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Hamburg: Drehbuchautoren sehen Streik in Deutschland chancenlos +++ Potsdam: Filmmuseum zeigt internationale Migrationsfilme +++ München: Dokumentarfilmer Gernstl wird mit Kultur-Sonderpreis ausgezeichnet +++ Dresden: Filmfest Dresden präsentiert sich in Kanada
Hamburg: Drehbuchautoren sehen Streik in Deutschland chancenlos
Hamburg (ddp). Der Verband deutscher Drehbuchautoren (VDD) hält einen Streik, wie er derzeit in den USA diskutiert wird, nicht für möglich. In den USA müssten fast alle Drehbuchschreiber der Autoren-Gewerkschaft angehören. «Dadurch agieren die Autoren geschlossener und haben mehr Macht», sagte Verbandsgeschäftsführerin Katharina Uppenbrink der «Zeit». In Deutschland hingegen gebe es keine derartige Verpflichtung. «Streiken hundert, warten hundert andere, die Aufträge ihrer Kollegen entgegenzunehmen», sagte sie. Zudem könnten viele Autoren aus finanziellen Gründen nicht an Streik denken.
Im VDD sind laut Uppenbrink rund 400 professionelle Film-Schriftsteller organisiert, von 800 bis 1000 Drehbuchautoren geht der Verband in Deutschland aber aus. Uppenbrink fügte auf ddp-Anfrage hinzu, grundsätzlich sei es sinnvoll, wenn sich Drehbuch-Autoren in Deutschland stärker organisierten. «In absehbarer Zeit werden wir aber keine Bedingung wie in den USA haben», sagte sie und fügte hinzu: «Das gibt es in ganz Europa nicht.»
In den USA ringt die Gewerkschaft der Autoren (Writer\'s Guild of America) mit dem Verband der Film- und Fernsehproduzenten (AMPTP) seit Juli um einen neuen dreijährigen Vertrag. Die Medien-Schriftsteller fordern unter anderem eine stärkere Beteiligung an den Erlösen im wachsenden DVD-Markt. Der aktuelle Vertrag läuft am 31. Oktober aus. 90,3 Prozent der rund 5500 abgegebenen Gewerkschaftsstimmen ermächtigten die Gewerkschaftsfunktionäre, einen Streik durchzusetzen, sollte es bis dahin nicht zu einer Einigung kommen. In der Gewerkschaft selbst sind über 12 000 Autoren organisiert.
Potsdam: Filmmuseum zeigt internationale Migrationsfilme
Potsdam (ddp-lbg). Das Potsdamer Filmmuseum veranstaltet am Freitag (26. Oktober) eine «Lange Nacht der Migrationsfilme». Das Event richte sich im »Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle« gegen Klischees und Diskriminierung, teilte eine Sprecherin mit. Das Filmmuseum zeige ab 17.00 Uhr bei mehreren Vorstellungen, wie sich Migranten im Alltag selbst verwirklichen können.
Neben internationalen Produktionen wie «Kick it like Beckham» oder «My big fat Greek Wedding» laufen auch deutsche Filme wie «Schwarzfahrer» oder «Weißes Ghetto». Im Anschluss an die 19.00- Uhr-Vorstellung von «Schwarzfahrer» gibt es eine Diskussion mit Regisseuren.
Die Filmnacht wird in Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten des Landes veranstaltet.
http://www.filmmuseum-potsdam.de
München: Dokumentarfilmer Gernstl wird mit Kultur-Sonderpreis ausgezeichnet
München (ddp-bay). Der bayerische Kunstminister Goppel ehrt den Dokumentarfilmer Franz Xaver Gernstl mit dem Kultur-Sonderpreis von E.ON Bayern. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird heute (18.00 Uhr) in Unterschleißheim bei München feierlich verliehen. Goppel sagte, die künstlerische Leistung von Gernstl sei ebenso eigenständig wie spezifisch bayerisch.
Gernstl könne dem Volk nicht nur aufs Maul schauen, sondern er könne es vor allem zum Sprechen bringen wie kein anderer, sagte Goppel. Seine «listig-lakonische Art» der Gesprächsführung ermutige die Menschen, Einblicke in ihre Gefühle und Sehnsüchte zu gewähren. Die Reportagereihe «Gernstl unterwegs» für den Bayerischen Rundfunk sei ebenso unterhaltsam wie human.
Der «Kulturpreis Bayern» wird von E.ON Bayern in Zusammenarbeit mit dem Kunstministerium in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen. Neben dem Sonderpreis des Kunstministeriums werden 39 Auszeichnungen für bedeutendes künstlerisches Wirken in allen sieben Bezirken Bayerns sowie herausragende Leistungen an den Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen des Freistaats vergeben. Der Kunstpreis ist mit insgesamt 170 000 Euro dotiert.
Dresden: Filmfest Dresden präsentiert sich in Kanada
Dresden (ddp-lsc). Das Filmfest Dresden präsentiert sich ab Freitag im kanadischen Montréal. Eine Woche lang sind dort deutsche Animationsfilme zu sehen, wie das Kulturministerium am Mittwoch in Dresden mitteilte. Darunter ist mit «Les classiques de la DEFA» eine Hommage an Filme des Deutschen Instituts für Animationsfilm e.V. aus Dresden.
Höhepunkt des Besuches ist den Angaben zufolge ein Zusammentreffen mit der diesjährigen Oscar-Preisträgerin für den besten Kurzanimationsfilm «The Danish Poet», Torill Kove. Sie hatte bereits in den neunziger Jahren zwei Preise beim Filmfest Dresden gewonnen und war 1999 als Mitglied der Internationalen Jury zu Gast beim Festival.
2006 hatten das Filmfest Dresden und die Kulturförderung von Québec eine Absichtserklärung zum kulturellen Austausch unterschrieben.