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27.3.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Karlsruhe: Kunstmesse «Art Karlsruhe» verbucht neuen Besucherrekord +++ Maria Laach: Restaurierung des «Paradieses» der Abteikirche Maria Laach begonnen +++ Dresden: Neue Klage gegen Waldschlößchenbrücke +++ Essen: Museum Folkwang zeigt Entwürfe des Architektenwettbewerbs


Karlsruhe: Kunstmesse «Art Karlsruhe» verbucht neuen Besucherrekord
Karlsruhe (ddp). Die Kunstmesse «Art Karlsruhe» hat einen neuen Gästerekord erzielt. Wie die Veranstalter am Montag mitteilten, besuchten bis zum Abschluss am Sonntagabend mehr als 35 000 Menschen die Messe. Damit wurden die Erwartungen der Messe- und Kongressgesellschaft Karlsruhe erfüllt. Im Vorjahr kamen knapp 32 000 Besucher zur «Art Karlsruhe». Bei der Messepremiere im Jahr 2004 waren es 20 500 Gäste.
In diesem Jahr hatten 161 Galerien aus neun Ländern Kunstwerke von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart angeboten. Dabei wurden nach Veranstalterangaben auch Werke der Spitzenklasse verkauft, darunter ein Gemälde von Carl Hofer aus dem Jahr 1931 für 120 000 Euro. Die nächste «Art Karlsruhe» findet von 28. Februar bis 2. März 2008 statt.

Maria Laach: Restaurierung des «Paradieses» der Abteikirche Maria Laach begonnen
Maria Laach (ddp). In Maria Laach (Kreis Ahrweiler) ist mit der Restaurierung der Vorhalle der dortigen Abteikirche begonnen worden. Das als «Paradies» bezeichnete Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert solle weitgehend in den Ursprungszustand zurückversetzt werden, sagte der verantwortliche Restaurator Thomas Lehmkuhl am Montag in Maria Laach. Umwelteinflüsse und Bausünden in den vergangenen Jahrhunderten hätten ihre Spuren an der Gebäudesubstanz hinterlassen.
Die Kosten für die Restaurierung in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro werden von Sponsoren getragen, darunter der Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz. Bis zum Jahr 2010 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Abtei Maria Laach wird nach einer Schätzung der Klosterleitung jährlich von 1,5 Millionen Menschen besucht.

Dresden: Neue Klage gegen Waldschlößchenbrücke
Dresden (ddp-lsc). Gegen den Bau der Waldschlößchenbrücke regt sich neuer juristischer Widerstand. Nach Angaben des Rechtsanwalts Lothar Hermes hat einer seiner Mandanten am Montag einen Antrag auf Baustopp eingereicht. Zur Begründung führte Hermes eine inzwischen geänderte Rechtsprechung zur europäischen Richtlinie Fauna-Flora-Habitat an.
Sollte die Waldschlößchenbrücke gebaut werden, droht dem Elbtal die Aberkennung des UNESCO-Titels als Weltkulturerbe. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hatte vor zwei Wochen verfügt, dass die Stadt Dresden die Bauaufträge für die Elbquerung erteilen muss. Die Kommune will gegen das Urteil vor das Bundesverfassungsgericht und den sächsischen Verfassungsgerichtshof ziehen.
Anwalt Hermes verwies nun auf eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 17. Januar, das den dortigen Planfeststellungsbeschluss zur Westumfahrung Halle A 143 zwar nicht aufhob, aber für rechtswidrig erklärte und außer Vollzug setzte. Nach Auffassung der Leipziger Richter war den Anforderungen des Naturschutzrechts nicht genügend Rechnung getragen worden.
Ein Bauvorhaben sei nur dann zulässig, wenn die Gefahr einer wesentlichen Beeinträchtigung für das FFH-Gebiet so gut wie ausgeschlossen werden könne, betonte Hermes. Diesen strengen Prüfungsmaßstab habe auch das Regierungspräsidium Dresden in seinem Planfeststellungsbeschluss zur Waldschlößchenbrücke vom 25. Februar 2004 noch nicht angewandt. Unberücksichtigt geblieben sei etwa «die Kombination von Lärm- und Lichtimmissionen in der ersten Nachthälfte, in der die Fledermausarten aktiv sind». Diese Umstände rechtfertigten einen Antrag auf einen Baustopp, betonte Hermes.

Essen: Museum Folkwang zeigt Entwürfe des Architektenwettbewerbs
Essen (ddp-nrw). Das Folkwang-Museum in Essen zeigt ab Mittwoch die Beiträge zum internationalen Architekturwettbewerb für den Neubau der renommierten Einrichtung. Wie das Museum mitteilte, sind neben dem Siegerentwurf von David Chipperfield Architects auch alle anderen Wettbewerbsbeiträge zu sehen.
Der Entwurf der David Chipperfield Architects (Berlin/London) hatte sich Mitte März im Finale durchgesetzt. Auf den zweiten Platz hatte die Jury den Entwurf von Adjaye/Associates aus London gesetzt. Beide Architektenbüros hatten sich in einer ersten Runde für das Finale qualifiziert und ihre Entwürfe noch einmal überarbeitet.
Die Ausstellung dauert bis zum 9. April. Sie ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Freitags können die Besucher bis Mitternacht bleiben.
Der Folkwang-Neubau, der auch das Deutsche Plakat Museum aufnimmt, wird einen Anbau des Museums ersetzen. Erhalten bleibt der Altbau des Folkwang-Museums von 1960, der als einer der schönsten Museumsbauten der Nachkriegszeit gilt.
Die Krupp-Stiftung stellt als alleinige Förderin rund 55 Millionen Euro für den Neubau des Essener Museums zur Verfügung. Der Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant, bis zum Kulturhauptstadt-Jahr 2010 soll das Gebäude fertig gestellt sein.

Freising: Gemälde des «bayerischen Rembrandts» Paudiß im Diözesanmuseum
Freising (ddp-nrd). Gemälde des in Hamburg geborenen und als «bayerischer Rembrandt» bekannten Malers Christopher Paudiß (1630-1666) sind ab Donnerstag im Diözesanmuseum auf dem Freisinger Domberg ausgestellt. Das Erzbistum München und Freising hat die 33 Werke des Rembrandtschülers nach eigenen Angaben aus zahlreichen Galerien Europas zusammengetragen. Kardinal Friedrich Wetter eröffnet die Ausstellung, die bis zum 8. Juli zu sehen sein wird.
Der aus Hamburg stammende Paudiß war Hofmaler des Freisinger Fürstbischofs Albrecht Sigismund. Freising war der letzte Wohn- und Arbeitsort des Malers. Nach Angaben von Museumsdirektor Peter Steiner stellte Paudiß arme Leute und ihre Lebenssituation dar. Dabei handele es sich um «Arme-Leute-Malerei vom Feinsten». Die Ausstellung umfasst Dreiviertel von Paudiß´ Gesamtwerk. Steiner zufolge werden auch zwölf Radierungen von Rembrandt gezeigt.