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Düsseldorf: Gericht beschäftigt sich mit verschollener Vivaldi-Oper +++ Berlin: Zum young.euro.classic kommen 15 Jugendorchester +++ Bonn: Adenauer-Kabinettsaal wird zur Konzerthalle +++ Berlin: Opern-Nachwuchs präsentiert vier Uraufführungen +++ Berlin: Netrebko und Villazon singen an der Staatsoper Unter den Linden
Düsseldorf: Gericht beschäftigt sich mit verschollener Vivaldi-Oper
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Düsseldorfer Landgericht muss sich am Mittwoch mit der lange Zeit verschollenen Vivaldi-Oper «Motezuma» beschäftigen. Hintergrund ist ein Streit zwischen der Berliner Sing-Akademie und den Organisatoren des Düsseldorfer Kulturfestivals «Altstadtherbst». Die Oper hätte im Rahmen des Festivals gezeigt werden sollen, dagegen hatte die Singakademie eine einstweilige Verfügung erwirkt.
Die Berliner waren der Meinung, sie würden die Urheberrechte besitzen und könnten eine Aufführung in Düsseldorf somit untersagen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf erlaubte die Aufführung allerdings, das Stück wurde daraufhin im Rahmen des «Altstadtherbstes» gezeigt. Die Richter waren der Meinung, die Singakademie würde selbst nur über eine Kopie der Oper verfügen. Die Verantwortlichen in Berlin verlangen nun dennoch Schadensersatz.
Prozesstermin am Mittwoch ist um 11 Uhr vor einer Zivilkammer des Düsseldorfer Landgerichts.
Berlin: Zum young.euro.classic kommen 15 Jugendorchester
Berlin (ddp-bln). Rund 1200 junge Orchestermusiker aus mehr als zehn Ländern werden vom 4. bis zum 20. August 2006 beim 7. Festival young.euro.classic im Berliner Konzerthaus mitwirken. Neben nationalen Jugendorchestern, unter anderem aus Deutschland, den USA, China und dem Nahen Osten, stellen sich auch mehrere multinationale Klangkörper vor, wie Festivalchefin Gabriele Minz am Dienstag in Berlin sagte. So sei das Youth Orchestra of the Americas, dessen Konzert young.euro.classics eröffnet, mit jungen Musikern aus 20 Ländern besetzt. Insgesamt werden 15 Jugendorchester erwartet.
In einem Campus-Projekt proben zwei junge Orchester aus Mitteleuropa und China gemeinsam. Außerdem kommt es zu einem Zusammentreffen von zwei jungen Orchestern aus dem Nahen Osten: neben dem Symphonieorchester der Buchmann-Mehta School aus Israel wird das Studentenorchester der Hochschule Damaskus erstmals in Deutschland zu hören sein und mit einigen typischen arabischen Instrumenten eine völlig neue Klangfarbe an den Gendarmenmarkt bringen, wie es weiter hieß.
Zu hören sein werden kompositorische Raritäten, Uraufführungen und symphonische Klassiker des 20. Jahrhunderts. Außerdem gibt es eine Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart und Hans Werner Henze anlässlich deren runder Geburtstage, wie die Veranstalter weiter mitteilten.
Das Festival finanziert sich vor allem durch die Unterstützung privater Unternehmen, Förderer und Spender. Der Eintrittspreis beträgt auf allen Plätzen 12 Euro.
(Der Karten-Vorverkauf hat begonnen. Ticket-Hotline: 01805-568100 (10.00 - 20.00 Uhr)
http://www.young-euro-classic.de
Bonn: Adenauer-Kabinettsaal wird zur Konzerthalle
Bonn (ddp-nrw). Der alte Adenauer-Kabinettsaal im Bonner Palais Schaumburg wird zur Konzerthalle. Am 3. Mai findet dort das erste von insgesamt drei Palais-Konzerten statt, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte. Das Palais Schaumburg war einst Sitz der Bundeskanzler Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger und Willy Brandt. Die beiden weiteren Konzerte finden am 31. Mai und 21. Juni statt.
Die Konzertreihe steht den Angaben zufolge unter dem Titel «Völkerwanderungen - Aufbrüche - Verwehungen». Die drei Konzerte seien von dem Komponisten Jean-Jacques Dünki konzipiert worden. Es erklinge Musik aus der Zeit nach 1945. Die Stücke gehörten zum Kernrepertoire der neuen Musik, sie seien von Pierre Boulez, Bernd Alois Zimmermann und György Kurtág.
Außerdem wurden laut Stadtverwaltung Entdeckungen der Generation um 1950 und jüngerer Komponisten für diese neue Bonner Reihe vorbereitet. Schatztruhen seien «geplündert» worden wie zum Beispiel die Paul Sacher Stiftung Basel, eines der weltweit reichsten Archive mit Musik des 20. Jahrhunderts.
Berlin: Opern-Nachwuchs präsentiert vier Uraufführungen
Berlin (ddp-bln). Nachwuchstalente von der Berliner Universität der Künste und der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» stellen in einer Uraufführung vier Kurzopern vor. Unter dem Titel «K.O.4 Welcome Home» sind die Werke in Kooperation mit der Komischen Oper Berlin am Donnerstag im ehemaligen Theater- und Probensaal der Universität der Künste zu erleben. Beteiligt sind Studenten der Studiengänge Szenisches Schreiben, Komposition, Regie, Bühnenbild, Gesang, Dirigieren und Musik. Bereits zum sechsten Mal stellen Komische Oper und die beiden Hochschulen gemeinsam die Arbeiten von Nachwuchs-Operntalenten vor.
http://www.komische-oper-berlin.de
Berlin: Netrebko und Villazon singen an der Staatsoper Unter den Linden
Berlin (ddp). Die Berliner Staatsoper Unter den Linden setzt in der kommenden Spielzeit auf ein breites musikalisches Spektrum von der Barockoper Claudio Monteverdis bis zu einem Werk des Erfinders der virtuellen Popband Gorillaz, Damon Albarn. Neben bekannten Regisseuren wie Robert Wilson, Luk Perceval und Nigel Lowery verpflichtete die Staatsoper dafür Gesangsstars der Opernszene wie die russische Sopranistin Anna Netrebko und den mexikanischen Tenor Rolando Villazon. Insgesamt stehen sieben Opernpremieren auf dem Programm, wie Intendant Peter Mussbach am Dienstag in Berlin ankündigte.
Eröffnet wird die neue Spielzeit am 2. September mit der Performance «The Murder from \'Deafman Glance\'» von Regisseur Robert Wilson. Die musikalische Leitung des Abends hat der Generalmusikdirektor der Staatsoper, Daniel Barenboim.
Der Regisseur, Choreograf, Schauspieler und Sänger Chen Shi-Zheng bringt im Juli 2007 mit Videoprojektionen, Animation und Zirkuselementen das Projekt «Monkey Journey to the West» auf die Staatsopern-Bühne. Das Stück zur Musik von Albarn basiert auf einem chinesischen Roman aus dem 16. Jahrhundert.
http://www.staatsoper-berlin.de