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26.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Venedig: Italienischer Maler Emilio Vedova gestorben +++ Karlsruhe: Badische Handschriften werden der Öffentlichkeit präsentiert +++ Chemnitz: Kunstsammlungen wollen Feininger-Sammlung erwerben +++ Bedburg-Hau: Karlsruher Farblithografien im Museum Schloss Moyland zu sehen +++ Münster: Ausstellungsprojekt zeigt neue Medien-Kunst aus Südosteuropa

Venedig: Italienischer Maler Emilio Vedova gestorben
Der italienische Künstler Emilio Vedova ist im Alter von 87 Jahren in seiner Heimatstadt Venedig gestorben. Vedova, einer der bekanntesten zeitgenössischen Maler des Landes, starb gestern Abend in seiner Wohnung an Alterschwäche. Er zählte zu den Hauptvertretern des abstrakten Expressionismus in Italien. Vedova stellte auch mehrfach auf der documenta in Kassel aus.

Karlsruhe: Badische Handschriften werden der Öffentlichkeit präsentiert
Karlsruhe (ddp). Der Kulturgüter-Streit in Baden-Württemberg veranlasst die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe zu einer Sonderausstellung. Von Samstag bis 25. November zeigt die Kultureinrichtung eine Auswahl der mittelalterlichen Handschriften, die Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) ursprünglich zum Teil verkaufen wollte. Die Ausstellung mit dem Untertitel «Europäisches Kulturerbe» soll es der Öffentlichkeit ermöglichen, sich ein eigenes Bild von der Sammlung zu machen.
Nach Bibliotheksangaben sind die Werke normalerweise aus konservatorischen Gründen nur für die wissenschaftliche Forschung zugänglich oder werden höchstens einzeln bei Ausstellungen präsentiert. Die Sonderausstellung zeigt nun zahlreiche Sammlungsstücke unter einem Dach, darunter das Evangelistar aus Speyer, das Festevangelistar aus St. Peter, das Wonnentaler Graduale und das Klarenbuch aus Straßburg.
Die Handschriften stammen aus dem Bestand der früheren Großherzoglichen Hof- und Landesbibliothek. Oettinger hatte im Zuge eines Vergleichs mit dem Markgrafenhaus Baden über strittige Eigentumsverhältnisse ursprünglich geplant, Teile der Sammlung zu veräußern. Insgesamt sollten Handschriften im Wert von 70 Millionen Euro verkauft werden, was in der Fachwelt international Empörung ausgelöst hatte. Inzwischen ist Oettinger von dem Plan abgerückt und verfolgt ein alternatives Finanzierungsmodell.

Chemnitz: Kunstsammlungen wollen Feininger-Sammlung erwerben
Chemnitz (ddp-lsc). Die Kunstsammlungen Chemnitz wollen die nach ihren Angaben weltweit größte Privatsammlung mit Arbeiten von Lyonel Feininger (1871 - 1956) dauerhaft übernehmen. Dabei handele es sich um rund 300 Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen und andere Werke, sagte Museumsdirektorin Ingrid Mössinger am Donnerstag in Chemnitz. Die aus Nürnberg stammende Sammlung Loebermann befinde sich bereits in ihrem Hause und werde ab 10. Dezember bis Ende Februar 2007 erstmals komplett gezeigt. Der Erwerb sei mit Hilfe von Stiftungen denkbar.
Die Sammlung des 1997 verstorbenen Architekten und Kunstfreundes Harald Loebermann vereine beispielsweise zwei Drittel aller Holzschnitte von Feininger. Darunter seien auch Briefe, die mit Holzschnitten gestaltet wurden. Die Ausstellung zeige zudem einen originalen Holzstock, mit dem der Künstler gearbeitet habe. In einem von internationalen Fachleuten erarbeiteten Katalog würden unter anderen «Feininger und die ´entartete Kunst´", das Wirken des Amerikaners am Bauhaus in Weimar und Dessau sowie seine Freundschaft mit dem in Chemnitz geborenen Maler Karl Schmidt-Rottluff beleuchtet.
Wie Mössinger weiter ankündigte, zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz 2007 aus Anlass des 150. Geburtstages von Max Klinger rund 150 Gemälde, Skulpturen und weiter Arbeiten des Künstlers. Im Mittelpunkt der Ausstellung vom 18. März bis 20. Mai stehe das 1918 vollendete Wandgemälde «Arbeit - Wohlstand - Schönheit» im Chemnitzer Rathaus, von dem das Museum 30 Vorzeichnungen besitze. Ab Mai 2007 sei eine große Ausstellung über das «Brücke»-Mitglied Ernst Ludwig Kirchner geplant.

