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26.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Meisterwerke aus Dresden zu Gast in Hamburg +++ Hofkultur und alte Lampen - Zweite Kunstnacht in Schwerin +++ Max Pechstein in der Kunstsammlung Gera +++ Akt in der Kunst - Bislang größte Schau in der Kunsthalle Emden


Meisterwerke aus Dresden zu Gast in Hamburg
Hamburg (ddp-lsc). Als Dank für die Fluthilfe der Partnerstadt Hamburg zeigt Dresden 41 Meisterwerke aus seiner Galerie Alte Meister im Bucerius Kunst Forum der Hansestadt. Seit Freitag sind dort die Werke des 15. bis 18. Jahrhunderts von Canaletto, Tizian, Mantegna, Rubens, van Dyck und anderen zu sehen. Die alten Meister bleiben bis zum 19. November in Hamburgs privater Kunsthalle.
Nach der Flutkatastrophe im August hatte die «Zeit»-Stiftung, die das Bucerius Kunst Forum initiiert, Mittel für die Restaurierung von Kunstwerken in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bereit gestellt. «Für diese Unterstützung bedanken sich die Dresdner mit der Ausstellung in Hamburg», betonte Martin Roth, Generaldirektor der Staatliche Kunstsammlungen Dresden.
Parallel zur Präsentation der Dresdner Gemälde dokumentiert die Fotoausstellung «Gegen den Strom» im Untergeschoss des Bucerius Kunst Forums die Rettung der Kunstwerke aus den von der Flut bedrohten Depots der Gemäldegalerie Alte Meister und des Albertinums.

Hofkultur und alte Lampen - Zweite Kunstnacht in Schwerin
Schwerin (ddp-nrd). «Kunst statt Schlaf» heißt es am Samstag wieder in der Landeshauptstadt. Zur zweiten Kunstnacht in Schwerin haben acht Häuser bis Mitternacht geöffnet, wie eine Veranstaltungssprecherin in Schwerin sagte. Neben dem Staatlichen Museum beteiligen sich Schlossmuseum, Schleswig-Holstein-Haus, Stadtgeschichtsmuseum, Technisches Landesmuseum, Galerie Brhel, das Geschäft DEZUG Design zum Gebrauch und das Archäologische Landesmuseum.
Thematische Schwerpunkte des nächtlichen Treibens sind Licht und Bewegung. So will das Staatliche Museum seine Besucher in dunkle Kabinette einladen und mit optischen Täuschungen von italienischen Künstlern aufs Glatteis führen. Im Technischen Landesmuseum können Kinder in der Lichtwerkstatt Laternen bauen. Wer eine originelle alte Lampe mitbringt, erhält kostenlosen Eintritt.
Im Schlossmuseum steht dagegen die Hofkultur des 19. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Im Archäologischen Landesmuseum sollen alle Fragen zur Archäologie beantwortet werden. Viele Museen bieten in diesem Jahr eine Kinderbetreuung an. Die kleinen Gäste seien ausdrücklich erwünscht, betonte die Sprecherin. Puppenbühne, Tanztheater, Ballettaufführung und Musikeinlagen runden das Programm ab. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Das Programm liegt in Buchhandlungen und den Museen aus. Der Eintritt kostet für alle Museen sechs Euro, ermäßigt vier Euro.
(Internet: www.museum-schwerin.de)

Max Pechstein in der Kunstsammlung Gera
Gera (ddp-lth). In «Das ferne Paradies» entführt die Geraer Kunstsammlung ihre Besucher ab Sonntag. Die neue, gleichnamige Ausstellung präsentiert erstmals in Gera Werke des Malers und Grafikers Max Pechstein (1881-1955). Gezeigt werden 82 Arbeiten aus allen Schaffensphasen des Expressionisten. Die Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, Lithografien und Radierungen stammen aus dem umfangreichen Bestand der Städtischen Museum in Pechsteins Geburtsstadt Zwickau. Mit den beiden Aquarellen «Kahn am Abend» von 1924 und «Lago Muzano» von 1925 habe die Geraer Kunstsammlung auch ihre eigenen beiden Pechsteins beigesteuert, sagte deren Direktorin Ulrike Lorenz am Freitag in Gera.
Die Exposition spannt den Bogen von den ersten, kurz nach der Jahrhundertwende noch unter dem Einfluss des Jugendstils entstandenen Werken Pechsteins, über die expressionistischen Zeichnungen und Grafiken, geschaffen in der Dresdener Künstlergruppe «Brücke», bis hin zum nachexpressionistischen Spätwerk. Die beiden frühesten Werke in der Schau stammen von 1905 - der Farbholzschnitt «Kommen und Gehen» und die mit Deckfarben auf Karton gemalte «Kultur». Zu den jüngsten zählen die «Sonnenblumen in blauer Vase» von 1948.
Ein Schwerpunkt sind jene Werke, in denen Pechstein die Eindrücke einer Reise in die Südsee 1914 verarbeitete. Diese entstanden jedoch nicht vor Ort, weil der Künstler wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs die damals zu Deutschland gehörenden, aber von Japan besetzten Palau-Inseln verlassen musste. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Max Pechstein zu den «entarteten» Künstlern gezählt und lebte bis 1944 zurückgezogen in Pommern. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte er sich für den kulturellen Wiederaufbau Deutschlands.
Die Ausstellung wird bis 19. Januar 2003 gezeigt. Zu besichtigen ist sie dienstags von 13.00 bis 20.00 Uhr, mittwochs bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr. Heiligabend und Silvester bleibt die Kunstsammlung geschlossen.
(www.kunstsammlung-gera.de)

Akt in der Kunst - Bislang größte Schau in der Kunsthalle Emden
Emden (ddp). Die bislang größte Schau in der 16-jährigen Geschichte der Kunsthalle Emden wird am Samstag eröffnet. Sie trägt den Titel «Der Akt in der Kunst des 20. Jahrhunderts» und läuft bis zum 26. Januar kommenden Jahres. Erstmals werden alle Räume der vor zwei Jahren erweiterten Kunsthalle für eine einzige Ausstellung genutzt, wie die Veranstalter am Freitag in Emden mitteilten. Einen derart umfassenden Einblick in nackte Tatsachen habe es in einem deutschen Museum bislang nicht gegeben. Die Kunsthalle rechnet vor diesem Hintergrund mit einem neuen Besucherrekord.
Über 200 internationale Leihgaben aus großen Museen und Privatbesitz sind zu sehen. Die Darstellungen des nackten menschlichen Körpers stammen von 90 Künstlern, unter ihnen Picasso, Giacometti, Newton, Renoir, Munch, Schiele und Paula Modersohn-Becker. Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen sind ebenso vertreten wie Fotografien, Videoarbeiten und Installationen.
Die Ausstellung gebe Antworten auf die Frage, wie sich das Bild des Menschen in der Kunst entwickelt habe. Fest stehe, dass das älteste Thema der Kunst seine provokante Kraft in keiner Weise eingebüßt habe, betonten die Veranstalter.
(www.kunsthalle-emden.de)