren. Zimmermann macht die inneren Monologe der 21 und 24 Jahre alten Geschwister in der Stunde vor der Hinrichtung hörbar.
Die entscheidende Frage des Werks ist «Was tust du denn heute zwischen Tatbereitschaft und Opportunismus?». «Weiße Rose» eignet sich den Angaben zufolge für Schüler ab der zehnten Klasse. Am 10., 11., 22. und 23. März wird das Stück im Lößnitzgymnasium Radebeul aufgeführt.
Der Komponist und Dirigent Zimmermann, ehemaliger Intendant der Oper Leipzig und ehemaliger Generalintendant der Deutschen Oper Berlin, ist derzeit Intendant des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau. Seine «Weiße Rose» von 1986, die mehr als 150 Mal inszeniert wurde, entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen und Librettisten Wolfgang Willaschek.
http://www.dresden-theater.de
München: Katharina Wagner äußert sich zur Bayreuth-Leitung
München (ddp). Katharina Wagner, Tochter des Bayreuther Festspielchefs Wolfgang Wagner, attestiert sich selbst «durchaus eine verwaltungstechnische, eine bürokratische Ader». Das helfe, «um nicht realitätsfremd zu werden», sagte Wagner dem «Münchner Merkur» in einem am Montag vorab veröffentlichten Interview. Der Gedanke an eine wie auch immer geartete Führungsposition sei bei ihr aber nicht ständig präsent, betonte die 27-Jährige. Auch die Frage der Bayreuth-Leitung stehe nicht im Raum.
Wagner, die derzeit am Münchner Gärtnerplatztheater Lortzings «Waffenschmied» einstudiert, fügte hinzu, ein Konzept für die Bayreuther Festspiele habe sie nicht in der Tasche. Wenn sie aber gefragt werde, sage sie jedes Mal: «Unter der Prämisse, dass ich jetzt sofort Bayreuth machen sollte, würde ich eine Teamlösung anstreben.»
Berlin: Konzert mit Fischer-Diekau-Meisterkurs-Teilnehmern
Drei Tage lang (vom 3.-5. Februar) unterrichtet Dietrich Fischer-Dieskau in einem öffentlichen Meisterkurs acht Paare aus Gesangsstudierenden und Pianisten. Das Repertoire besteht aus Liedern zu Texten von Johann Wolfgang von Goethe. Der 1925 in Berlin geborene Fischer-Dieskau ist einer der bedeutendsten Opern- und Oratoriensänger des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Liedinterpretationen erlangte der Bariton Weltruhm. Die Times nannte ihn den besten Liedsänger der Welt. Heute arbeitet er als Gesangslehrer, Buchautor und Dirigent. Zwischen 1983 und 1994 war Fischer-Dieskau Professor für Gesang an der UdK Berlin. Durch seine alljährlichen Meisterkurse bleibt er der Universität, deren Ehrensenator er ist, auch nach seiner Emeritierung eng verbunden.
Fischer-Dieskau ist unter anderem Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München sowie Ehrenmitglied der Royal Academy of Music London und der Wiener Konzerthausgesellschaft.
Abschlusskonzert: Sonntag, 6. Februar 2005, 20.00 Uhr, UdK Berlin, Fasanenstraße 1 B, Theater- und Probensaal