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26.7.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Mainz: Rundfunkkommission der Länder hält an Computer-Gebühr fest +++ Studie: Generation 50 plus meidet das Kino +++ Leipzig: Filmkunstmesse bietet mehr als 50 Vorpremieren +++ Berlin: «The Black Dahlia» eröffnet Filmfestspiele von Venedig +++ Düsseldorf: Veranstaltungsreihe «FilmSchauPlätze» noch bis zum 5. August


Mainz: Rundfunkkommission der Länder hält an Computer-Gebühr fest
Mainz (ddp). Die Rundfunkkommission der Länder hält trotz Protesten von Klein- und Mittelständlern an der zum Januar geplanten Rundfunkgebühr auf Computer fest. Die Gebühr sei klar im Rundfunkstaatsvertrag geregelt, und es bestehe keinen Bedarf, sie in Frage zu stellen, sagte der Chef der federführenden rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Martin Stadelmaier, der Nachrichtenagentur ddp in Mainz. Im Augenblick gebe es «keine erkennbare Berechtigung» zur Aussetzung der gesetzlich vereinbarten Abgabe.
Eine neuerliche Entscheidung der Ministerpräsidenten, in welcher Höhe die Rundfunkgebühr auf internetfähige Computer am Ende ausfallen soll, schließt Stadelmaier aus. Auf Arbeitsebene werde jedoch geschaut, ob die vorgebrachte Kritik ein ernstes Problem für die Unternehmer darstelle, betonte er. Aus seiner Sicht versuchten die Verbände jedoch einen Ausnahmetatbestand als Regelfall zu konstruieren.
Unter anderen hatten der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) die Aussetzung der Gebühr verlangt. Zugleich plädierten die Verbände für eine Veränderung des bestehenden Gebührensystems.
Stadelmaier unterstrich, ob es statt der bisherigen Einzelgeräteabgabe eine andere Form der Rundfunkgebühr gebe, sei derzeit Gegenstand einer Verfassungsbeschwerde. Deshalb sei es «einfach klug», die Entscheidung der Karlsruher Richter abzuwarten, bevor eine Diskussion über eine Umstellung der Rundfunkgebühr erfolgt.
Gegen eine Gebühr auf Computer hatte die Vereinigung der Rundfunkgebührenzahler in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde eingelegt. Der Verband hofft Sprecher Kai König zufolge, dass das Gericht noch in diesem Jahr eine mündliche Verhandlung anberaumt. Der Verband hatte sich im März gegründet und nach eigenen Angaben mittlerweile rund 500 Unterstützer gewonnen, zu denen er Verbandsmitglieder und Spender für die Klage in Karlsruhe zählt.

Studie: Generation 50 plus meidet das Kino
Berlin (ddp). Die deutsche Kinobranche vernachlässigt laut einer Studie mit der Generation «50 plus» ihr vielleicht wichtigstes Publikum. Rund 80 Prozent der so genannten Best Ager könnten durch ein verbessertes Angebot häufiger ins Kino gelockt werden. Dies ist ein Ergebnis der Studie «Demografie und Filmwirtschaft» des Potsdamer Erich Pommer Instituts, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Mehrheit der 50- bis 79-Jährigen sei zu wenig über die Attraktivität eines Kinobesuchs aufgeklärt und zöge es daher vor, Filme im Fernsehen zu schauen. Da 2015 die Hälfte der Bundesbürger älter als 50 Jahre sein werde und angesichts der Kinoflaute im vergangenen Jahr, sollte sich die Filmwirtschaft verstärkt auf dieses Publikum einstellen, forderte der Autor der Studie und Institutsdirektor Klaus Keil.
Obwohl die über 50-Jährigen meist über ein überdurchschnittliches Vermögen verfügen, zunehmend aktiv und an Filmen interessiert sind, gehen sie der Studie zufolge eher selten und erst recht nicht regelmäßig ins Kino. Grundsätzlich sehe diese Altersgruppe keine Notwendigkeit für einen Kinobesuch. Daher müsse das Kino wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen ab 50 gebracht werden, etwa über spezielle Rabatte, bessere Programminformationen, mehr Beinfreiheit in den Sälen und weniger Produktwerbung.
Die Experten plädierten ferner für eine längere Laufzeit von Filmen. Neben Kritiken in Zeitungen und Zeitschriften vertrauten Ältere vor allem Empfehlungen aus dem Familien- und Freundeskreis. Dies führe dazu, dass fast jeder zweite Kinobesuch erst ab der vierten Woche stattfinde.
Um ein älteres Publikum anzulocken, sollen die Kinos laut der Untersuchung zudem ihre Filmwahl sorgfältig treffen. Entspannung stehe für diese Klientel beim Kinobesuch im Vordergrund. Zu viel Sex und Gewalt schreckten ab. Bevorzugt würden hingegen Dokumentationen, Dramen, Kostümfilme und insbesondere auch deutsche Produktionen.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Anteil der Kinogänger über 50 Jahren den Angaben zufolge auf knapp 21 Prozent verdoppelt. Der Prozentsatz der 20- bis 29-Jährigen sei im Gegenzug um zwölf Prozent gesunken. Der ältere Kinobesucher ist laut der Untersuchung meist weiblich, kommt aus einer Großstadt mit über einer halben Million Einwohnern und ist gebildet.
Die deutsche Filmwirtschaft musste 2005 im Vergleich zum Vorjahr einen Einbruch bei den Besucherzahlen von fast 19 Prozent hinnehmen. Allerdings gelang Anfang des Jahres ein Traumstart mit einem Besucher- sowie Umsatzplus von 18 Prozent.

