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27.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Berlin: Rund 34 000 Besucher sahen bereits große «Melancholie»-Schau +++ Merseburg: Bilder in Sitte-Galerie werden aufgehangen +++ Düsseldorf: Matisse-Ausstellung lockt 290 000 Besucher +++ Essen: Foto-Ausstellung zum Thema Arbeit beginnt in Essen +++ Trzebiechow: Spur des Jugendstilpioniers van de Velde führt bis nach Polen +++ Warschau/Leipzig: Werke der «Leipziger Schule» in Polen ausgestellt


Berlin: Rund 34 000 Besucher sahen bereits große «Melancholie»-Schau
Berlin (ddp-bln). In der Hauptstadt stehen Berliner und Gäste wie einst bei der MoMA-Ausstellung wieder nach Kunst an. Vor der Neuen Nationalgalerie bildeten sich bereits am zweiten Wochenende nach Eröffnung der Schau «Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst» Besucher-Schlangen. Zeitweise mussten die Kunst-Fans eine Stunde warten, um in die Ausstellung zu kommen, wie André Odier vom Verein der Freunde der Nationalgalerie, der die Schau finanziert, am Sonntag sagte. Insgesamt hätten rund 34 000 Besucher die Schau seit ihrer Eröffnung am 17. Februar gesehen.
Bis zum 7. Mai sind über 300 Werke unter anderen von Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Johann Heinrich Füssli, Caspar David Friedrich, Vincent van Gogh, Edvard Munch und Jörg Immendorf zu sehen. Die Staatlichen Museen zu Berlin haben die Leihgaben aus den großen Museen der Welt in Kooperation mit der Réunion des Musées Nationaux zusammengetragen. Die Exponate reichen von attischen Stelen bis zu zeitgenössischer Kunst. Der Besucher wird durch mehr als zwei Jahrtausende der Kunstgeschichte geführt.
Vor Berlin feierte die Schau in Paris mit 300 000 Besuchern im Grand Palais Triumphe.

Merseburg: Bilder in Sitte-Galerie werden aufgehangen
Merseburg (ddp-lsa). Zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung der Willi-Sitte-Galerie in Merseburg werden in der sanierten historischen Domkurier die letzten Handgriffe erledigt. Kunstwissenschaftler hängen die Gemälde und Grafiken des halleschen Künstlers Sitte auf, die ab Mittwoch in Merseburg gezeigt werden. Bereits am Dienstag zum 85. Geburtstag von Sitte wird die Galerie feierlich eröffnet.
Aus den vergangenen 60 Jahren werden unter anderem das Bild «Rufende Frauen» von 1957, «Mann auf seiner Vergangenheit sitzend» von 1991 oder «Das neue Hemd oder Phasen der Angleichung» von 1983 zu sehen sein. Auf 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden nach Angaben des Kuratoriums jeweils 80 Gemälde und Handzeichnungen sowie 30 Grafiken von Sitte ausgestellt. Gezeigt werden auch zwei große Teile des Sitte-Wandbildes aus Suhl. Laut Kuratorium ist von den großen DDR-Künstlern Sitte der einzige, dessen Werk in dieser Geschlossenheit in Mitteldeutschland bleibt.
Die Sanierung der historischen Domkurie zwischen Dom und Schloss hat etwa 2,7 Millionen Euro gekostet. Die Stadt Merseburg wird das Haus an die «Willi-Sitte-Stiftung für realistische Kunst» übergeben, die wiederum in dem Komplex die Galerie betreibt.

Düsseldorf: Matisse-Ausstellung lockt 290 000 Besucher
Düsseldorf (ddp). Mit einer Rekordzahl von 290 000 Besuchern ist am Sonntag in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K 20) die große Ausstellung zu Werk und Leben des französischen Malers Henri Matisse zu Ende gegangen. Damit breche die vor rund vier Monaten eröffnete Schau die bisherigen Rekorde und seit die erfolgreichste Kunstausstellung in Düsseldorf, teilten die Organisatoren zum Abschluss mit.
In der Schau mit dem Titel «Figur, Farbe, Raum» waren 195 Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Druckgraphiken und Papierschnitte aus allen Schaffensperioden des Künstlers zu sehen gewesen. Die Werke wurden aus namhaften Museen ausgeliehen, darunter das großformatige Gemälde «Die Klavierstunde» (1916) aus dem New Yorker Museum of Modern Art.