Bedburg-Hau: Karlsruher Farblithografien im Museum Schloss Moyland zu sehen
Bedburg-Hau (ddp-nrw). Karlsruher Farblithografien aus der Sammlung van der Grinten sind ab Sonntag im Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau zu sehen. Karlsruhe sei um 1900 das wichtigste Zentrum des Steindrucks in Deutschland gewesen, erläuterte eine Museumssprecherin am Donnerstag. Aus der Sammlung van der Grinten würden bis zum 11. Februar erstmalig ausgewählte Werke vorgestellt. Insgesamt umfasse die Sammlung rund 130 Steindrucke aus Karlsruhe.
Die Lithografie, auch Steindruck genannt, wurde nach Museumsangaben um 1797 von Alois Senefelder entwickelt. Auf einer Platte aus Kalkschiefer werden die zu druckenden Partien mit Fettkreide versehen. Danach werden die übrigen Flächen mit Wasser fettabstoßend gemacht. Die dann aufgetragene fetthaltige Druckfarbe haftet nun nur an den Stellen, wo auch der Stein fetthaltig ist. Mit dem Verfahren sind hohe Druckauflagen möglich, da der Farbträger kaum Verschleiß zeigt.
Geöffnet ist das Museum in der Wintersaison (1. Oktober bis 31. März) dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt kostet 5,50 Euro, ermäßigt 3 Euro. Karlsruher Farblithografien im Museum Schloss Moyland zu sehen=
Bedburg-Hau (ddp-nrw). Karlsruher Farblithografien aus der Sammlung van der Grinten sind ab Sonntag im Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau zu sehen. Karlsruhe sei um 1900 das wichtigste Zentrum des Steindrucks in Deutschland gewesen, erläuterte eine Museumssprecherin am Donnerstag. Aus der Sammlung van der Grinten würden bis zum 11. Februar erstmalig ausgewählte Werke vorgestellt. Insgesamt umfasse die Sammlung rund 130 Steindrucke aus Karlsruhe.
Die Lithografie, auch Steindruck genannt, wurde nach Museumsangaben um 1797 von Alois Senefelder entwickelt. Auf einer Platte aus Kalkschiefer werden die zu druckenden Partien mit Fettkreide versehen. Danach werden die übrigen Flächen mit Wasser fettabstoßend gemacht. Die dann aufgetragene fetthaltige Druckfarbe haftet nun nur an den Stellen, wo auch der Stein fetthaltig ist. Mit dem Verfahren sind hohe Druckauflagen möglich, da der Farbträger kaum Verschleiß zeigt.
Geöffnet ist das Museum in der Wintersaison (1. Oktober bis 31. März) dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt kostet 5,50 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Münster: Ausstellungsprojekt zeigt neue Medien-Kunst aus Südosteuropa
Münster/Arnsberg (ddp-nrw). Ein internationales Ausstellungsprojekt widmet sich in den kommenden Wochen der Neuen-Medien-Kunst aus Südosteuropa. In zwei Schauen mit dem Titel «Verstehst Du das?» in Münster und Arnsberg zeigen sieben Künstler in Videoarbeiten, Installationen und Fotografien, wie sie sich mit dem Thema «Kulturelle Identität» auseinandersetzen. Dabei sollten unterschiedliche ästhetische Konzepte präsentiert werden, teilten die Veranstalter am Donnerstag in Münster mit.
Der Titel der Ausstellungen bezieht sich auf eine Video-Installation von Danica Dakic, die mit der Frage «Versteht Du mich?» endet. Zugleich sollen die Schauen einen Dialog über kulturelle Grenzen anstoßen und vertiefen. Die Werke sollen den «Realismus der gelebten Erfahrung» zeigen und vorführen, wie Künstler in der Fremde die Kultur ihres Heimatlandes bewahren und entwickeln.
In Münster ist das Projekt ab Freitag in der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst dienstags bis freitags von 14.00 bis 19.00 Uhr und am Wochenende von 12.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. In Arnsberg wird es ab Samstag im dortigen Kunstverein freitags bis sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr präsentiert. Die Ausstellungen enden Mitte Dezember.