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26.4.: literatur aktuell +++ literaturpreise

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Frankfurt/M. : Amos Oz erhält Goethepreis 2005 +++ Bad Homburg: Durs Grünbein erhält Friedrich-Hölderlin-Preis


Frankfurt/M.: Amos Oz erhält Goethepreis 2005
Frankfurt/Main (ddp). Für sein schriftstellerisches und essayistisches Werk ehrt die Stadt Frankfurt am Main den israelischen Schriftsteller Amos Oz mit dem diesjährigen Goethepreis. Das gab das Kuratorium für die Verleihung der renommierten und mit 50 000 Euro dotierten Auszeichnung am Montag bekannt. Nach Überzeugung des Kuratoriums ist Oz einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Sein Werk zeichne sich durch große thematische Vielfalt und stilistische Virtuosität aus, hieß es.
Oz\' Werke sind bislang in 35 Sprachen übersetzt worden. In seinen Büchern beschäftigte sich der 65-Jährige immer wieder mit der Problematik des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen in Israel und Palästina. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Romane wie «Mein Michael» (1989), «Der perfekte Frieden» (1990), «Blackbox» (1991), «Der dritte Zustand» (1992) und «Allein das Meer» (2002).
Oz wurde 1992 bereits mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, 2003 erhielt er in Frankfurt den Friedenspreis der Geschwister Korn- und Gerstenmann-Stiftung. Oz, 1939 in Jerusalem geboren, ist Mitbegründer der Friedensbewegung «Shalom achschaw» («Frieden jetzt»), die sich für eine Verständigung mit den Palästinensern einsetzt. Am 28. August soll er in der Frankfurter Paulskirche den Goethepreis überreicht bekommen.
Der im Jahre 1927 gestiftete Goethepreis wird alle drei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, deren «schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig» ist. Zunächst wurde der renommierte Preis jährlich verliehen. Seit 1952 erfolgt die Vergabe grundsätzlich nur noch alle drei Jahre - in Ausnahmefällen allerdings in kürzeren Abständen. Die Verleihung findet stets am 28. August - dem Geburtstag des berühmtesten deutschen Dichters - statt.
Neben dem ersten Preisträger - dem Dichter Stefan George - erhielten die Ehrung unter anderem der Philosoph und Arzt Albert Schweitzer, der Psychoanalytiker Sigmund Freud, der Physiker Max Planck, der Schriftsteller Thomas Mann und der Architekt Walter Gropius. Zuletzt wurde die Auszeichnung im Jahr 2002 dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki verliehen. Der Goethepreis besteht aus einer auf Pergament geschriebenen Urkunde und ist mit 50 000 Euro dotiert.

Bad Homburg: Durs Grünbein erhält Friedrich-Hölderlin-Preis
Der Lyriker und Essayist Durs Grünbein erhält den Friedrich-Hölderlin-Preis 2005 der Stadt Bad Homburg vor der Höhe. "Grünbein hat mit Gedichten, Aufsätzen, Artikeln und Übersetzungen das Weltverständnis unserer Gegenwart so empfindungsreich wie präzise erweitert", heißt es in der Begründung der Jury. Die Verfahrensweise seines poetischen Geistes sei derjenigen Hölderlins wahlverwandt. Der 1962 in Dresden geborene Autor werde die mit 12.500 Euro dotierte Auszeichnung am 19. Juni überreicht bekommen, teilte die Stadt Bad Homburg mit. Die Laudatio hält Jury-Vorsitzender Jochen Hieber. Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis erhält der österreichische Schriftsteller Arno Geiger für seinen jüngsten Roman "Schöne Freunde" aus dem Jahr 2002.
Quelle: 3sat