Essen: Foto-Ausstellung zum Thema Arbeit beginnt in Essen
Essen (ddp-nrw). Zeitgenössische Fotografie zum Thema Arbeit ist ab heute (10.00 Uhr) in einer Ausstellung im Essener Museum Folkwang zu sehen. Die bis 23. April präsentierten Werke entstanden im Rahmen des so genannten International Photography Research Project (IPRN) in mehreren europäischen Ländern. Alle Objekte setzen sich mit dem Thema Arbeit auseinander - ein Bereich, der durch Strukturwandel und Globalisierungsprozesse grundlegenden Veränderungen unterworfen ist.
Unter dem Titel «Changing Faces» wurde das Projekt zur Fotografie im Jahr 2004 von der Universität in Sunderland (Großbritannien) initiiert. Die von der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang organisierte Schau «Changing Faces: Work» stellt die Ergebnisse der ersten Phase aus dem Jahr 2005 vor. Präsentiert werden Arbeiten von bis zu sieben europäischen Fotografen, die jeweils während eines mehrwöchigen Aufenthaltes in einem Gastland fotografiert haben.

Trzebiechow: Spur des Jugendstilpioniers van de Velde führt bis nach Polen
Trzebiechow (Trebschen) (ddp-lsc). Die europäische Route auf den Spuren des Künstlers und Architekten Henry van de Velde (1863-1957) führt künftig bis nach Polen. Trzebiechow (Trebschen) reiht sich in die van de Velde-Route ein, die bislang von Gent im Westen bis Chemnitz im Osten führte. Die innenarchitektonischen Arbeiten des Belgiers im ehemaligen Sanatorium Trebschen seien einzigartig und von europäischem Rang, sagte Krzysztof Romankiewicz, Landrat von Zielona Gora (Grünberg), am Wochenende in Trebschen. Sie stießen auf zunehmendes Interesse von Fachleuten und Kunstinteressierten aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien, aber auch aus Polen.
Der Landkreis, das Kulturministerium und die Europäische Union hätten bisher 400 000 Euro für die Sanierung und Rekonstruktion des kulturhistorischen Erbes bereitgestellt. Die jüngste Entdeckung seien zahlreiche originale Schablonenmalereien aus der Bauzeit 1903 bis 1905, die von Fachleuten der Universität Torun (Thorn) freigelegt wurden.
Die vor etwa vier Jahren zufällig entdeckte Innenausstattung des europäischen Wegbereiters der Moderne in dem heutigen Altenpflegeheim ist die einzig bekannte Arbeit van de Veldes in Polen. Der Landkreis Zielona Gora als Eigentümer des Objektes setzt sich jetzt für die vollständige Restaurierung ein. Von der Henry van de Velde-Gesellschaft Polen wurde im Verwaltungsgebäude bereits ein Gedenkzimmer eingerichtet.
http://www.henryvandevelde.pl

Warschau/Leipzig: Werke der «Leipziger Schule» in Polen ausgestellt
Warschau/Leipzig (ddp-lsc). Eine Ausstellung in Polen zeigt erstmals bedeutende Werke von Leipziger Künstlern. Die Schau «Neue deutsche Malerei: Leipziger Kunst» mit ihren mehr als 80 Exponate ist seit Freitag in Warschau zu sehen, wie die Verbundnetz Gas AG am Freitag in Leipzig mitteilte. Das Unternehmen ist Mitveranstalter der Ausstellung und Eigentümer der meisten Gemälde. Die Werke sind im Anschluss in den Städten Poznan, Krokowa und Koszalin zu sehen. Dabei handelt es sich um Arbeiten von Künstlern der «Leipziger Schule«, darunter Werner Tübke und Arno Rink. Stellvertretend für die »Neue Leipziger Schule« werden Werke von Neo Rauch, Tilo Baumgärtel sowie Christoph Ruckhäberle und Matthias Weischer ausgestellt.
Der Begriff »Leipziger Schule« leitet sich von der 1764 in der Stadt gegründeten Hochschule ab, die seit 1950 den Namen »Hochschule für Grafik und Buchkunst« trägt. Die meisten Künstler, die in der Ausstellung präsentiert werden, haben dort studiert.
Die Bilderschau ist Teil der Veranstaltungen im Rahmen des deutsch-polnischen Jahres. Im vorigen Jahr war zum selben Anlass die Ausstellung »Polen kommt» in verschiedenen deutschen Städten, darunter in auch Leipzig, gezeigt worden.