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Köln: Mike Kelley erhält Kölner Hahn-Preis +++ London: Gerhard Richters «Herr Heyde» wird in New York versteigert +++ Dortmund: RWE Tower zeigt grafische Arbeiten von Immendorff +++ Köln: Museum zeigt Medienkunst im Dialog mit Alten Meistern +++ Halle: Ausstellung würdigt Grafiker Lutz Grumbach
Köln: Mike Kelley erhält Kölner Hahn-PreisKöln (ddp-nrw). Mike Kelley erhält am Montag (19.00 Uhr) den Kölner Hahn-Preis 2006 der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig. Der in Los Angeles lebenden Künstler wurde von einer Jury aus 37 Kandidatenvorschlägen ausgewählt, wie eine Museumssprecherin am Freitag mitteilte.
Mit der Ernennung von Mike Kelley würdigt die Gesellschaft für Moderne Kunst «einen der vielseitigsten und einflussreichsten Künstler der Gegenwart», hieß es weiter. Da es sich beim Hahn-Preis Köln um einen Ankaufspreis handelt, erwirbt die Gesellschaft für Moderne Kunst die Arbeit «Primal Architecture» aus dem Jahr 1995. Für den Ankauf investiert die Gesellschaft für Moderne Kunst die fast zweieinhalbfache Summe des vorgesehenen Etats von 100 000 Euro. Das Werk von Mike Kelley geht als Dauerleihgabe in die Sammlung des Museum Ludwig.
Die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig Köln wurde 1985 von 43 Kölner privaten Sammlern und Kunstfreunden als eingetragener Verein gegründet. Ihr Ziel ist, «die Auseinandersetzung mit der modernen und zeitgenössischen Kunst am Museum Ludwig finanziell und ideell zu unterstützen». Aus 43 Gründern ist heute ein Kreis von über 600 aktiven Förderern entstanden.
London: Gerhard Richters «Herr Heyde» wird in New York versteigert
London (ddp). Das Auktionshaus Christie´s versteigert am 15. November in New York das unter Experten als Schlüsselwerk für Gerhard Richters gesamtes Oeuvre geltendes Werk «Herr Heyde, als er sich den Behörden stellte». Der Schätzwert liegt bei umgerechnet 1,6 bis 2,4 Millionen Euro, wie Christie´s in London mitteilte. Erst vor wenigen Tagen war bekannt worden, dass Richter erneut weltweit der gefragteste Künstler der Gegenwart ist. Der 1932 in Dresden geborene Richter sicherte sich den ersten Platz im Kunstkompass der Zeitschrift «Capital» zum wiederholten Male.
«Dieses wichtige Werk Gerhard Richters wird auf großes internationales Interesse stoßen, auch da es seit seiner Schaffung 1965 nicht mehr auf dem Kunstmarkt angeboten wurde», sagte Andreas Rumbler, Geschäftsführer von Christie´s Deutschland. Es sei ein bedeutendes Zeitdokument der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Bildunterschrift «Werner Heyde, als er sich den Behörden stellt» im November 1959, verweise auf schreckliche deutsche Geschichte sowie auf eine tragische Facette in Richters Familiengeschichte.
Richters Tante Marianne war im Rahmen des von Heyde mit verantworteten Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten ermordet worden. Mit seinem Ölbild «Tante Marianne», das im gleichen Jahr wie «Herr Heyde» (1965) entstand, hatte der Künstler seiner Tante und damit allen Euthanasie-Opfern ein Denkmal gesetzt.
Richters erster Schwiegervater, Heinrich Eufinger, hatte als leitender SS-Arzt und Kollege von Heyde den Tod von Richters Tante Marianne mit verantwortet. Richter hatte Eufingers Tochter Ema 1957 in Dresden geheiratet. Von den Verbrechen seines Schwiegervaters hatte der Künstler nach eigenen Angaben keine Kenntnis.
Dortmund: RWE Tower zeigt grafische Arbeiten von Immendorff
Dortmund (ddp-nrw). Mehr als 50 Grafiken des Künstlers Jörg Immendorff sind ab heute im Foyer des RWE Towers in Dortmund zu sehen. Zu den ausgestellten Arbeiten gehören unter anderem «Café de Flore» oder das Motiv «Energie», das Immendorff 2003 als Vorlage für die Glasgestaltung der so genannten Energiefenster der Messe Essen diente.
RWE setzt damit seine Reihe «Die Kunst unserer Region» fort. Ergänzt wird die Grafik-Schau im RWE Tower von einer Ausstellung im Stadtmuseum Hattingen, die einen größeren Überblick über das grafische Werk Immendorffs gibt.
Die Ausstellung im RWE Tower dauert bis zum 20. Dezember und ist werktags von 9.00 bis 17.00 geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.
Köln: Museum zeigt Medienkunst im Dialog mit Alten Meistern
Köln (ddp-nrw). Mit der Ausstellung «Echo. Neue Medien – Alte Meister» öffnet sich das Kölner Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud ab heute erstmals zeitgenössischer junger Kunst. Elf Medienkünstler zeigen Videoinstallationen, Fotoarbeiten und Objekte, die als Antworten auf Werke Alter Meister verstanden werden sollen. Die Schau läuft nach Museumsangaben vier Wochen. Für sie werde die übliche Trennung von ständiger Sammlung und Sonderausstellung aufgehoben, hieß es.
Die elf Medienkünstler sind alle mit dem Kölner Spiridon-Neven-DuMont-Preis ausgezeichnet worden. Für die Ausstellung schufen sie eigens neue Werke oder modifizierten bestehende Arbeiten.
Direktor Andreas Blühm beschrieb die Schau als «packenden Dialog zwischen Alten und Neuen Meistern». Es werde nicht das letzte Projekt dieser Art sein. Im kommenden Frühjahr will das Museum eine moderne Umsetzung der Ursula-Legende präsentieren, die neben den entsprechenden mittelalterlichen Tafelbildern gezeigt wird.
Das Wallraf-Richartz-Museum/Fondation Corboud ist dienstags von 10.00 bis 20.00 Uhr, mittwochs bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Halle: Ausstellung würdigt Grafiker Lutz Grumbach
Halle (ddp-lsa). Eine Ausstellung in Halle würdigt ab heute das künstlerische Schaffen des Grafik-Designers Lutz Grumbach, der am Dienstag seinen 65. Geburtstag feiert. Bis zum 16. November sind im Künstlerhaus unter dem Titel «Lutziphoros» 188 Plakate, Grafiken, Bilder und andere Werke aus Grumbachs langjährigem Schaffen zu sehen. Morgen eröffnet dann der Hallesche Kunstverein in der Foyer-Galerie des Opernhauses eine weitere Schau mit Arbeiten seines langjährigen Mitglieds.
Der in Leipzig geborene Grumbach studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Seit 1966 ist er freischaffend als Grafikdesigner in Halle tätig. Er entwickelte unter anderem Konzepte für bedeutende Kunstausstellungen.