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Dresden und Hamburg: Sonderkonzerte zugunsten der Hochwasseroper +++ Frankfurt: Mehr als drei Millionen Besucher beim Museumsuferfest +++ Namhafte Interpreten bei Köthener Bachfest +++ Europäisches Musikfest 2002 in Stuttgart eröffnet +++ Schlesische Staatsoper inszeniert «Nabucco» unter freiem Himmel
Dresden: Sonderkonzert zugunsten der HochwasseropferZu einem Höhepunkt gestaltete sich am Freitag, dem 23.8.2002, das erste Sonderkonzert zugunsten der vom Hochwasser Betroffenen, welches gemeinsam vom Dresdner Kreuzchor und der Dresdner Philharmonie in der Desdner Kreuzkirche gegeben wurde. Etwa 1000 Dresdner und Helfer aus anderen Teilen Deutschlands waren der Einladung gefolgt. Der Spendenerlös dieses Konzertes beträgt 11 303 EUR und wird vom Hochwasser geschädigten sozialen Einrichtungen Dresdens zugute kommen.
Benefizkonzert in der Musikhalle Hamburg - Gast: Prinzessin Caroline
Hamburg (ddp-nrd). Ein Konzert des Orchestre Philharmonique de Monte Carlo in der Hamburger Musikhalle sammelt Geld für die Opfer der Flutkatastrophe. Am 4. Oktober spielt das traditionsreiche Orchester aus dem Fürstentum unter der Leitung von Marek Janowski in der Hansestadt. Als Gast wird Prinzessin Caroline von Monaco an der Aufführung teilnehmen, wie die Veranstalter am Sonntag in Hamburg mitteilten. Ein Teil der Konzerteinnahmen geht an die Flutopfer.
Karten für das Konzert gibt es ab sofort unter der Hotline 040 - 47110644 sowie im Internet unter www.musikhalle-hamburg.de.
Frankfurt: Mehr als drei Millionen Besucher beim Museumsuferfest
Frankfurt/Main (ddp-swe). An den Ufern des Mains haben am Wochenende mehr als drei Millionen Menschen das größte Kulturfest Frankfurts gefeiert. Das Museumsuferfest lockte nach den Worten des Veranstaltungsmanagers der Stadt, Kurt Stroscher, bereits am Freitag 650 000 Besucher an den Main. Dank des «idealen» Wetters bevölkerten nach Stroschers Schätzung am Samstag und am Sonntag jeweils rund 1,5 Millionen Besucher die acht Kilometer lange Festmeile. Die Stimmung sei rundum «bombig» gewesen, sagte Stroscher, zu nennenswerten Zwischenfällen sei es nicht gekommen. 2001 zählte die Stadt knapp drei Millionen Menschen beim Fest.
Erstmals öffneten am Wochenende drei Banken ihre Sammlungen zum Museumsuferfest. Dieses Angebot habe sich als «gewaltiger Renner» entpuppt, sagte Stroscher. «Die Leute haben wie in der Nachkriegszeit nach den kostenlosen Einlasskarten angestanden», berichtete der Festmanager. Der drei Euro teure «Museumsbutton», der an allen drei Tagen Eintritt in die Museen gewährte, sei am Sonntagnachmittag praktisch ausverkauft gewesen. Stroscher rechnete mit 150 000 verkauften Buttons, 30 000 mehr als im vergangenen Jahr.
Die Frankfurter Museen luden am Wochenende zu mehr als 500 Führungen, Workshops und Aktionen ein, kulturelle Vielfalt und Kurzweil boten 16 Bühnen mit mehreren 100 Programmpunkten. Zwischen den Ausstellungshallen am Museumsufer reichten die hörbaren Angebote an die Besucher von klösterlicher Musik über Folkloristisches aus mehr als 25 Ländern bis hin zu Disco, Schlager, Soul, Rap und Jazz. Knapp 1000 Stände von Gastronomie bis Kunsthandwerk säumten die Mainufer.
