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Trzebiechów: Tagung zu neuentdeckten Werken des Künstlers Henry van de Velde +++ Hamburg: Libeskind lehnt Bau des Berliner Stadtschlosses ab +++ Berlin: 150 000. Besucher in Franzosen-Schau in der Alten Nationalgalerie
Trzebiechów: Tagung zu neuentdeckten Werken des Künstlers Henry van de Velde
Trzebiechów (ddp-lbg). Auf einer internationalen Tagung im polnischen Trzebiechów (Trebschen) präsentieren Kunsthistoriker und Denkmalpfleger am Freitag (28. September) das wiederentdeckte Werk des belgischen Jugendstil-Designers Henry van de Velde (1863-1957). Vor fünf Jahren waren in dem Ort künstlerische Hinterlassenschaften van de Veldes in einem heutigen Pflegeheim entdeckt worden, wie ein Sprecher des Deutschen Kulturforums östliches Europa mitteilte.
In dem Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Sanatorium, das seit drei Jahre restauriert wird, seien weitaus mehr künstlerische Details gefunden worden als bisher angenommen. So seien 2005 unter vielen Farbschichten der Innenausstattung verborgene Schablonenmalereien in gutem Zustand zum Vorschein gekommen. Diese seien einmalig im Werk van de Veldes und gehörten zu den umfangreichsten und am besten erhaltenen Malereien des belgischen Architekten.
Hamburg: Libeskind lehnt Bau des Berliner Stadtschlosses ab
Hamburg (ddp-bln). Stararchitekt Daniel Libeskind lehnt die Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses als rückwärtsgewandt ab. «Man muss die Herausforderung der Geschichte annehmen, sonst kann man Architektur gleich den Ideenlosen übergeben», sagte der Schöpfer des Jüdischen Museums der «Bild»-Zeitung (Mittwochausgabe). Seiner Meinung nach reiche es nicht aus, einen «Cartoon der Vergangenheit zu zeichnen». «Berlin will doch etwas schaffen, das schafft man nicht, indem man rückwärts denkt», sagte Libeskind.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat nach der erneut entfachten Debatte über Kostensteigerungen in der vergangenen Woche einen «zügigen» Baubeginn des Stadtschlosses zugesichert. Die Diskussion über die Kosten des sogenannten Humboldt-Forums war nach einer Haushaltsausschusssitzung erneut aufgekommen. Einige Parlamentarier hatten bezweifelt, dass der Bau im festgelegten Kostenrahmen von 480 Millionen Euro zu realisieren ist. Der Architektenwettbewerb soll im November beginnen.
Berlin: 150 000. Besucher in Franzosen-Schau in der Alten Nationalgalerie
Berlin (ddp-bln). In der Ausstellung «Frankreich in der Alten Nationalgalerie» ist am Dienstag der 150 000. Besucher begrüßt worden. Der Jubiläumsgast Alexis Prinz von Hessen (30) studiert in Berlin Kunstgeschichte, wie eine Sprecherin der Staatlichen Museen zu Berlin mitteilte. In Kürze geht er zurück ins thüringische Herleshausen, wo er geboren ist.
Die Exposition offeriert mit 60 Werken fast den kompletten Bestand der Alten Nationalgalerie an französischer Kunst des 19. Jahrhunderts. Darunter sind die legendären Erwerbungen des damaligen Direktors Hugo von Tschudi, der um 1900 unter anderem die ersten Werke von Cézanne, Manet und van Gogh offiziell in ein Museum brachte. Zusammen mit der Ausstellung «Die schönsten Franzosen kommen aus New York» in der Neuen Nationalgalerie gibt die Schau den Angaben zufolge ein selten vollständiges Bild der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts.
Neben den Gemälden können die Besucher 30 Zeichnungen und Druckgraphiken französischer Meister aus dem Berliner Kupferstichkabinett bewundern. Ein weiterer Ausstellungsabschnitt ist dem Thema «Berliner Impressionismus» gewidmet, in dem Malerei der Berliner Secession um 1900 vorgestellt wird.
Die Ausstellung dauert bis zum 7. Oktober. Mit einem Ticket der Metropolitan-Ausstellung kann man am selben Tag die Schau in der Alten Nationalgalerie zum reduzierten Eintritt (4 Euro) besuchen. Beide Ausstellungen werden finanziell durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie ermöglicht.