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Wolf Bunge wird Schauspieldirektor in Cottbus +++ Rebekka Kricheldorf gewinnt Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker +++ Susan Sontag erhält Ehrendoktorwürde der Uni Tübingen
Wolf Bunge wird Schauspieldirektor in Cottbus
Cottbus (ddp-lbg). Das Staatstheater Cottbus erhält einen neuen Schauspieldirektor. Der Regisseur Wolf Bunge tritt sein neues Amt mit Beginn der Spielzeit 2003/2004 am Staatstheater Cottbus an, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Der ursprünglich für diese Position vorgesehene Mario Holetzeck bat den neuen Intendanten Martin Schüler aus familiären Gründen kurzfristig um Aufhebung seines Vertrages.
Bunge hatte erst kürzlich - während der 8. Zonenrand-Ermutigung «UTOPIEN?!» - mit der Deutschen Erstaufführung des Schauspiels «Oberst Schädel Hirn Dings» von Hristo Boytchev eine erfolgreiche und vielbeachtete Regiearbeit am Staatstheater Cottbus vorgestellt.
Geboren 1950, studierte Bunge von 1972 bis 1979 Regie am Institut für Schauspielregie und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Sein erstes festes Engagement führte ihn von 1979 bis 1984 an das Berliner Ensemble. 1984 bis 1990 arbeitete er als Schauspieldozent, freier Regisseur für Hörspiel und Theater unter anderem in Cottbus, Rostock, Gera, Leipzig, Kabul, Kopenhagen und Magdeburg. 1990 gründet er gemeinsam mit einer Gruppe von Absolventen der Theaterhochschule «Hans Otto» Leipzig die Freien Kammerspiele Magdeburg als eigenständiges Theater und war dort bis 2001 Intendant. Seither arbeitete Bunge als freischaffender Regisseur und Schauspieldozent.
Rebekka Kricheldorf gewinnt Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Der 8. Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker geht an Rebekka Kricheldorf. Die 28-jährige Autorin erhielt die Auszeichnung am Mittwoch in Frankfurt (Oder) für ihr Stück «Kriegerfleisch». Der Preis ist mit 7670 Euro dotiert und einer Uraufführungsgarantie verbunden. Eine Jury aus Vertretern der Dramaturgischen Gesellschaft Berlin, des Frankfurter Kleist-Forums und Theatermachern hatte das Stück unter 139 Einsendungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Dänemark ausgewählt.
«Kriegerfleisch» sei der gewagteste, originellste und sprachlich begabteste Text, begründete der renommierte Theaterautor und Laudator Oliver Bukowski die Auswahl. Das Drama habe nicht nur Komik, sondern auch eine sehr moderne Art, wieder politisches Theater zu machen. Das Stück werde im Januar 2004 an den Städtischen Bühnen Münster uraufgeführt.
Die 1974 in Freiburg geborene Kricheldorf hatte von 1998 bis 2002 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin gelernt. Schon im Mai 2002 erhielt sie im Wettbewerb des Heidelberger Stückemarktes den Verleger- und den Publikumspreis für ihr erstes Stück «Prinzessin Nicoletta».
Der seit 1996 jährlich vergebene Kleist-Förderpreis gilt als einer der renommiertesten Auszeichnungen für junge Theaterautoren in Deutschland. Das 1997 geehrte Schauspiel «Feuergesicht» von Marius von Mayenburg ist heute eines der wichtigsten deutschsprachigen Stücke der 90er Jahre. Auch der Sieger von 2000 «A. ist eine Andere» der Jungdramatiker Andreas Sauter und Bernhard Studlar wird von Bühnen europaweit nachgespielt.
Susan Sontag erhält Ehrendoktorwürde der Uni Tübingen
Tübingen (ddp-bwb). Die US-amerikanischen Schriftstellerin Susan Sontag wird am Donnerstag (19.00 Uhr) mit der Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen geehrt. Die weltweit bekannte Autorin bekommt die Auszeichnung am Abend bei einem Festkolloquium im Universitätsauditorium von der Neuphilologischen Fakultät verliehen. Sontag ist noch bis Freitag Gast der Tübinger Poetik-Dozentur, in deren Rahmen sie mehrere Vorlesungen hält.
Die 1933 geborene New Yorkerin gilt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Autorinnen der USA. Sie hat sich als Schriftstellerin und Kritikerin, aber auch als Filmemacherin einen Namen gemacht. Die 70-Jährige erhält in diesem Jahr auch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er soll ihr im Oktober in der Frankfurter Paulskirche verliehen werden.