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Theatertage über Gewalt und Intoleranz in Dresden +++ Schillers «Räuber» auf Plauen-Zwickauer Bühne +++ Begeisterung für «Mütter» am Theater Rudolstadt
Theatertage über Gewalt und Intoleranz in Dresden
Dresden (ddp-lsc). Unter dem Titel «Hemmschwelle» starten am Dienstag in Dresden Theatertage über Macht, Gewalt und Intoleranz. Bis zum Freitag der kommenden Woche werden unter anderem die Inszenierungen «Eins auf die Fresse», «Ich knall euch ab!» und «Hallo, Nazi» aufgeführt, wie das Theater Junge Generation am Montag in Dresden ankündigte. Zudem wird ein Schlichter-Seminar für Lehrer angeboten und ein Theatercampus über Gewalt an Schulen veranstaltet. Überdies werden Filme wie Winfried Bonengels Reportage von 1993 «Beruf Neonazi» gezeigt.
http://www.tjg-dresden.de
Schillers «Räuber» auf Plauen-Zwickauer Bühne
Zwickau (ddp-lsc). «Die Räuber» kommen noch vor dem Schiller-Jahr 2005 auf die Plauen-Zwickauer Bühne. Das erste Stück von Friedrich Schiller (1759-1805) habe am 5. November im Gewandhaus Zwickau Premiere und sei ab 13. November auch in Plauen zu sehen, teilte die Bühne mit. Matthias Straub setzt das Schauspiel, das den Dichter mit der Uraufführung 1782 auf einen Schlag berühmt machte, an dem westsächsischen Theater in Szene. Für die Ausstattung zeichnet Robert Schrag verantwortlich.
Wissenswertes zum Stück, zur Aufführungsgeschichte und zu den Absichten der aktuellen Inszenierung kann das Publikum bereits im Vorfeld erfahren. Dazu bietet die Reihe «Vor der Premiere» an beiden Spielorten am Sonntag vor der jeweils ersten Vorstellung Gelegenheit. Dort werden sich Inszenierungsteam und Darsteller den Fragen der Besucher stellen. Als intriganter und eifersüchtiger Franz Moor ist Holger Schmidt zu erleben. Seinen in die Illegalität getriebenen Bruder Karl, einen Räuberhauptmann, spielt Maximilian Nowka, dessen Braut Amalia gibt Sandrine Guiraud und als Vater des ungleichen Brüderpaars agiert Michael Schramm.
http://www.theater-plauen-zwickau.de
Begeisterung für «Mütter» am Theater Rudolstadt
Rudolstadt (ddp-lth). Mit begeistertem Beifall hat das Publikum die Premiere der «Mütter» am Theater Rudolstadt aufgenommen. Der Beifall galt gleichermaßen der nachdenklich stimmenden Vorlage dieser Schlagerrevue von Autor Franz Wittenbrink wie der spritzigen Inszenierung durch Christian Marten-Molnar, besonders jedoch den durchweg überzeugenden Schauspielern. Ihnen schuf Ausstatter Heinz-Dieter Ruhland mit einem Spielplatz inmitten einer in die Jahre gekommenen Plattenbau-Siedlung ein reiches Aktionsfeld.
Im und um den Sandkasten nämlich finden sich ganz unterschiedliche Mütter zusammen, um ihre - von Männern gespielten - Sprösslinge spielen zu lassen. Sie selbst schnattern über Gott und die Welt, über Männer und Haushalt, Figur und Job, aber auch über verpasste Träume und unerfüllte Wünsche. Gleichzeitig beobachten sie argwöhnisch die mehr oder weniger lieben Kleinen der Nachbarinnen und deren Erziehungsmethoden, stellen die Talente des eigenen Kindes heraus und nehmen für sich in Anspruch, die perfekteste Mutter zu sein.
Da ist die Hausfrau, deren Leben nur noch auf den von ihr dressierten Musterknaben gerichtet ist und die vom Spielzeug bis zu Leckerlis immer alles dabei hat. Die Öko-Mutter und Karrierefrau gibt dozierend ihr angelesenes Wissen über Erziehung ungefragt an die anderen weiter, hat ihren Filius jedoch nicht im Griff. Die Party-Mutter, die noch viel zu jung war, als ihr das Kind «passierte», ist völlig überfordert und hat deshalb immer die eigene Mutter mit dabei. Dann ist da noch eine Stadtstreicherin, die auf dem Spielplatz lebt, und obwohl ihr die Kinder eigentlich auf die Nerven gehen, ist sie diejenige, die sie am besten versteht, die um die Bedeutung von Nestwärme weiß.
Verpackt ist das gesamte Geschehen in Liedern. Deren Spektrum reicht vom Volkslied, über Schlager und Pop bis hin zu härteren Rock-Rhythmen, wobei die Comedian Harmonists und Peter Alexander ebenso ihre Parts beisteuern wie Janis Joplin, Joe Cocker, Lenny Kravitz, die Beatles, die Böhsen Onkelz, die Ärzte und natürlich Herbert Grönemeyer, der die Kinder an der Macht sehen will. Schauspielkapellmeister Thomas Voigt hat das breite Repertoire für diese «Mütter»-Schlagerrevue neu arrangiert und begleitet das achtköpfige Ensemble am Klavier.
http://www.theater-rudolstadt.com