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26.2.: film und medien aktuell +++ oscar 2007

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Düsseldorf: Junge Union will «Das Leben der Anderen» im Schulunterricht zeigen +++ Berlin: Köhler gratuliert Oscar-Preisträger Henckel von Donnersmarck +++ Berlin: Birthler würdigt Oscar-Erfolg als Signal zur Geschichtsaufarbeitung +++ München: Bayern feiert Oscar für «Das Leben der Anderen» +++ Los Angeles: Die wichtigsten Gewinner der 79. Oscar-Verleihung


Düsseldorf: Junge Union will «Das Leben der Anderen» im Schulunterricht zeigen
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Junge Union (JU) in NRW hat sich dafür ausgesprochen, das Oscar-prämierte Stasidrama «Das Leben der Anderen» verbindlich in den Geschichtsunterricht an den Schulen aufzunehmen. «Wir dürfen niemals aufhören, uns mit unserer deutsch-deutschen Vergangenheit und den Verbrechen der Stasi auseinanderzusetzen», sagte JU-Landesvorsitzender Sven Volmering am Montag in Düsseldorf. «Das Leben der Anderen» könne dazu «einen erheblichen Beitrag leisten und Stein des Anstoßes zum weiteren Nachdenken für die junge Generation sein».
Der Film von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck hatte den Oscar in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film in der Nacht zum Montag in Los Angeles erhalten.

Berlin: Köhler gratuliert Oscar-Preisträger Henckel von Donnersmarck
Berlin (ddp). Bundespräsident Horst Köhler hat dem frisch gebackenen Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck gratuliert. Köhler habe sich über die verdiente Anerkennung für den deutschen Regisseur sehr gefreut, sagte Köhlers Sprecher am Montag in Berlin. In einem Telefonat mit Henckel von Donnersmarck habe Köhler daran erinnert, dass er sich gemeinsam mit dem Regisseur und der Hauptdarstellerin Martina Gedeck im Mai 2006 im Bonner Haus der Geschichte das Stasi-Drama «Das Leben der Anderen» angeschaut und anschließend mit Studenten über den Film diskutiert habe.

Berlin: Birthler würdigt Oscar-Erfolg als Signal zur Geschichtsaufarbeitung
Berlin (ddp). Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, würdigt den Oscar-Erfolg des Films «Das Leben der Anderen» als Signal zur Geschichtsaufarbeitung. Die Ehrung des Stasidramas zeige, dass die Ära des Kommunismus kein geschichtliches Randthema sei, sagte Birthler am Montag in Berlin. In der Nacht war die Produktion des Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck in Hollywood als bester nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet worden.
In Deutschland habe der Film der Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur neue, starke Impulse verliehen, sagte die Bundesbeauftragte. Die Geschichte sei zwar eine Fiktion, die in der Realität so nie habe stattfinden können. Wichtig sei aber, dass viele Menschen durch den Film verstanden hätten, welche katastrophalen Auswirkungen die SED-Diktatur auf das Leben in der DDR gehabt habe. «Das Anliegen von Florian Henckel von Donnersmarck, die subtile Unterwanderung des Alltags von Menschen durch das Regime und die Staatssicherheit als seinen verlängerten Arm zu zeigen, hat meine Behörde gern unterstützt.»


München: Bayern feiert Oscar für «Das Leben der Anderen»
München (ddp). Nach dem Oscar-Gewinn für das Stasi-Drama «Das Leben der Anderen» von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck feiert auch Bayern den Sieger in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film. «Ich gratuliere unserem \'ehemaligen Schüler\' Florian Henckel von Donnersmarck und genauso den Darstellern, den Produzenten, der Redaktion und allen Beteiligten auf das Herzlichste zu diesem großartigen Erfolg», sagte der Rektor der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), Gerhard Fuchs, am Montag in München.
Fuchs, der zugleich Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks ist, betonte: «Es ist eine unbeschreibliche Freude, dass diese Kino-Koproduktion des Bayerischen Rundfunks die Mitglieder der Oscar-Academy überzeugt hat, und dass das sehr deutsche Thema ausgerechnet in Amerika ein so starkes Interesse fand.» Henckel von Donnersmarck seien mit seinem Film «eindringliche Einblicke in die DDR-Wirklichkeit» gelungen, fügte er hinzu.
Henckel von Donnersmarck hatte den wichtigsten Preis der Kinobranche in der Nacht zum Montag in Los Angeles überreicht bekommen. «Ich möchte den Mitgliedern der Academy aus tiefstem Herzen für diese Ehre danken», sagte der 33-Jährige bei der 79. Verleihung der Academy Awards. «Das Leben der Anderen» war die Abschlussarbeit des Regisseurs an der Filmhochschule.


Los Angeles: Die wichtigsten Gewinner der 79. Oscar-Verleihung
Los Angeles (ddp). Zum 79. Mal sind in Los Angeles die Oscars verliehen worden. Die Nachrichtenagentur ddp dokumentiert die Auszeichnungen der Academy of Motion Picture Arts an Sciences in den wichtigsten Kategorien:

Bester Film: «Departed - Unter Feinden»

Beste Regie: Martin Scorsese («Departed - Unter Feinden»)

Bester Hauptdarsteller: Forest Whitaker («Der letzte König von Schottland»)

Beste Hauptdarstellerin: Helen Mirren («Die Queen»)

Bester Nebendarsteller: Alan Arkin («Little Miss Sunshine»)

Beste Nebendarstellerin: Jennifer Hudson («Dreamgirls»)

Bester nicht-englischsprachiger Film: «Das Leben der Anderen»

Bester animierter Film: «Happy Feet»

Beste Kamera: Guillermo Navarro («Pans Labyrinth»)

Bester Schnitt: Thelma Schoonmaker («Departed - Unter Feinden»)

Bestes Original-Drehbuch: Michael Arndt («Little Miss Sunshine»)

Bestes adaptiertes Drehbuch: William Monahan («Departed – Unter Feinden»)

Beste Filmmusik: Gustavo Santaolalla («Babel»)

Beste Kostüme: Milena Canonero («Marie Antoinette»)

Beste Ausstattung: Eugenio Caballero, Pilar Revuelta («Pans Labyrinth»)

Beste Spezialeffekte: John Knoll, Hal Hickel, Charles Gibson, Allen Hall («Fluch der Karibik 2»)

Ehren-Oscar: Ennio Morricone