Body
Dresden: Historisches Grünes Gewölbe wird an Kunstsammlungen übergeben +++ Dessau: Münsteraner Architekturstudenten gewinnen Bauhaus Award +++ Düsseldorf: Land vergibt Stipendien für Künstlerinnen mit Kindern +++ Dessau: «Werkstattpraxis von van Eyck bis Cranach» ausgestellt +++ Löningen: Werke von Pablo Picasso in Löningen zu sehen +++ Billerbeck: Grafiken von Georg Baselitz in der Kolvenburg
Dresden: Historisches Grünes Gewölbe wird an Kunstsammlungen übergeben
Dresden (ddp-lsc). Nach aufwendiger Rekonstruktion übergibt Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) am kommenden Dienstag das Historische Grüne Gewölbe an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Insgesamt vier Jahre dauerten die Arbeiten zur Wiedererrichtung der Prunkkabinette, an der etwa 120 Ingenieure, Architekten, Vergolder, Bildhauer, Tischler und Restauratoren von 72 Firmen mitwirkten. Nach Angaben des Finanzministeriums kommen davon 65 Firmen aus Sachsen, die sich unter anderem um die originalgetreue Holzverkleidung, Wandbemalung und die zahlreichen historisch nachgebildeten Schmuckspiegel kümmerten.
Im Historischen Grünen Gewölbe ist die Pracht von 3000 Kunstwerken aus Gold, Silber, Edelsteinen und Email, Elfenbein, Bronze und Bernstein erlebbar. Ab 15. September sollen in den Kabinetten mit einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern prunkvolle Kostbarkeiten wie Schmuck, Kunsthandwerk und Möbel gezeigt werden.
Der Freistaat hat für die gesamte Wiederherstellung des Gewölbes rund 45 Millionen Euro investiert. Allein die historische Wandverkleidung hat 13 Millionen Euro gekostet.
Dessau: Münsteraner Architekturstudenten gewinnen Bauhaus Award
Dessau/Münster (ddp-nrw). Zwei Architekturstudenten aus Münster haben sich den ersten Preis beim 4. Internationalen Bauhaus Award gesichert. Stephan Webers und Michél Flaßkamps Arbeit «EMMER moves out» sei von der Jury als besonders herausragend gewertet worden, teilte die Stiftung Bauhaus Dessau am Wochenende mit. Dem «intelligenten und überzeugend präsentierten Entwurf» sei es gelungen, das Ensemble der Meisterhäuser in Dessau als Einheit wiederherzustellen, ohne das Direktorenhaus Gropius zu rekonstruieren und ohne die Spuren der Geschichte zu negieren, hieß es zur Begründung.
Unter dem Motto «Aktualisierung der Moderne» waren junge Gestalter, Künstler und Wissenschaftler aufgefordert, für das frühere Direktorenhaus Gropius im Ensemble der Meisterhäuser in Dessau Ideen zu entwickeln, die sich mit den Grundwerten der Moderne auseinandersetzen. Außerdem sollten die Arbeiten einen Bezug zum Ort, zur Stadtentwicklung und zum Bauhaus herstellen. Während der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg war das Direktorenhaus Gropius zum größten Teil zerstört worden. 1956 entstand auf dem noch bestehenden Sockelgeschoss des Hauses ein Einfamilienhaus mit Satteldach.
Insgesamt waren 55 Ideen und Entwürfe aus 23 Ländern, darunter neben Deutschland auch aus Afghanistan, China, Ecuador, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und Südafrika, für den Award eingereicht worden. Der zweite Preis ging an zwei Architekten aus Amsterdam für ihren Vorschlag «Untitled Space». Entgegen der ursprünglichen Ankündigung vergab die Jury keinen dritten Preis, sondern ließ das Preisgeld in Höhe von 12 000 Euro zu zwei Dritteln dem Erstplatzierten und zu einem Drittel dem Zweitplatzierten zugute kommen.
http://www.bauhaus-dessau.de
Düsseldorf: Land vergibt Stipendien für Künstlerinnen mit Kindern
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Landesregierung vergibt erneut spezielle Stipendien für bildende Künstlerinnen mit Kindern. Im Unterschied zu den anderen Stipendien des Landes brauchen die ausgewählten Künstlerinnen ihren Aufenthaltsort nicht zu wechseln, um die Förderung nutzen zu können, wie das Landespresseamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Sie erhalten fünf Monate lang 1000 Euro und können an ihrem jeweiligen Wohnort arbeiten.
