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Stipendium für Bildhauer in Paris ausgeschrieben +++ Heilbronn würdigt Hans Seyfer mit einer Ausstellung +++ 224 000 Besucher kamen zur Surrealismus-Schau in Düsseldorf +++ Roberto Matta gestorben
Stipendium für Bildhauer in Paris ausgeschrieben
Potsdam (ddp-lbg). Das Brandenburger Kulturministerium hat ein Stipendium für Bildhauer ausgeschrieben. Der Stipendiat wird vom 1. Mai bis 31. Oktober in das Pariser Künstlerhaus Cite Internationale des Arts eingeladen. Dort steht ihm eine Wohnung zur Verfügung, die gleichzeitig als Atelier genutzt werden kann, sagte ein Ministeriumssprecher in Potsdam. Im Stipendium von rund 8000 Euro sind Zuschüsse zu den Lebenshaltungs-, Reise-, Material- und Transportkosten enthalten.
Bewerben können sich Bildhauer, die ihren Wohnsitz oder Schaffensmittelpunkt im Land Brandenburg haben. Sie sollten zudem französisch sprechen. Bewerbungen werden bis zum 16. Dezember beim Kulturministerium, Referat 14, Dortustr. 36, 14467 Potsdam, entgegen genommen. Eingesendet werden sollen ein formloser Antrag, ein künstlerischer Lebenslauf sowie Fotos von einigen Arbeiten. Weitere Informationen gibt es unter der Nummer 0331/8664874.
Heilbronn würdigt Hans Seyfer mit einer Ausstellung
Heilbronn (ddp-bwb). Die Städtischen Museen Heilbronn zeigen ab Freitag eine dem Bildschnitzer Hans Seyfer gewidmete Ausstellung. Seyfers Werk gilt unter Experten als ebenso bedeutend wie die Arbeiten des weitaus bekannteren Tilman Riemenschneider. Ein in der Kilianskirche Heilbronn beheimateter Altar Seyfers wird bis zum 26. Januar im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Erst 1925 wurde nachgewiesen, dass der 1498 entstandene Altar nicht wie zunächst vermutet von Riemenschneider, sondern von Seyfer stammt.
Anlass für die Ausstellung ist ein Geburtstag: In diesem Jahr sind es 500 Jahre, dass Seyfer, von dem es nur wenige gesicherte Lebensdaten gibt, von der Stadt Heilbronn als Bürger aufgenommen wurde. Die Präsentation wird neben dem Altar unter anderem Seyfers «Wiener Falkner» und die «Münchner Grablegung» zeigen. Hochrangige Vergleichswerke von Zeitgenossen Seyfers sollen das Bild abrunden. Werke Seyfers, der zunächst mit Stein, später mit Holz arbeitete, befinden sich neben Heilbronn auch in Lauffen am Neckar, im Speyrer Dom, sowie in Stuttgart in der Hospitalkirche und in St. Leonhard.
224 000 Besucher kamen zur Surrealismus-Schau in Düsseldorf
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Surrealismus-Schau hat der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf einen Besucherrekord beschert. Zu der am Sonntag zu Ende gegangenen Ausstellung seien insgesamt 224 000 Besucher gekommen. Das sei die größte Resonanz seit Bestehen der Einrichtung gewesen. Zudem wurden 13 000 Ausstellungskataloge und 20 000 Vernissage-Hefte verkauft. Die hauseigenen Führungen wurden 2000-mal nachgefragt.
Die zur «Ausstellung des Jahres 2002» gekürte Ausstellung hatte seit 20. Juli rund 500 Arbeiten bedeutender Surrealisten gezeigt, darunter Meisterwerke von Salvador Dali, Pablo Picasso, Max Ernst, René Magritte, Joan Miró oder Yves Tanguy. Bilder, Zeichnungen, Collagen, Filme, Fotografien und Gemeinschaftsarbeiten der Künstler illustrierten den «Surrealismus 1919 - 1944». Erstmals war auch die in ihrem Originalzustand erhaltene «Wand» aus dem Atelier von André Breton außerhalb von Paris zu sehen.
Roberto Matta gestorben
Der Maler und Bildhauer Roberto Matta ist tot. Der Chilene war einer der letzten großen Surrealisten. Am Sonnabend starb er 91-jaehrig in einem Krankenhaus bei Rom. Matta war in den 30er Jahren nach Europa gekommen und hatte dort Salvador Dalí, André Breton und Federico Garcia Lorca kennen gelernt. Von 1935 bis 1937 arbeitete er im Atelier von Le Corbusier. Grossen Einfluss auf ihn hatte auch Marcel Duchamps, der Matta den "tiefsinnigsten Maler seiner Generation" nannte.
Typisch fuer Mattas Werk sind Grossformate, etwa "Die Erde ist ein Mensch" (1942) und "Der Gefangene des Lichts" (1943). Für das UNESCO-Gebäude in Paris schuf er das Wandbild "Die Zweifel der drei Welten". Neben abstrakten Werken fand Matta auch zu einer realistischeren Bildsprache - ein Beispiel hierfür ist das Werk "Che Guevara" (1967), das auf Edouard Manets "Die Erschießung des Kaisers" verweist und so in der Tradition von Francisco de Goyas Bild "Die Erschießung der Aufständischen am 3. Mai 1808 in Madrid" steht.
Matta lebte unter anderem in Paris, New York, England und Rom. In der Stadt Tarquinia, 100 Kilometer nordwestlich von Rom, betrieb er eine private Kunstschule.