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Köln: Museum Ludwig zeigt frühe Fotografien von Ed Ruscha +++ Essen: Design-Schau «Entry2006» öffnet in Zeche Zollverein +++ Berlin: «Illustrative Berlin 06» zeigt Arbeiten junger Künstler +++ Dresden: Stadtrat geht im Brückenstreit gegen Anordnung des Regierungspräsidiums vor
Köln: Museum Ludwig zeigt frühe Fotografien von Ed Ruscha
Köln (ddp). Frühe Arbeiten des amerikanischen Fotografen Ed Ruscha stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die am 2. September im Kölner Museum Ludwig eröffnet wird. Am selben Tag erhält der 68-jährige Künstler in Köln den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) für «bedeutende Leistungen, die mit Hilfe der Photographie erzielt wurden». Ruschas Werk stehe für den Aufbruch der Fotografie der 60er Jahre, sagte eine Museumssprecherin am Donnerstag.
Die bis 26. November dauernde Ausstellung konzentriert sich zum einen auf die frühen Fotografien des Künstlers um 1960, die er in Europa und Amerika machte. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf seiner Arbeit der 70er Jahre, die unter anderem in Künstlerbüchern wie «Every Building on the Sunset Strip» mündete.
Wichtigster Leihgeber ist neben dem Whitney Museum of American Art der Künstler selbst, der Bilder aus seiner Sammlung zur Verfügung stellt, die in der Ausstellung erstmals gezeigt werden. Das Whitney Museum Art hat die Schau organisiert, die amerikanische Kuratorin Margit Rowell stellte sie zusammen. Nach Paris und Zürich ist Köln die letzte europäische Station der Ausstellung, die das Museum Ludwig in Kooperation mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur zeigt.
Essen: Design-Schau «Entry2006» öffnet in Zeche Zollverein
Essen (ddp-nrw). In der Zeche Zollverein in Essen wird heute (11.30 Uhr) die internationale Designschau «Entry2006» eröffnet. Bis 3. Dezember zeigt die Ausstellung mehr als 300 Exponate aus 20 Ländern, die unter anderem den immer schneller werdenden Wandel in den Grundlagentechnologien thematisieren.
Die Schau stellt gleich mehrere Themen vor: Es geht um Wohnen, Städteplanung, Architektur, das Verhältnis von Mensch und Maschine sowie den Einzug neuer Materialien wie beispielsweise künstlicher Haut in unsere Lebenswelt. Damit soll sowohl die Bedeutung von Design hervorgehoben als auch die soziale Verantwortung von Entwürfen für den Alltag generell.
Gezeigt wird «Entry 2006» in der früheren Kohlenwäsche-Halle der Zeche, die im Rahmen eines Umbaus eine komplett neue Außenfassade erhielt. Die Zeche Zollverein war von 1932 bis 1986 in Betrieb. Seit 2001 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Berlin: «Illustrative Berlin 06» zeigt Arbeiten junger Künstler
Berlin (ddp-bln). Bei der «Illustrative Berlin 06» werden ab heute in Prenzlauer Berg zeitgenössische Illustrationen gezeigt. Die Schau umfasst nach Angaben der Veranstalter erstmalig über 100 freie Arbeiten der international renommiertesten jungen Illustratoren, die in Deutschland leben und arbeiten. Die Macher wollten mit der Ausstellung für zeitgenössische Illustration in Deutschland sowie für die Kunstdisziplin Illustration/Grafik werben.
Gezeigt werden Werke von Illustratoren, die für renommierte Zeitschriften wie «New Yorker» oder «Rolling Stone» arbeiten. Präsentiert werden allerdings freie Arbeiten, die die Künstler neben ihren regulären Aufträgen schaffen. Das Spektrum reicht von schnellen Skizzen und digitalen Collagen über geätzte Platinen bis hin zu großflächigen Wandbildern mit Motiven aus der Writer- und Sprüherszene.
Die «Illustrative Berlin 06» ist bis 10. September in den Kunsthallen am Pfefferberg zu sehen.
Dresden: Stadtrat geht im Brückenstreit gegen Anordnung des Regierungspräsidiums vor
Dresden (ddp). Der Streit um den Bau der Waldschlößchenbrücke soll auf gerichtlichem Wege entschieden werden. Der Dresdner Stadtrat entschied sich am Donnerstag in einer Sondersitzung mehrheitlich dafür, gegen die angeordneten Maßnahmen des Regierungspräsidiums gerichtlich vorzugehen. Damit soll der Bau der Brücke verhindert werden. Oberbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) prüfe bis Mitternacht, ob er diesem Beschluss folge.
Laut Stadtratsbeschluss verstoßen die Anordnungen des Regierungspräsidiums gegen das Übereinkommen zum Schutz des Weltkulturerbes. Sie seien damit rechtswidrig. Zudem soll der Oberbürgermeister auf Antrag der Linksfraktion, der Grünen und der SPD den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums von 2004 zum Bau der Waldschlößchenbrücke zurückziehen, falls mit den Bietern der Bauaufträge die Bindefrist nicht verlängert werde. Darüber hinaus stimmten die Räte dafür, dass Alternativen für eine rechtlich zulässige Umsetzung des Bürgerentscheids vom Februar 2005 zu prüfen seien.
Die Aufsichtsbehörde hatte dem Stadtrat ein Ultimatum bis Mitternacht gesetzt, um grünes Licht für den Baustart zu geben. Andernfalls will das Regierungspräsidium die Bauaufträge selbst vergeben. Sollte die Waldschlößchenbrücke gebaut werden, droht dem Dresdner Elbtal die Aberkennung des Weltkulturerbe-Titels durch die UNESCO. Vogel erklärte, er habe bis Mitternacht Zeit, seine Entscheidung zu prüfen.
Die Stadträte votierten dafür, dass der Oberbürgermeister beim Auswärtigen Amt und beim Kulturstaatsminister der Bundesrepublik um Unterstützung bittet, um zwischen den Beteiligten zu moderieren und eine akzeptable Lösung unter Erhalt des Welterbetitels zu finden. Allerdings sagte Vogel, dass dies nicht bis zur nächsten Stadtratssitzung zu schaffen sei. Er könne lediglich über die Vorbereitungen berichten.
Ebenfalls wurde erneut für die vorläufige Aussetzung des Baubeginns der Brücke gestimmt. Indes kündigte die FDP-Fraktion als Brückenbefürworter an, gegen die Stadt Dresden zu klagen, um den Bürgerentscheid vom Februar 2005 durchzusetzen. Damals hatte eine Mehrheit der Dresdner für die Brücke gestimmt.
Unterdessen warnte der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Martin Roth, Dresden dürfe «durch die Auseinandersetzung keinen Schaden nehmen». Die Kommune könne auch ohne den Welterbetitel leben. Aber wenn man ihn verliere, schaue die ganze Welt auf Dresden, erklärte Roth. Vor allem mit der bevorstehenden Eröffnung des historischen Grünen Gewölbes sei dieser Streit ein Problem.
Parallel zu den Beratungen demonstrierten rund 80 Menschen vor dem Rathaus für den Erhalt des Welterbetitels. Mit Transparenten und Spruchbändern wie «Ja zum Welterbe» und «Völkerrecht statt Betonlobby» machten sie ihrem Unmut Luft.
Jeanette Tandel