Wie in den Vorjahren werden den weiteren Angaben zufolge fünf Stipendien ausgeschrieben, deren Auszahlung ab dem 1. August beginnt. Bewerben können sich in Nordrhein-Westfalen lebende und arbeitende bildende Künstlerinnen mit mindestens einem Kind unter 14 Jahren. Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen ist der 31. Mai.
(Die Bewerbungsunterlagen sind unter http://www.frauenkulturbuero-nrw.de oder per E-mail: info [at] frauenkulturbuero-nrw.de (info[at]frauenkulturbuero-nrw[dot]de) erhältlich.)
Dessau: «Werkstattpraxis von van Eyck bis Cranach» ausgestellt
Dessau (ddp-lsa). Die Anhaltische Gemäldegalerie in Dessau zeigt vom 2. April bis 14. Mai die Schau «Von der Vorzeichnung zum Gemälde - Werkstattpraxis von Van Eyck bis Cranach». Im Mittelpunkt stehen Rekonstruktionen maltechnischer Vorgehensweisen von der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wie eine Sprecherin der Anhaltischen Gemäldegalerie mitteilte. Mit Untersuchungsergebnissen von altdeutschen Gemälden wie der Cranach-Werke werde die Ausstellung ergänzt.
Einzelne Arbeitsprozesse wie beispielsweise Übertragungstechniken werden den Angaben zufolge anhand des Dessauer Graphikbestandes veranschaulicht. Erstmals sollen zudem die bei der so genannten Infrarotreflektographie sichtbar gewordenen Unterzeichnungen ausgewählter Dessauer Gemälde vorgestellt werden. Einzelne Arbeitsschritte beim Entstehen eines spätmittelalterlichen Tafelgemäldes werden in einem Video demonstriert.
Am 14. Mai hält der Restaurator Christoph Schölzel von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden laut Sprecherin in Dessau einen Vortrag über die Maltechnik und Restaurierungsgeschichte des Dresdener Marientriptychon von Jan van Eyck.
Die Ausstellung in der Orangerie beim Schloss Georgium ist täglich außer Montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Löningen: Werke von Pablo Picasso in Löningen zu sehen
Löningen (ddp-nrd). Nach Salvador Dali und Leonardo da Vinci lockt mit Pablo Picasso ein dritter großer Name der internationalen Kunstwelt nach Löningen im Kreis Cloppenburg. Vom 1. April bis 18. Juni zeigt die Löninger Galerie auf einer Fläche von 450 Quadratmetern wertvolle Lithographien, rare grafische Folgen und Originalplakate des spanischen Künstlers, wie die Stadtmarketing GmbH am Freitag ankündigte.
Picasso experimentierte erst im Alter von 64 Jahren mit der Technik der Lithographie. Die Arbeit mit den Lithosteinen wurde ihm wegen des großen Gewichts jedoch zu mühsam. Deshalb benutzte er ab 1945 alternative Druckträger wie Aluminium-, Zink- und Glasplatten. Mehrere dieser grafischen Arbeiten sind in der Ausstellung in Löningen zu sehen.
Die Schau ist täglich außer montags zwischen 11.00 Uhr und 18.00 Uhr geöffnet. Turnusmäßige Führungen werden jeweils ab 15.00 Uhr angeboten.
http://www.loeningen.de
Billerbeck: Grafiken von Georg Baselitz in der Kolvenburg
Billerbeck (ddp-nrw). Großformatige Druckgrafiken des Künstlers Georg Baselitz sind ab 2. April in der Kolvenburg Billerbeck (Kreis Coesfeld) zu sehen. Im Vordergrund stehen bei der bis 18. Juni dauernden Schau neuere Zyklen aus dem Werk des Künstlers, die sich im Vergleich zu früheren Arbeiten durch einen unbeschwerteren Umgang mit Themen und Techniken auszeichnen, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten. Repräsentiert werde diese neue Phase durch mehr als 30 Schlüsselwerke, etwa durch Pferdebilder der Serie «Mit Richard unterwegs».
Internationale Bekanntheit erlangte der 1938 geborene Baselitz unter anderem durch seine Technik, das Oben nach Unten zu kehren und die Welt damit buchstäblich auf den Kopf zu stellen. Auffällig ist auch die Größe seiner Drucke, die bis zu 2,30 Meter hoch sind. Seine Arbeiten waren unter anderem auf der Biennale in Venedig und in einer Retrospektive im New Yorker Guggenheim Museum zu sehen.
Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis samstags von 13.00 bis 18.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10.00 bis 12.30 und von 13.30 bis 17.30 Uhr. Zur Vernissage am 2. April ab 18.00 Uhr gibt es Jazzmusik und einen Vortrag von Siegfried Gohr, Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Der Eintritt kostet 1,50 Euro, ermäßigt 1 Euro.