Leipzig: Filmkunstmesse bietet mehr als 50 Vorpremieren
Leipzig (ddp-lsc). Bei der 6. Filmkunstmesse in Leipzig werden nach Angaben des Veranstalters mehr als 50 Deutschland-Vorpremieren zu sehen sein. Die Arthouse-Filme werden den Fachbesuchern vom 11. bis 15. September in zwei Kinos der Stadt gezeigt, wie die «AG Kino - Gilde Deutscher Filmkunsttheater» am Dienstag in Leipzig mitteilte. Zu jedem Film findet in Form von moderierten Gesprächen ein Austausch zwischen Kinobetreibern und Filmverleihern statt. So seien unter anderem neue Filme von Regisseuren wie Woody Allen, Joseph Vilsmair und Hans Steinbichler zu sehen.
Den Angaben zufolge bietet die Messe mit ihren Filmvorführungen, Diskussionsrunden und Seminaren ein Forum für eine Auseinandersetzung mit den Problemen und Möglichkeiten des Filmkunstmarktes. Auf dem Programm stehen Themen wie digitale Qualität der Filme sowie Ausbildung und Management im Kino.
Erstmals wird es in diesem Jahr eine Jugendjury geben. Acht Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren werden die Messe begleiten, Kinomacher beobachten, Filme anschauen, Marketingkonzepte bewerten und ihre Favoriten bestimmen. Zudem werden wieder die Gilde-Filmpreise für den besten deutschen, ausländischen und Dokumentarfilm vergeben. Im vergangenen Jahr erhielt der Film «Sophie Scholl - Die letzten Tage» von Marc Rothemund den nationalen Preis.

Berlin: «The Black Dahlia» eröffnet Filmfestspiele von Venedig
Berlin (ddp). Der neue Thriller von Brian De Palma, «The Black Dahlia», wird die Filmfestspiele von Venedig eröffnen. Mit dem Streifen verfilmte De Palma («Die Unbestechlichen», «Carrie») den Bestseller von James Ellroy über Liebe, Wahnsinn und Tod im Hollywood der 40er Jahre, wie die Agentur Just Publicity am Dienstag in München mitteilte. Die Story basiert auf einem der rätselhaftesten und immer noch ungelösten Kriminalfälle der USA.
Opfer war die Hollywood-Komparsin Betty Ann Short (Mia Kirshner), wegen ihrer schwarzen Kleidung bekannt als «Die Schwarze Dahlie». Sie war 22 Jahre alt, als ihre verstümmelte Leiche 1947 in Los Angeles aufgefunden wurde. Officer Bucky Bleichert (Josh Hartnett) und sein Partner Sergeant Lee Blanchard (Aaron Eckhart) sollen den Fall lösen. Während Blanchards Obsession für den Fall seine Beziehung zu Kay (Scarlett Johansson) gefährdet, gerät Bleichert in den Bann der mysteriösen Madeleine Linscott (Hilary Swank).
In Deutschland kommt der Film am 12. Oktober in die Kinos. Die 63. Filmfestspiele von Venedig finden vom 30. August bis 9. September statt.

Düsseldorf: Veranstaltungsreihe «FilmSchauPlätze» noch bis zum 5. August
Düsseldorf (ddp-nrw). Noch bis zum 5. August sind im Rahmen der Veranstaltungsreihe «FilmSchauPlätze NRW» Streifen an ungewöhnlichen Spielstätten unter freiem Himmel zu erleben. Am Donnerstag sei der Film «Chocolat» auf dem Rathausplatz Schalksmühle zu sehen und am Freitag der Streifen «Das Vermächtnis der Tempelritter» bei der Burg Boetzelaer in Kalkar, teilte die Filmstiftung NRW am Dienstag in Düsseldorf mit.
Im Leverkusener Schloss Morsbroich werde am 29. Juli der Streifen «Die Kinder des Mon¬sieur Mathieu» gezeigt und am 30. Juli stehe der Film «My First Mister» auf dem Willy-Brandt-Platz in Lünen auf dem Programm.
Zwei Termine stünden vor dem Ende der Sommerferien im August an: Am 3. August laufe der Film «Kaltes Land» am Förderturm der Zeche Königsborn in Bönen. Den musikali¬schen Abschluss bilde «Oh Happy Day!» auf dem Gelände der Lindenbrauerei in Unna am 5. August.
Die Veranstaltungsreihe «FilmSchauPlätze NRW» war am 7. Juli in Bergkamen gestartet. Das detaillierte Programm der FilmSchauPlätze in Nordrhein-Westfalen gibt es im Internet unter filmschauplaetze.de oder http://www.filmstiftung.de . Das Programmheft ist bei der Filmstiftung NRW erhältlich.