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27.6.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Klagenfurt: Thomas Lang erhält Bachmannpreis +++ Mülheim: Lukas Bärfuss mit Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet +++ Dortmund: «spiel. auf zeit» - NRW-Theatertreffen beginnt heute +++ Bad Solden: Kinderbuch von Rio Reiser erschienen

Klagenfurt: Thomas Lang erhält Bachmannpreis
Sonntagvormittag wurde der diesjährige Bachmann-Sieger gekürt. Bei der Wahl zum Bachmannpreis-Träger konnte zunächst kein Ergebnis erzielt werden, es kam zu einer Stichwahl zwischen Julia Schoch und Thomas Lang. Im zweiten Wahlgang fiel die Entscheidung auf Thomas Lang. Der Preis ist mit 22 500 Euro dotiert.
Vater und Sohn "Am Seil" zwischen Leben und Tod: Langs Text erzählt eine Geschichte über unvergessene Schuld, Hass und Misstrauen. Vorgeschlagen wurde Lang von Burkhard Spinnen. Lang wurde 1967 in Nümbrecht geboren und lebt in München.
Julia Schoch wurde der Preis der Jury (10 000 Euro) zugesprochen. Die deutsche Autorin, die auf Vorschlag der Juryvorsitzenden Iris Radisch am Wettlesen teilnahm, entführte mit "Der Ritt durch den Feind" in die südamerikanischen Tropen. Schoch wurde 1974 in Bad Saarow (DDR) geboren und lebt in Potsdam.
Der 3sat-Preis (7 500 Euro) ging an Anne Weber. Sie machte sich in ihrem Romanauszug Gedanken über den Kapitalismus und dessen Auswüchse. Weber wurde 1964 in Offenbach geboren und lebt in Straßburg und Paris.
Auch der Vergabe des Ernst-Willner-Preises (7 000 Euro) gingen zwei Stichwahlen zwischen Martina Hefter, Sasa Stanisic und Natalie Balkow voran, die schließlich Balkow, vorgeschlagen von Ursula März, für sich entscheiden konnte. Natalie Balkow las aus einer Erzählung mit dem Titel "Oben, wo nichts mehr ist". Die Liebesgeschichte wurde von der Jury gut aufgenommen. Balkow wurde 1968 in Köln geboren und lebt in Mönchengladbach und Berlin.
Der Preis des Publikums (5 000 Euro) ging an Sasa Stanisic, eingeladen von Ilma Rakusa. Der Student am Leipziger Literaturinstitut war mit einem Text angetreten, der aus Kindersicht vom Bosnien-Krieg erzählt. Stanisic wurde 1978 in Visegrad (Bosnien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Bereits am Samstag haben rund 750 Internet-User abgestimmt, wer den - von der Kelag gestifteten - Preis erhält.

Mülheim: Lukas Bärfuss mit Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet
Mülheim (ddp). Der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss hat am Sonntag den diesjährigen Mülheimer Dramatikerpreis erhalten. Im Mülheimer Schloss Broich wurde ihm der mit 15 000 Euro dotierte Preis verliehen. Ausgezeichnet wird der 34-Jährige für sein Stück «Der Bus», das vom Hamburger Thalia Theater uraufgeführt wurde.
Der Dramatiker gilt als einer der viel versprechenden jungen Autoren. Mit seinem ebenfalls am Thalia Theater in deutscher Erstaufführung gezeigten Stück «Die sexuellen Neurosen unserer Eltern» wurde der Autor zum Nachwuchsdramatiker 2003 gewählt.
Auch der diesjährige Publikumspreis ging an Bärfuss. Im vergangenen Jahr erhielt die österreichische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek den Mülheimer Dramatikerpreis für «Das Werk».

Dortmund: «spiel. auf zeit» - NRW-Theatertreffen beginnt heute
Dortmund (ddp-nrw). In Dortmund beginnt heute das 24. NRW-Theatertreffen. Bei der bis zum 3. Juli dauernden Veranstaltung unter dem Motto «spiel. auf zeit» werden Inszenierungen aus Bonn, Düsseldorf, Köln, Moers, Mülheim/Ruhr, Oberhausen und Wuppertal zu sehen sein. Nach Veranstalterangaben wurden sieben herausragende Stücke für das dramatische Gipfeltreffen ausgewählt. Gezeigt werden die Stücke im Stadttheater Dortmund, das in dieser Spielzeit sein 100-jähriges Bestehen feiert.
Insgesamt werden vier Preise vergeben. So verleiht eine namhafte Jury Auszeichnungen für den besten Schauspieler, den talentiertesten Nachwuchs-Akteur sowie die beste Inszenierung. Außerdem ist ein Publikumspreis ausgelobt worden.
Publikumsgespräche, Diskussionsforen und Begleitprogramme runden das Programm ab. Die Fülle der Veranstaltungen bietet nach Angaben der Organisatoren einen repräsentativen Querschnitt der neuen Tendenzen an den Theatern in NRW.
http://www.theaterdo.de

Bad Solden: Kinderbuch von Rio Reiser erschienen
Neun Jahre nach dem Tod des deutschen Rocksängers Rio Reiser ist ein von ihm inspiriertes Kinderbuch erschienen: "Herr Fresssack und die Bremer Stadtmusikanten" geht auf eine 1973 von Reisers Band Ton Steine Scherben produzierte Kinderplatte zurück.
Die Illustratorin Manuela Olten hat daraus ein Buch gemacht, das zusammen mit der Audio-CD seit heute im Handel ist, wie der Bad Sodener Kinderbuchverlag Wolff mitteilte. "Herr Fresssack" sei eine Geschichte über Freunde, falsche Freunde, einen dicken fetten Sack voll Geld und was damit alles passieren kann.