Body
Bochum: Schauspielhaus - Lammert und Flimm treten auf +++ Frankfurt/Main: Ostermaier und Donnersmarck brauchen für Theaterstück noch Zeit +++ München: Jean-Paul-Preis 2007 für Uwe Dick
Bochum: Schauspielhaus - Lammert und Flimm treten auf
Bochum (ddp-nrw). Das Schauspielhaus Bochum lehnt die Forderung seines ehemaligen Intendanten Frank-Patrick Steckel ab, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und den Theatermacher Jürgen Flimm von der Bühne zu verbannen. Die für den 11. November mit Lammert und Flimm geplante Lesung unter dem Titel «\'s ist leider Krieg» stehe nicht «im Zeichen politischer Statements, sondern der Literatur und der Zeitgeschichte», erklärte der Intendant des Schauspielhauses, Elmar Goerden, am Donnerstag in einem offenen Brief.
«Starke Themen» müssten eine Plattform im Theater finden, hieß es weiter. Bei der Veranstaltung in dem Schauspielhaus gehe es darum, dem Thema Krieg literarisch nachzuspüren. Ein solches Vorhaben sei «nicht zu verurteilen».
Steckel hatte ebenfalls in einem offenen Brief gefordert, Lammert und SPD-Mitglied Flimm den Auftritt zu verwehren. «Die Bühnen eines Schauspielhauses sind der Vorstellungskunst der Schauspieler vorbehalten - für die Heuchelei von Berufspolitikern und Kunstfunktionären ist da kein Platz», erklärte er. Steckel warf Lammert und Flimm vor, dass sie «Angehörige der kriegstreibenden Bundestagsparteien» seien und es Heuchelei sei, wenn sie Texte gegen den Krieg verlesen.
Frankfurt/Main: Ostermaier und Donnersmarck brauchen für Theaterstück noch Zeit
Frankfurt/Main (ddp). Bühnenautor Albert Ostermaier und Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck brauchen für die geplante Theaterversion des Films «Das Leben der Anderen» noch Zeit. «Es wird nicht eins zu eins der Film für\'s Theater. Das wird ein richtig eigenes Stück», sagte der Chef des Theater- und Medienverlags beim Suhrkamp Verlag, Hans-Jürgen Drescher, am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp in Frankfurt am Main. Ostermaier und Henckel von Donnersmarck arbeiteten sehr gut zusammen, aber: «Die beiden brauchen einfach noch ein bisschen Zeit.»
Drescher verwies darauf, dass der Umzug des Regisseurs nach Los Angeles die Abstimmung zwischen ihm und Ostermaier trotz moderner Kommunikationsmedien erschwere. Das Theaterstück «Das Leben der Anderen» sei schon geplant gewesen, bevor der Film mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Damals sei noch nicht absehbar gewesen, dass Henckel von Donnersmarck in die USA gehen würde.
Das Staatsschauspiel Dresden hatte am Mittwoch angekündigt, die für 16. Februar 2008 geplante Uraufführung des Stücks «Das Leben der Anderen» zu verschieben, weil die autorisierte Bühnenbearbeitung noch nicht vorliege. Zuvor hatte bereits das Theater Krefeld/Mönchengladbach die Aufführung abgesagt. Wann die autorisierte Textfassung, für die der Suhrkamp-Verlag die Rechte hat, vorliegen könne, konnte Drescher nicht einschätzen.
München: Jean-Paul-Preis 2007 für Uwe Dick
München (ddp). Der bayerische Schriftsteller Uwe Dick wird mit dem Jean-Paul-Preis 2007 des Freistaates ausgezeichnet. Kunstminister Thomas Goppel (CSU) würdigte den 64-Jährigen am Donnerstag in München als einen der sprachgewaltigsten Autoren deutscher Gegenwartsliteratur. «Dick ist ein eigenwilliger, querstehender Schriftsteller, ein Solitär», sagte Goppel. Dicks Hauptwerk ist das Buch «Sauwaldprosa», das er über Jahre hinweg immer wieder ergänzt und neu veröffentlicht hat.
Die Preisverleihung findet am 2. Dezember in der Münchner Residenz statt. Die Laudatio wird der Schriftsteller Michael Lenz halten. Der Jean-Paul-Preis ist mit 15 000 Euro dotiert und wird heuer zum 13. Mal verliehen. Unter den bisherigen Trägern des bayerischen Literaturpreises sind Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauß, Gerhard Polt und Sarah Kirsch.