(Internet: www.museumsuferfest.de)
Namhafte Interpreten bei Köthener Bachfest
Köthen (ddp). Hochkarätige Konzerte mit namhaften Interpreten erwarten die Musikfreunde ab Donnerstag bei den 19. Köthener Bachfesttagen. Das anspruchsvolle Programm erstreckt sich erstmals über zwei Wochenenden bis zum 8. September und sieht neben den Konzerten auch ein umfangreiches wissenschaftliches Programm vor. Während an den beiden Wochenenden vorrangig musikalische Veranstaltungen angeboten werden, kommen nach Angaben der Veranstalter an den Tagen dazwischen die Bach-Forscher zu Wort, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse bei der Aufarbeitung des umfangreichen Erbes des großen Meisters vorzustellen.
Im Mittelpunkt der Festtage stehen Werke, die Bach zwischen 1717 und 1723 während seiner Zeit als Hofkapellmeister des Fürsten Leopold in Köthen geschaffen hat. So erklingt zur Eröffnung am Donnerstag in der St. Jakobs-Kirche das Original von Bachs h-Moll-Messe, dargeboten vom Balthasar-Neumann Ensemble unter Leitung von Thomas Hengelbrock. Zum ersten Mal aufgeführt wird einen Tag später die Neufassung des «Musikalischen Opfers» von Bach.
Ein Gastspiel in Köthen geben auch der Monteverdi-Choir und die English Baroque Soloists unter Leitung von John Eliot Gardiner. Ferner stehen Konzerte mit dem Hilliard Ensemble, der Wiener Akademie unter Leitung von Martin Haselböck, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Ensemble Sonnerie und dem Linos-Ensemble auf dem Programm.
Im vergangenen Jahr kamen 5000 Besucher zu den Konzerten der Bach-Festtage. Die Stadt veranstaltet seit 1967 alle zwei Jahre Bach-Festtage.
(www.bach-in-koethen.de)
Europäisches Musikfest 2002 in Stuttgart eröffnet
Stuttgart (ddp-bwb). Mit einem Festakt im Neuen Schloss ist am Sonntag in Stuttgart das Europäische Musikfest 2002 der Internationalen Bachakademie eröffnet worden. Kulturstaatssekretär Michael Sieber (CDU) begrüßte das Festensemble, zu dem rund 200 junge Musiker aus 25 Ländern gehören. Sieber sagte, mit dieser internationalen Zusammensetzung bestätige die Bachakademie Stuttgart ihren Ruf als «Goethe-Institut der Musik».
Bei dem Musikfest, das bis zum 8. September dauert, stehen in diesem Jahr die Werke Ludwig van Beethovens im Mittelpunkt. Zu den mehr als 70 Veranstaltungen, die Sieber als «großes Fest mit atemberaubender musikalischer Fülle» bezeichnete, erwartet die Bachakademie rund 30 000 Besucher.
Im Konzertprogramm wird das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart unter der Leitung von Sir Roger Norrington alle neun Sinfonien Beethovens aufführen. Der Künstlerische Leiter der Bachakademie, Helmuth Rilling, präsentiert mit dem Festival Chor und Orchester des Europäischen Musikfestes eine konzertante Version von Beethovens einziger Oper «Fidelio» sowie die «Missa solemnis». Das musikalische Programm wird durch Vorträge, Lesungen und Ausstellungen zum Werk Beethovens ergänzt.
(Internet: www.bachakademie.de)
Schlesische Staatsoper inszeniert «Nabucco» unter freiem Himmel
Aschendorf (ddp-nrd). Unter freiem Himmel inszeniert die Schlesische Staatsoper Bytom die italienische Oper «Nabucco» von Giuseppe Verdi. Das von seinen mächtigen Chorszenen lebende Werk wird am Sonntagabend im historischen Garten von Gut Altenkamp im emsländischen Aschendorf aufgeführt, wie der Kulturkreis Papenburg am Samstag mitteilte. Das schlesische Ensemble kommt den Angaben zufolge mit einem Aufgebot von mehr als 100 Solisten, Chorsängern und Orchestermitgliedern ins Emsland.
Hintergrund der Opernhandlung sind die Eroberung Jerusalems 587 vor Christi und die Wegführung des jüdischen Volkes in babylonische Gefangenschaft. Die Uraufafführung am 9. März 1842 in der Mailänder Scala wurde zum Triumph ohnegleichen für den Komponisten. Der «Gefangenenchor» aus «Nabucco» ist bis heute eine der bekanntesten Chorszenen der Opernliteratur.