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2.6.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Weimar: Deutsches Nationaltheater plant 26 Premieren und 21 Konzerte +++ Internationales Festival für Kinder- und Jugendtheater in Stuttgart +++ Schwedische Lyrikerin Frostenson erhält Henrik-Steffens-Preis

Weimar: Deutsches Nationaltheater plant 26 Premieren und 21 Konzerte
Weimar (ddp-lth). Das Deutsche Nationaltheater Weimar kann schon vor dem Ende der laufenden Spielzeit eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Der überwältigende Erfolg der Inszenierungen in Schauspiel und Musiktheater und rund 140 000 Besucher hätten bewiesen, dass das Projekt des Hauses künstlerisch funktioniere, sagte Generalintendant und Geschäftsführer Stephan Märki am Mittwoch in Weimar. Mit mehr als 600 Vorstellungen sei Weimar das Thüringer Haus mit den meisten Aufführungen gewesen.

Auch wirtschaftlich habe die Theater gGmbH denjenigen das Gegenteil bewiesen, die das Scheitern des Projektes vorhergesagt hatten, sage Märki. Ein Jahr nach der GmbH-Gründung seien die ersten Prämien an die Mitarbeiter ausgezahlt worden, die in einem Haustarifvertrag auf tarifliche Gehaltserhöhungen verzichtet hatten. In der kommenden Spielzeit gehe es darum, die neue künstlerische Freiheit zu nutzen, die der neue Rahmen biete.

Für die kommende Spielzeit bereitet das Deutsche Nationaltheater Märki zufolge 26 Premieren im Schauspiel und Musiktheater sowie 21 große Konzerte vor. Im Mittelpunkt der Bühnenereignisse steht dabei Friedrich Schiller, dessen Todestag sich 2005 zum 200. Male jährt. In Weimar kommt aus diesem Anlass eine Werkschau der Schillerschen Dramen auf die Bühne, die der Dichter in seinen letzten Weimarer Jahren schuf. Innerhalb von zwei Wochen solle es dabei im Mai 2005 Aufführungen von «Maria Stuart», der «Jungfrau von Orleans», der «Braut von Messina», des «Wilhelm Tell» und des «Demetrius» geben, kündigte Schauspieldirektor Thomas Potzger an. Zudem kämen die von Schiller bearbeiteten Stücke «Der Parasit» und «Der Neffe als Onkel» auf die Bühne. Das Projekt «Schillers Laboratorium» sei Ergebnis eigener Inszenierungen und zahlreicher Gastspielauftritte anderer Ensembles. Problematisch sei jedoch, dass es für dieses weit über Weimar hinaus bedeutsame Projekt im «Schillerjahr» bisher keinerlei feste Finanzierungszusagen vom Land Thüringen, dem Bund oder der Bundeskulturstiftung gebe, kritisierte Potzger. http://www.nationaltheater-weimar.de

Internationales Festival für Kinder- und Jugendtheater in Stuttgart
Stuttgart (ddp-bwb). Theatertruppen aus acht europäischen Ländern treffen sich ab 18. Juni in Stuttgart zum größten deutschen Festival für Kinder- und Jugendtheater. Wie das Stuttgarter Kulturamt am Mittwoch mitteilte, stehen insgesamt zwölf Aufführungen auf dem Programm. Das Festival steht unter dem Motto «Schöne Aussicht» und dauert bis zum 27. Juni. Zeitgleich findet das 10. Baden-Württembergische Theatertreffen statt, das elf regionale Produktionen für Kinder und Jugendliche auf die Bühne bringt.
Bei dem Theaterfestival sind neben deutschen Produktionen Stücke aus Belgien, England, Italien, den Niederlanden, Russland, der Schweiz und Tschechien zu sehen. Die Spannweite reicht von Aufführungen für die Kleinsten ab vier Jahren bis zu klassischen oder experimentellen Jugendstücken. Öffentliche Vorträge und Diskussionsveranstaltungen runden das Programm ab.
http://www.schoene-aussicht.org

Schwedische Lyrikerin Frostenson erhält Henrik-Steffens-Preis
Hamburg (ddp-nrd). Die schwedische Lyrikerin Katarina Frostenson erhält in diesem Jahr den Henrik-Steffens-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung, mit der Persönlichkeiten aus dem skandinavischen Raum geehrt werden, die sich um das europäische Kulturerbe besonders verdient gemacht haben, wird der Schwedin am 11. Juni in der Stadtbibliothek Lübeck übergeben. Moderiert wird die Veranstaltung vom Lyriker Durs Grünbein, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte.
Das internationale Kuratorium wählte die 1953 geborene Autorin den Angaben zufolge aufgrund ihrer «hochrangigen Leistungen» als Lyrikerin aus. Sie nehme eine zentrale Position in der zeitgenössischen schwedischen Lyrik ein. Insbesondere ihre lyrische Sprache habe seit 10 bis 15 Jahren einen «enormen Einfluss» auf die Poesie schwedischer Autorinnen. In deutscher Übersetzung liegt ihr Gedichtband «Die in den Landschaften verschwunden sind» (Carl Hanser Verlag) vor.
Der Preis ist nach dem im norwegischen Stavanger geborenen Naturforscher und Schriftsteller Henrik Steffens (1773-1845) benannt. Erstmals wurde die Auszeichnung 1935 verliehen und nach dem Zweiten Weltkrieg 1965 wieder neu aufgelegt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der isländische Bildhauer und Maler Sigurdur Gudmundsson (1989), der finnische bildende Künstler Kain Tapper (1999), der schwedische Choreograf Mats Ek (2000) und der finnische Architekt Juha Ilmari Leiviskä (2003).
http://www.toepfer-fvs.de